VFL-TAGEBUCH: SAISON 2003 / 2004 - Teil 6
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Die ersten Utensilien

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VfL Bochum - FC Schalke 04 1:2 (27.3.2004)

Das Grauen!Meine erste Heimniederlage seit 15. März 2003... eine lange Serie geht zu Ende; gegen meinen Heimspiel-Angstgegner!

Irgendwann musste es uns erwischen - aber so? Und im Derby? Und trotz Ünlü? Mission Matchball: Nicht erfüllt!

Rekord-ReinRekord-Rein: Das Positivste am heutigen Tag! Herr van Duijnhoven schraubte einen unwichtigen Rekord (Heimspiele ohne Gegentor) auf 911 Minuten!!

Don´t forget to catch me

Fahne links und Fahne rechts

Andi, es ist ein Fußballspiel. Ein ganz normales Fußballspiel. Und es ist nun schon einen ganzen Tag vorbei. Einen ganzen Tag und fünf Stunden. Und doch nagt es, nervt es, zerfrisst es. Du könntest lachen, weinen, schreien. Irgendwann musste es uns mal wieder erwischen. Aber bitte erst irgendwann. Und nicht ausgerechnet, lasst es mich wiederholen, NICHT AUSGERECHNET im Revierderby gegen Schalke 04. Mensch, selbst wenn wir noch auf Platz acht zurückfallen, wäre das ein Erfolg für den Verein. Mensch Andi, reiß dich zusammen. Und doch: Gib mir einen Kauring für Hunde, und ich beiße ihn durch. Das Foto auf der Anzeigetafel verrät es immer noch: Auch einen Tag, fünf Stunden und eine Minute nach dem Abpfiff haben wir das Spiel gegen Schalke verloren. 1:2.
"Die Nummer eeeeeeins im Pott sind wiiiiir", brüllen wir fortwährend um kurz vor drei. Das Wetter ist endlich einmal gut, und alles ist hektisch heute, anders, voller, dichter. Andere Leute da, anderer Hinweg, alles anders. "Baby don´t forget to catch me", diesen Song habe ich im Kopf. Vergesst nicht, mich zu fangen. Uns nicht zu fangen. Stellt Euch vor, die Saison ist vorbei und Bochum hat den UEFA-Cup erreicht. Ein Sieg heute, und es ist nah, so nah. Alles so anders. Traf Kumpel Alex am Mülheimer Hauptbahnhof, ein Schalke-Fan, der bereit ist, sich inkognito, still und leise neben uns mitten ist die Ostkurve zu stellen. Es ist sein erstes VfL-Spiel in dieser Saison. Funkte vom Hauptbahnhof aus erstmals Dirk aus München an, der zum zweiten Mal nach dem Dortmund-Spiel dabeisein wird. Ließ uns von Sam und Freundin Nicole am Bochumer Hauptbahnhof abholen. Liefen von deren Wohnung am Stadtpark aus zum Stadion. Unterhielten uns über den etwas anderen Hinweg zum Ruhrstadion. Über Bochum. Über Schalke. Über die Tabellensituation. Trafen Dirk am Fanmobil. Stärkten uns mit Bratwürstchen. Kämpften uns durch die Massen zu unserem Stammplatz. Und stellten fest, dass unser Stammplatz längst dicht ist. Mussten uns bis zu den Ultras durchdrängeln.
Und nun heißt es: Zittern. Gestern, das kleine Derby zwischen RWO und dem MSV, das war ein nettes Vorspiel. Aber jetzt... das ist fast ein Endspiel. Zweimal haben wir Schalke geschlagen, jeweils in der Arena. Einmal noch schlagen... Die Ultras planen eine Sonderaktion. Irgendein Plakat mit einem Palmenstrand und einem "Sklaven" mit blau-weißem S´04-Trikot, der mit dem Fächer wedelt. Naja. Der Block A kniet per Transparent vor dem 25-jährigen Ruhrstadion nieder, mit einem äußerst süffisanten Touch: "Ruhrstadion alt? - aber bezahlt!!!". Wir sind in der Rostock-Besetzung da, oh je, kein gutes Omen. Sam und Nicole feuern mit an, aber Gerd (Hamburg) und Thommy (Berlin) befinden sich in größeren Städten Deutschlands. Aber wollen jeweils per sms informiert werden. Dirk hat fortwährend 2:0 getippt, die ganze Woche. Unruhe auf den Rängen, Unruhe in mir drin. Kann nicht ruhig sein, will nicht ruhig sein. Wetter ist gut, immer noch. Die Aufstellung. Fahrenhorst spielt nicht, dafür Meichelbeck. Das kann schief gehen. Muss aber nicht. Die Zeit bis zum Anpfiff ist wie im Flug vergangen. Keine Chance mit Dirk zu reden. Mit Alex. Stehen ungünstig weit weg. Aber mit Sam. Er erzählt eine Geschichte, wie er nach dem Gladbach-Spiel fast einen anderen Fan verprügelt hätte, der ihn und Nicole rassistisch beschimpft hat ("Ich hab ihr schon meine Brille gegeben, so kurz davor war ich."). Traurig. Ich erzähle im Gegenzug von der Lederjacken-Fraktion aus dem RWO gegen MSV-Spiel. Traurigtraurig.
Pickepackevoll die Kurve. Das ist mehr als ausverkauft. Nichts geht mehr vor, nichts mehr zurück. Stimmung ist gut. "Die Nummer eeeeeiiiiins im Pott sind wiiiir". "Guck mal, wie viele Schalker da sind", stockt Sam immer wieder der Atem. Aber unnötig. Unsere Jungs zeigen eine tadellose Leistung. Das Bälleken läuft flott durch die Reihen, schnell nach vorn, und der eine oder andere gefährliche Schuss - Beispiel Hashemian - fliegt aufs Tor. Eckballbilanz 8:1, und das nach kurzer Zeit. Assauer und Jupp "typich britich" Heynckes schweigen auf der Schalke-Bank. Zu Beginn geht unser Blick auf unseren Rein van Duijnhoven. Der ist dabei, einen völlig sinnlosen Uralt-Rekord der Bundesliga zu knacken. 844 Minuten ohne Heimgegentor blieb zuletzt Schalkes Nigbur in den 70-ern. Dann neunte Minute. Altintop. Solo. Außenpfosten. Rein hätte den Rekord um 60 Sekunden verfehlt. Aber so leuchtet "Herzlichen Glückwunsch Rein van Duijnhoven" auf. Hurra. Es passt ins positive Bild der flotten ersten Halbzeit. 25. Minute, Ecke... Wooooszzzz.... Kopfball... Toooooooor! Meichelbeck! Unglaublich! Da spielt der Fahrenhorst mal nicht, und doch gibt es ein Kopfballtor, ein verdientes. Unser 4-2-1-3-System funktioniert. Funktioniert prächtig. Und Schalke leidet unter Torwart Ünlü. Der sieht beim Gegentor schlecht aus und lässt auch sonst jeden Ball fallen. Doch Schalke hält mit... Flanke Altintop, Kopfball Sand - vorbei. GLÜCK! Um 16.17 Uhr erklingt ein schriller Pfeifton, Pause. Sehr schönes Spiel, viele Strafraumszenen, einige Chancen, gute Unterhaltung. Und die ganze Nervosität, die ganze Unruhe ist futsch. 1:0 für uns, sieht gut aus. Und bei Schalke spielen Leute wie Pinto, Ünlü, Lamotte und Kläsener von Anfang an. Die halbe Amateurmannschaft.
Zweite Halbzeit. "Steht auf für den VfL", fordern wir - aber nur die Hälfte des Stadions steht auch auf. Sind doch verdammt viele Schalker da. Ich ärgere mich darüber, dass ich keine Sonnenbrille dabei habe, es blendet tierisch. Alle 30 Sekunden lohnt ein Blick auf die Anzeigetafel. Es fällt Tor auf Tor, wow, es geht aufs Saisonende zu, das ist deutlich zu spüren. Die Abwehrreihen werden mehr und mehr gelockert, so macht Fußball Spaß. Immer was los. Auch auf dem Platz. Hä? Wir spielen auf einmal Verwaltungsfußball, investieren zu wenig in das Spiel. Wir spielen so, als würden wir 2:0 oder 3:0 führen, ziehen uns zu weit zurück, lassen Schalke kommen. Ey, das ist ein Dööörby, gegen Schalke - das gewinnst du nicht im Vorbeigehen! Schalke wird dominanter, überlegener. Zwar ohne richtig große Chance, aber uns fehlt die Entlastung völlig. Paulemann Freier könnte sie bringen, doch er verzettelt sich und verzettelt sich und verzettelt sich immer wieder. Erste leise "Freier raus"-Rufe kommen aus verschiedenen Ecken und bei der Auswechslung wird nicht nur geklatscht, sondern auch gepfiffen. Geh nach Leverkusen, Paul! Dir und uns tust du damit einen großen Gefallen! Immer noch 1:0. Reicht es trotzdem? Großer Unsicherheitsfaktor im Schalke-Tor ist Ünlü. Er wird bei jedem Ballkontakt mit Schmährufen begleitet. Er muss ein Wrack sein. Und hat von uns bisher nur ein Tor gefangen; peinlich. In der Kurve ist es immer noch eng. Keiner will früher gehen. Torwart Rein baut seine Serie aus. Noch elf Minuten zu spielen. Ecke für Schalke... da steht doch einer freeeeiii.... und TOR! Wars der eingewechselte Glieder-Edi? Nein, Kläsener, ist fast genauso peinlich. 1:1. Der Ausgleich. Gegentor. Ratlosigkeit. Zittern wieder da. Drei Minuten später. Freistoß. Kooooommt - Delura, da steht gar keiner mehr - 1:2! Blankes Entsetzen. Halb Schalke macht einen Aufstand, Ünlü sinkt nur zu Boden. Fahrenhorst fehlt an allen Ecken und Enden. Jetzt greifen wir wieder an. Warum erst so spät??? Ünlü zeigt seine einzige große Parade eine Minute vor Schluss und dann verpasst Madsen eine Wosz-Flanke, aber das war´s. 1:2 verloren. Serien vorbei. 16 Spiele ohne Heimniederlage - vergessen. Pidder Neururer darf wieder zum Frisör gehen. Mal wieder ein Gegentor kassiert. Mist. Und der UEFA-Cup ist auch wieder in Gefahr. Matchball vergeben, würden die Tennisspieler sagen. Dirk schüttelt den Kopf. Alex will sich freuen, aber darf nicht. Sam und Nicole schauen entgeistert. Wie ich. Wie konnten wir das Ding noch aus der Hand geben? Und dann noch so unnötig!  Aufgrund der zweiten Hälfte ist das nicht mal unverdient. Wenigstens eine Serie hat gehalten: Wir sind seit dem Wiederaufstieg ohne Platzverweis. Dabei hat der Bönig alles getan, um runterzufliegen, sogar den Delura richtig derbe geschubst. Derby eben. Hitzige Atmosphäre. Und die Nummer 1 im Pott, die sind wir auch immer noch. "Baby don´t forget to catch me"... gefangen hat mich noch keiner. Aber ihr seid mir dicht auf den Fersen...
Wir wählen den Umweg über den City-Grill. Ich überspiele meinen Frust, meinen Ärger, und unterhalte mich mit Alex und vor allem Dirk (wann sehe ich den mal?) angeregt über Arbeitsstellen und den Zeitungsmarkt. Gerd und Thommy erhalten per sms die schlechte Botschaft. Merke: Wenn Ihr beide parallel fehlt, kann das gar nix werden. Also sprecht Euch demnächst ab. Nach elf Spielen in Folge werd ich nächste Woche das Derby in Dortmund aus beruflichen Gründen verpassen.
Ich werde ein bisschen sterben.
 
25 Jahre Ruhrstadion! Die Fiegeflasche Die Tanzmariechen Ünlü hat ausnahmsweise alles im Griff! Bleibt der ein Traum?
Vor dem Anpfiff: Das Ruhrstadion wird 25 Jahre alt, und Block A verkündet per Plakat: "Ruhrstadion - alt...? - Aber bezahlt!!!" Es gibt viele miese Nebenjobs... aber als Fiege-Flasche beim Revierderby? Und dann scheint auch noch die Sonne??? Für uns VfL-Fans wäre diese Flasche aber die einzige, die als Maskottchen durchginge... Die Stationettes durften wieder tanzen - ein Pflichtfoto! Das Pflicht-Spielfoto: Rechts vorn dirigiert Volkan Ünlü - siehe Text - die Schalke-Abwehr. Peinlich, dass wir dem nur einen reingeknickert haben. Irgendein Depp meinte, diesen UEFA-Pokal basteln zu müssen. Wird es so kommen? Oder bleibt es ein Traum?

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VfL Bochum - TSV München 1860 4:0 (10.4.2004)

Toooooooooooor!!!

"Vielleicht auch Tenneriffa - eine Woche Sandstrand" - Neue Sprechchöre, viiiiele Adjektive und der Verlust des Stammplatzes: ALLES HEUTE IM VFL-TAGEBUCH !!!

Oh yeah!!

Andis Privat-Soap

Juuuuuubel!

"Ach irgendwie fehlt mir der Abstiegskampf schon", brummel ich vor mich hin. Schau auf die Anzeigetafel; denn da steht "4:0" zwischen den Vereinswappen des VfL und des TSV 1860 München. Schau auf den Megafon-Mann der Ultras, der knapp einen Meter Luftlinie von mir entfernt auf dem Zaun hockt und "Erste Runde Bukarest, zweite Runde Rom, in Stockholm klingelt ein Telefon, vielleicht auch Rotterdam, vielleicht auch Mailand, vielleicht auch Tenneriffa - eine Woche Sandstrand - Europapokaleuropapokaleuropapokal" (wer hat sich diesen Mist ausgedacht?) brüllt. Schau auf Gerd, auf Sam, auf Krüger, auf die Flutlichtmasten, auf den grauen Himmel, und wieder auf die Anzeigetafel. Da steht immer noch "4:0".
Seit zwei Wochen habe ich ein neues Handy. So ein kleines von Siemens, mit rausfahrbarer Tastatur. Das ist so praktisch, dass ich es fast schon kaputtgespielt habe von der ganzen Rausschieberei. Jedenfalls hat das Ding auch die sogenannten "polyphonen" Klingeltöne, und für mein VIP-Telefonbuch habe ich einen flotten Tango eingespeichert. "Ja, ich lass mein Handy an", versprach ich gestern einem Arbeitskollegen - ich hätts lassen sollen. 10 Uhr, früh am Morgen, ein weiterer Wunschtraum von der Meisterschale zerplatzt, und nein, nicht der Wecker klingelt, sondern ein Tango ertönt. Häää? "Jaaa, bitteee?", murmele ich verschlafen in den Hörer. "Was ist, kannst Du jetzt kommen?" Ich reib mir die Augen, schaue auf den Wecker, da steht "10:01" und denke: "Ach Du scheiße, das schaffst Du nie." Und was sage ich: "Ich steh jetzt auf und komm dann!" Es sind schwierige, anstrengende Tage im Moment. Für eine Uni-Hausarbeit, Abgabetermin Montag, führe ich im Moment Krieg mit der Friedensbewegung, dazu noch der ganze Arbeitsmist, mensch, das ist alles so demotivierend. Und dann kommt noch so ein Tag wie heute, an dem die Welt irgendwie gegen dich ist. Du wirst geweckt von Deinem Handy, dass Du am liebsten aus dem Fenster schmeißen würdest, hast Kopfschmerzen (weil Du so früh geweckt wurdest). Dann fährt der Bus Richtung Mülheim-Saarn (zum Arbeitskollegen) auch noch vor der Nase weg - also ein Taxi für Extrageld ordern. Ich fluche, schüttle den Kopf. Das alles für die paar Kröten, die die Stadionzeitung des Fußballklubs VfB Speldorf bringt. Die Arbeiten daran dauern länger - scheiße, dann kann ich meinen angestammten Regionalexpress nicht nehmen. Rufe Kumpel Alex Post an, der heute wieder mitfahren will. "Wird später!" Wir fahren los um 14.10 Uhr, wollen um 14.21 Uhr den Zug kriegen... und finden in der Stadt keinen Parkplatz. Suchen zu lange, verpassen den Zug, stellen die Karre außerhalb ab, steigen aus - und es fängt an zu regnen. Aaaaaahhhh!!! Fahren bis Essen Hauptbahnhof, verpassen den Anschlusszug um Sackhaaresbreite. Frust. "Fehlt nur noch, dass wir zum Anpfiff da sind, und Bochum direkt nach 30 Sekunden das 0:1 kassiert", maule ich rum. Alex berichtet von der einmillionsten Bewerbung, die ihm keinen Job gebracht hat. Ich referiere die Friedensbewegung. Noch mehr Frust. Nur die Erzählungen über den neuen, sensationellen Kinofilm von Helge Schneider halten unsere Stimmung halbwegs oben...
Um 15.20 Uhr, erst zehn Minuten vor dem Anpfiff, betreten wir die Kurve - suchen den Rest, und finden ihn weeeit weeeeit unten, direkt neben dem Megafon-Mann, direkt im Pulk der Ultras. Häää? "Heimatlos in der eigenen Kurve", schüttelt Gerd den Kopf (und will diesen Satz direkt als Überschrift vorschlagen - ätsch, nicht geklappt!). Denn: MAN HAT UNS UNSEREN STAMMPLATZ GEKLAUT!!! Eine zweite Trommelgruppe hat sich unsere Wellenbrecher geschnappt und uns verjagt. Müssen wir auf neue Suche gehen? Kann doch nicht wahr sein. Aufgrund ihres dämlichen Fahnenkults schwenkt irgendein Ultra nämlich immer was blau-weißes durch die Luft, der Megafon-Mann versperrt die Sicht, sehr unbefriedigend diese Gesamtsituation. Mensch Andi, genieß doch das Spiel, genieß es, es ist eins der letzten in dieser Saison... genieß es! Diese bekloppten Sonntagspiele... "Mensch Gerd, da schick ich Dich einmal nach Dortmund letzte Woche, und dann gibts direkt eine 1:4-Klatsche!", schimpfe ich rum. Gerd erzählt von seinen Erlebnissen vor einer Woche bei der Niederlage in der "verbotenen Stadt" (Fankurven-Jargon), wie es ihm gelang, umsonst die Stadiontore zu passieren, da wird mir bewusst: Auswärtsspiele in Köln und Stuttgart und leider auch das Heimspiel gegen Bremen - die nächsten drei VfL-Spiele kann ich mir NICHT ANGUCKEN. Es ist ein so trauriger April-Morgen. Nichts gelingt, alles nervt eigentlich nur noch... und dann:
Dann schießt Dariusz Wosz in der 2. Minute den Ball gegen den auf der Linie rumliegenden 60-er Stranzl.
Vorbei sind die Ideen für einen depressiven Texteinstieg (so ist er aber leider doch geworden), vorbei ist es mit der Trübsalblaserei, vorbei ist es mit der Wut über Uni, Arbeit und den ganzen Mist. Unsere Jungs geben in den ersten zehn Minuten richtig Gas, verpassen zwar die Führung, aber hurra, sie zeigen mir: Andi, es geht um Fußball. Um nichts anderes. Durch die einwöchige Zwangspause muss ich mir die Tabellensituation noch mal deutlich vor Augen führen: Wir sind Siebter, werden das vermutlich auch am Saisonende sein, und keinen störts. Hauptsache, wir ärgern Leverkusen, Dortmund und Schalke noch beim Kampf um den UEFA-Pokal-Platz. Hashemian, Freier und Fahrenhorst gehen; naja, so ist das eben. Unser Gegner sind die Münchner Löwen, einer der Vereine, die - ich sag es in jedem Jahr - für ein bisschen mehr Geld ihre Seele verkauft haben. Der Klub hat die Heimspielstätte (Stadion an der Grünwalder Straße) verlassen, und die einzigen beiden Symbolfiguren des Klubs (Präsident Wildmoser und Trainer Lorant) sind auch nicht mehr da. Die waren zwar bekloppt, aber immerhin sowas wie das vereinte Markenzeichen des Vereins. Inzwischen haben die Sechz´ger einen nichtssagenden Trainer, namenlose Spieler, so dass wir bei unseren Diskussionen zum Schluss kommen: Also die haben ja mal gar nichts mehr in der Bundesliga verloren. Kaum ausgesprochen, schlägt es auch ein: Flanke Wosz, Kopfball von Hashemian in der 25. Minute, 1:0. Schon jetzt eine verdiente Führung. Außer ein paar Flanken kriegen die Münchner gar nichts hin. Sie spielen nicht bundesligareif. Dirk aus München (diesmal nicht dabei), schickt ein: "Giesinger Arschlöcher" per sms. Mein Bruder Thommy und er tingeln aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen durch Regensburg. Ich habe nicht die geringsten Zweifel, dass wir das Spiel klar gewinnen. Gerd und ich diskutieren über mögliche Neuzugänge, zum Beispiel die gehandelten Lokvenc udn Knavs aus Kaiserslautern. Unsere Elf spielt durch die Bank ordentlich. Hashemian rackert für zwei, selbst der Wosz hat einige gute Pässe drauf. Kalla und Fahrenhorst stehen sicher... rundum gut, während die Münchner rundum hinterher laufen. Und wenn es schonmal so gut läuft, dann fallen ganz schnell Traumtore. Freistoß Wosz, Fahrenhorst Kopfball, Hashemian mit einem Fallrückzieher: 2:0 in der 41. Minute. Sooooo schön kann Fußball sein, es ist eins von den "Meeeeeine Fresse wie geil"-Toren, und hinter uns freut sich jemand so lautstark, dass er einen Becher Bier über unsere Köpfe verteilt.
Halbzeitpfiff, 2:0 für uns, schlechte Laune kein Thema mehr. Vier Persönchen in ulkigen Klamotten hüpfen auf dem Rasen auf und ab. Im Rahmen einer "Abba-Show" machen sich vier angebliche VfL-Fans fürchterlich zum Affen, trällern "Dancing Queen" und "Waterloo". Es ist richtig fehl am Platz, aber wiederum gut für Massen an Scherzen. Sam vermisst einen Bassisten auf dem Rasen, obwohl der Bass deutlich in den Lautsprechern vernehmbar ist. Wir diskutieren über das Angebot an die originalen Abba, für eine Milliarde Euro eine Reunion-Welttournee zu starten, und nebenbei darüber, ob es erniedrigender ist, Abba-Hits vor der Ostkurve zu singen, oder als Fiege-Bierflasche wie im Schalke-Spiel zu jobben. Der Stadionsprecher präsentiert die Band mit dem Spruch: "Und jetzt spielen euch eine Biographie von Abba..." Auauauauauaua.
Naja, eigentlich sind wir ja wegen Fußball da, und in einer sehr witzigen zweiten Hälfte schaukeln wir das Spiel locker nach Hause - und ein Traumtor bekommen wir auch noch präsentiert. Madsen schlenzt das Ding in der 61. Minute unglaublich geil zum 3:0 in den Winkel. Ein Tor des Monats. Mindestens. Die Münchner sind so schlecht, die schießen erst in der 75. Minute erstmals in der zweiten Hälfte aufs Tor. Das 4:0 ist ein Geschenk von 60-Torwart Hofmann. Der passt den Ball - sieht fast nach Absicht aus - auf Freier. Querpass, Diabang frei, 4:0, 81. Minute. Der DIABANG!!! Wir alle schütteln den Kopf. "Also wenn der Chancentod höchstpersönlich trifft", unkt jemand von links. "Na den konnte der auch nicht mehr vorbeischießen!", antworte ich. "Ach, der Diabang, der würde viel hinkriegen." 4:0. Stell dir vor, es wäre Abstiegskampf. Neee, ist aber nicht. Wir sind gerettet. Und das schon lange. Leverkusen fegt Kaiserslautern mit 6:0 aus dem Stadion. Die Zwischenergebnisse, einige Auswechslungen und ein verflixt souveränes Spiel bestätigen unsere richtig gute Laune, und noch etwas: In der Nähe der Ultras zu stehen, ist verdammt anstrengend. Dauernd schubst jemand aus irgendeiner Richtung... Vorsicht, stabile Rückenmuskeln und starke Nerven sind gefragt. Naja, stabil ist Krüger nicht gerade. Der kleinste regt sich auch am lautesten auf. "Sag mal Sam", frage ich. "Kennst Du den Krüger?" "Ich weiß nur, dass er Hans-Dieter heißt!" Ich tratsche das an Gerd weiter. Hans-Dieter. Wieder eins der letzten Geheimnisse gelöst.
Gelöst sind wir alle. Die Spieler und unser Coach kommen in die Kurve, der Applaus ist groß. Ein gutes Spiel, eine tolle Mannschaftsleistung, wieder auf den fünften Platz gehüpft. Schon jetzt haben wir so viele Punkte wie in der letzten Saison nach 34 Spielen. Unglaublich. Schick den Andi zum Fußball und seine miese Laune verschwindet im Nu. Keine Gedanken mehr an das manchmal böse, anstrengende, stressige Leben.
Würde mein Leben wie eine Soap á la "Berlin Berlin" verfilmt (in etwa mit dem Titel "Mülheim Mülheim", hihi, klingt gut - aber mit Titelsong von Helge Schneider bitte, und auch mit Feli Woll in der weiblichen Hauptrolle, süüüß), heute wäre ein Paradetag für eine Folge gewesen. Arbeiten, gestresst, alles geht schief, quer durchs Ruhrgebiet fahren, in die Schrebergärten an der Bahnstrecke gucken, mit einem Kumpel über Gott und die Welt quatschen, andere Leute treffen, schön locker Fußball gucken, tolle Tore bejubeln, Frauen hinterher pfeifen. Viel passiert. Viel Gelaber. Und doch Ruhe.
Und den Tag im "City-Grill" am Bochumer Hauptbahnhof ausklingen lassen. Eine Pommes in die Majo tunken, auf den Videotext gucken, die Tabelle genießen und Fußballfans beobachten. So hab ichs gerne, immer wieder.
Das ist meine Privat-Soap.

LESERBRIEF VON TROMMLER CHRIS (11.4.2004)
Wir nehmen hiermit Bezug auf Deine Äußerungen in dem Artikel Deiner HP zum Thema Trommelgruppe. Wir haben am Samstag niemanden verjagt. Wir nahmen unseren Platz um 15.00 Uhr an den Trommeln ein. Da es in der Ostkurve nunmal keine nummerierten Plätze gibt , hast Du oder andere Stadionbesucher auch keinen Anspruch auf einen Stammplatz. Übrigens genau wie wir. Da wir einfach nur versuchen wollen , die Stimmung in der OK zu verbessern , war das am Samstag ein Test von mehreren , die wir in dieser Saison noch machen werden. Das nächste mal werden wir ein Stück weiter unten stehen und auch ,,Stammplätzler verjagen".(die uns aber aufgrund unserer Trommeln sogar Stimmungsmäßig herbeiwünschen) Wenn Interresse besteht , schau doch einmal auf unsere HP und lies Dir einmal das Statement und die Absicht der Blue-White Drums durch. Dann wirst Du feststellen , daß wir jeden Fan als Fan des VfL akzeptieren und nur mit Euch zusammenarbeiten wollen ,  statt auch nur einen einzigen zu verjagen. Gruß vom Trommler Chris ( Tamburo)

www.bluewhitedrums.de
 
 
Block A Abba-Revival
Ein Hoch auf Block A!
Der Sitzplatzblock neben der Ostkurve beantwortet die "Wen lieben wir?"-Frage stets laut mit "VFL!" Auf ihr nehmen große Teile der ersten VfL-Stehplatz-Generation, die mittlerweile a) älter und b) Familienväter geworden sind. Die Stimmung dort ist meist erste Sahne!
Sehen die nicht lächerlich aus? Mit einer Abba-Revival-Show präsentierten sich diese komischen Gestalten dem Publikum.
Rein guckt - Wosz geht Post inne Bude
Rein guckt, wie Wosz raus geht: Lässig lehnt unser gelangweilte Torwart am Pfosten, während Käptn Wosz (rechts oben, kleinen zu erkennen) ausgetauscht wird. Hat gut gespielt, der Darek! Fußballspiel, 20 Minuten später: "Mit Pommes dabei, ach dann geben se gleich zweimal Currywurst..." Ein Stillleben mit Alex Post!

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Eintracht Frankfurt - VfL Bochum 3:2 (15.5.2004)

Sie laufen ein...

Auf den schönsten Zug-Strecken zu einem konsternierten Fußball-Erlebnis

Und das Spiel ist vorbei... VERLOREN!

Talkin' 'bout a revolution ?

Genau hingucken: Rein ist mit vorn!

Leise erreicht mich der sanfte Gesang Tracy Chapmans... "Don´t you knooowww... they´re talkin 'bout a revolution", säuselt sie mir am frühen Morgen ins Ohr. Ja, heute ist ein guter Tag, um eine Fußball-Revolution anzuzetteln. Ich schaue in den Spiegel, beglückwünsche mich selbst dazu, VfL-Bochum-Fan zu sein, und lausche weiter dem Lied: "It sounds like a whisper", flüstert Tracy, und ich schütte mir Wasser ins Gesicht, Zahnpasta auf die Zähne.
Es ist so ruhig morgens in Trier.
Mein Bruder Thommy und ich haben noch nichts gespachtelt, als wir um 7.50 Uhr seine Wohnung verlassen, eiligst mit unseren Taschen über der Schulter, mit hassen Haaren auf dem müden Schädel. Der erste Sprint des Tages, Porta Nigra in Sicht, der Hauptbahnhof ist auch nicht mehr weit. Ich reibe mir meine müden Augen, pflanze mich auf einen Sessel im Regionalexpress Richtung Koblenz, in dem wir jetzt anderthalb Stunden verbringen werden, und krame meinen Block hervor. Was wollte ich nicht alles erwähnen zu Beginn dieses Textes? Dass es mein erstes Spiel als VfL-Mitglied ist? Dass es mein erstes Spiel nach vier verpassten ist? Dass ich die neuesten Sprechchor-Kreationen verpasst habe? All das steht auf dem Zettel ganz oben, hinter Gedankenstrichen. Erwähne es, Andi! Erwähne es! Halte den Stift in meiner rechten Hand, will was schreiben, und kann es nicht. Die Mosel liegt so friedlich, die Sonne schlummert noch im Flussbett und wird von klitzekleinen Wellen zugedeckt. Hach ist das schön... Unser Zug bereichert die Landschaft, gehört dazu, es ist wohl eine der schönsten Strecken in Deutschland. Das Spiel rückt näher und näher, und was geht in mir vor? Lampenfieber? Ruhe vor dem Sturm? Die Ruhe selbst? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich es liebe, solche Situationen zu beschreiben: Ein total relaxter Tag in Trier liegt hinter mir, eine zu kurze Nacht ebenfalls, als Ohrwurm schwirrt "Talkin'  'bout a revolution" und das folgende "It sounds like a whisper" im Kopf herum, und mein Hirn gibt an den Rest weiter: "Gottverdammtescheiße, heute packen wir es!" Links neben mir sitzt Thommy und erzählt Geschichten von einer Fahrt mit einer Mülheimer Fußball-Stadtauswahl nach Kobern-Gondorf, er erzählt von in der Mosel tanzenden Proll-Kickern, die - nur mit Boxer-Shirts gekleidet sind und einen Kasten Bier in der Hand halten - "I like to move it" schmettern. Koblenz. Umsteigen. Müde. - Zwei Schokobrötchen bitte. Haben Sie einen kalten Kakao? Schön! Davon auch noch einen! Ach, und so einen Marzipanplunder könnte ich gut gebrauchen. Wissen sie, ich liiiiebe Marzipan. - Sie schaut mich an, als würde ich vom Mars kommen. Ist noch früh. Koblenz ist der Treffpunkt der Fußballfans. Wieder einmal spüre und genieße ich das unverwechselbare Feeling bei Auswärts-Zugfahrten. Dortmunder und Gladbacher fahren zum Treffen der beiden in der für Bochum-Fans "verbotenen Stadt", Schalke-Fans tuckern nach Gelsenkirchen, und Frankfurter und Bochumer gen Main. Ist das herrlich? Rein in den Zug, Sam anrufen. Der gute alte Sam. Er hat sich auch angesagt. Es klingelt. Lauuuuut ist es im Hintergrund: "Wiiiiiir sind nur zum FEIERN hier! Wir sind nur zum FEIERN hier!!!" Verstehe Sam kaum. Wir vertagen uns auf später. Der Anpfiff rückt näher, und die Wartezeit versüßen wir uns mit einer weiteren wunderwunderschönen Bahnstrecke, die ich an dieser Stelle schon oft gewürdigt habe. Rhein. St. Goarshausen, Rüdesheim, Kaub, Loreleyfelsen - und wie die ganzen kleinen Dörfchen und Örtchen sonst noch heißen mögen. Deutschlands 17. Bundesland, nämlich das "Kegelclub-Land". Eine Kaschemme folgt hinter der nächsten, ein Weinberg liegt hinter dem anderen. Wie sich die Landschaft über Kilomeeeter und Kilomeeeter gleicht... Rhein in der Mitte, zwei Berge (entweder Felsen oder Weinberge) an der Seite. Direkt am Ufer des Rheins ein Bahngleis und am Fuße der Berge Dörfer mit massenweise Kneipen-Angeboten. Eine Alte-Muttis-Gruppe mit lustigen Hütchen drauf steigt zum Beispiel in Rüdesheim aus. "Guck Dir die ganzen kleinen Gässchen an, Andi" Andi guckt sich die Gässchen an und staunt. Hier wird bestimmt ganz schön gebechert, Abend für Abend, im Sommer. Anruf bei Sam. In seinem Zug ist es mittlerweile ruhiger geworden. Treffpunkt Frankfurt Hauptbahnhof. Gegen eins. SMS von Gerd und Dirk. Fordern einen Ergebnisticker an. Dirk ist gerade im Urlaub in Dänemark. Die SMS - ein Zeichen; es rückt näher. Das letzte VfL-Spiel ist vier Wochen her, ich war an den letzten Sonntagen mehr als einmal der Verzweiflung nah, und nun können wir alles klarmachen... Gegen Frankfurt, die sind doch schon so gut wie weg!!! "Don´t you knooowww... they´re talkin 'bout a revolution", schleichts mir wieder in den Kopf... über eine Revolution reden? Wäre das eine Revolution? Wir im UEFA-Cup? Nicht Hertha, nicht Schalke, nicht Hamburg, nein, der popelige VfL schafft es? Es scheint Wirklichkeit zu werden. Wirklichkeit. Welcome to reality. Reality. Realität. Was ist die Realität in der nächsten Saison? Es geht wieder bei "0" los. Und wir müssen erst einmal die 40-Punkte-Marke knacken. Und kein Bochum-Fan denkt anders. So sind wir.
Kurz nach High-Noon... die Müdigkeit ist besiegt und die hohen Türme von Frankfurt haben uns in den Empfang genommen. Was tun in der nächsten Stunde? Rumlaufen! Rumlaufen, gucken, staunen, ein paar Fotos schießen. Es ist so anders als in Trier, so ein Gegensatz. Die Straßen sind voller Leben, Menschenmassen drängen sich und drängen sich und drängen sich, und wir drängeln mit. Drängeln durch die Straße mit dem "Beate Uhse Shop" und dem "Dolly Buster Center" (komischerweise unmittelbar im Bänker-Viertel), drängeln an den Wolkenkratzern der Commerzbank, der deutschen Bank und den anderen Scheißläden vorbei, zeigen Stinkefinger, wo es nur geht, drängeln über die Zeil, die Haupt-Einkaufsstraße, gehen im Kaufhof auf Klo, vertilgen eine Currywurst auf dem Weg vom Frankfurter Römer zur Paulskirche, fahren eine Station mit der U-Bahn, sehen Petra Pau am Bahnhof. Frankfurt, eine Stadt, die ich bisher mit meiner Ablehnung strafte, allein aus dem Grund, weil solche Wolkenkratzer jedes Stadtbild einfach nur stören und zumindest in Deutschland absolut überheblich und fehl am Platz wirken. Ich strafte die Stadt für ihre vermeintliche Selbstüberschätzung und weil ich sie nicht schön fand, als ich im kalten Februar 1997 mit meinem Biologie-Grundkurs besuchten. Wobei: Wesentlich mehr als das Ebbelwoi-Viertel Sachsenhausen, das Senckenberg-Museum und den Weg dorthin über die "Zeil" bekamen wir von der Stadt nicht mit. Selbst "Matula" konnte meine vorgefertigte Meinung nicht ändern. Was ist mit dem kurzen Besuch? Frankfurt ist die Stadt der Böhsen Onkelz, die Stadt der Börse, die Stadt der Banken. Und Frankfurt ist auch die Stadt der Frankfurter Schule, des Instituts für Sozialforschung, die Stadt Adornos, die Stadt, in der Joschka Fischer randalierte, die Stadt, in der TITANIC produziert wird. Was ist Frankfurt? Metropole? Oder Bielefeld mal drei, wie im Buch "Öde Orte 2" steht? Frankfurt ist groß. Frankfurt ist an diesem Tag sonnig. Frankfurt ist an diesem Tag voll. Ich genieße es. Heute ist der Tag für die Fußball-Revolution und ich nehme mir vor, mir jedes einzelne Gefühl zu merken, alle Emotionen auf mein Herz zu tätowieren, auf dass sie nie wieder verschwinden.
Halb zwei, Sam steht am Bahnhof... er breitet seine Hand aus, fragt, ob wir denn irgendwas bemerken würden...? Wir verneinen, da deutet Sam auf seinen Ring am Finger und meint: "Seit gestern!" Nääää, der gute alte Sam hat geheiratet und fährt direkt live von der Hochzeitsnacht zum Fußballstadion. Und seine Frau darf die Wohnung putzen... Hurra! Wir trinken was in einem Café, reden, aber mein Ansprechbarkeits-Faktor sinkt rapide. Ich schlürfe so schnell wie möglich, so dass die beiden merken: Aha, der Andi will los. 14 Uhr, wir erwischen eine Straßenbahn, und erleben eine Fahrt, die wir so schnell nicht vergessen. Es sitzen acht absolut liebenswerte, aber auf eine rührige Art und Weise total verstrahlte VfL-Fans im Zug, die 25 Minuten lang nur Blödsinn singen. Sie bemerken Sam und brüllen: "Raymond Kalla - Du bist der beste Mann!" Und direkt danach: "Ganz egal woher Du kommst - ganz egal wer Du bist - auch die Farbe Deiner Haut interessiert uns nicht!" Ich finds gut, Thommy gut gemeint. Es wird noch besser. Immer wieder: "Erste Runde Bukarest, zweite Runde Rom, in Stockholm klingelt das Telefon, vielleicht auch Rotterdam vielleicht auch Mailand vielleicht auch Teneriffa eine Woche Sandstrand - EUROPAPOKAL!!!" Mittlerweile kann ich den Text. Ganz weit vorn ist der Spruch: "Wir stehen auf und setzen uns hin wir stehen auf und setzen uns hin - Das finden wir lustig, weil wir bescheuert sind". An einer Haltestelle steigen viele Frankfurt-Fans ein, und laut schreien wir: "IHR HABT KEIN GELD FÜRS AUTO!!" Der fünfminütige Klatschreim "Vater Abraham hat sieben Söhne" rundet die gelungene Veranstaltung ab. Also wenn das keine Werbung für uns Ruhrpottler war... uns muss man doch einfach mögen... Von den Frankfurtern singt keiner. Betretenes Schweigen. Sie haben sich mit dem Abstieg abgefunden. "Da kann gar nichts schiefgehen", lautet unsere einhellige Meinung. "Aber jetzt mal ganz objektiv: Jetzt lassen wir uns das nicht nehmen!" Objektiv?
Karte zeigen, einmal ums Stadion rumlaufen. Man ist das weitläufig hier. Wieder einmal bestätigt sich der Name "Waldstadion". Und nochmal links, und wieder rechts, und da brandet Applaus auf. Mist, das Einlaufen der Spieler verpasst. Egal. Sam, Thommy und ich trotten Richtung Stehplatzkurve, immer noch bei 1-2-3-Oberkörper-frei-Wetter, suchen und finden drei schöne Plätze, lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und genießen. Genießen einfach nur. Mehr nicht. So viele Bochumer sind da, soooo viele. Es ist ein wundervolles Bild. Blankes Entsetzen auf der anderen Seite. Wir haben vollstes Verständnis, steckten wir doch jahre-, quatsch jahrzehntelang in dieser Lage. Ein "Ohne Konzept und System - Reimann muss gehn"-Plakat ist zu sehen, und das Synonym für Anti-Fußball erhält einen Extra-Blumenstrauß. Uwe Bindewald hört auf. Nach dieser Nachricht hörte mein Herz für kurze Zeit auf zu schlagen. Mit einem Blumenstrauß in der Hand trat der laufende Fehlpass und die rennende Grätsche zur Ehrenrunde an, wohl rechnend damit, dass nach dem Abpfiff eher Heulsusen gefragt sind als aufhörende Main-Maradonas. "Zico" wird Bindewald genannt. Humor haben sie, die Hessen.
Es rückt näher und näher... lenke mich ab, gehe den Tag durch... Tracy Chapman, Koblenz, viele andere Fans, Mosel-Strecke, Rhein-Strecke, Zeil, Sams Hochzeit, Vater Abraham, und jetzt, alles, sofort, direkt, jaaaa, nur für diesen Moment. 15.31 Uhr, jetzt zählts. Anpfiff. Und 25 Minuten lang schauen wir 6000 Bochumer konsterniert auf den Rasen. Tunnelblick. Links nichts. Rechts nicht. Nur die Außenlinien als Sichtbegrenzung im Bild. Was spielt sich da gerade ab? Was ist das? Was soll das? Lexa spielt mit Bönig schon in den ersten fünf Minuten dreimal Katz und Maus. Dann ein erster Warnschuss von Amanatidis - van Duijnhoven zur Ecke. Erste "Wir haben den weltbesten Torwart"-Rufe. Doch wir verstummen ganz ganz schnell. Ecke, dann Kopfball von Puljiz und Rein klärt mit einem phantastischen Reflex. JUNGENS, AUFWACHEN!!! MACHT WAS!!! UEFA-CUP!!! Dann Gladbach: 1:0-Führung in Dortmund. Yeaaaahhhh! Yeaaaahhhh! Aber wir sind heute das viel größere Problem. Frankfurt ist offensivstark, schießt aus allen Lagen aufs Tor. Lexa stark über rechts, na gut, Beierle fällt im Sturm etwas ab, dafür drehen Amanatidis, Skela und Preuß ganz schön auf. Skela passt in Minute 15 auf Preuß, 1:0, da ists geschehen. Madsen spielte den Fehlpass, Kalla und Fahrenhorst waren sich nicht einig. Die besten patzen. Das MUSS schiefgehen. Es ist völlig verdient. Sechs Minuten später Freistoß, Kopfball Puljiz - WIE FREI STEHT DER DENN??????? - 2:0 für die Eintracht. Wo bin ich hier? In welcher Veranstaltung? Dortmund führt mittlerweile 2:1, Platz fünf ist futsch. Ich mache alles, um nicht aufs Spielfeld gucken zu müssen. Das Stadion wird bald wirklich WM-tauglich sein, keine Frage. Noch ist eine Tribüne mitten im Bau, noch geht die Anzeigetafel nicht, noch ist keine Tribüne überdacht. Kommt alles noch. Unseren ersten Ergebnis vollstreckt Hashemian zum 1:2. Effektive Chancenauswertung nennt man das. Halbzeit. Der dicke Reimann, der total ulkig aussieht, ist zufrieden. 2:1 gegen Bochum, das ist okay - aber es hätte höher stehen können. Wir alle fassen es nicht...
... und hoffen auf die zweite Halbzeit. Doch noch die Revolution? Eine spontane vielleicht? 49. Minute, Fehler Puljiz, der vierte grobe Schnitzer (zwei pro Mannschaft), Hashemian passt super auf Wosz, 2:2!!!!!! Riesen-Jubeeelll! Ein Rachenkratzer-Tor! Es fällt so spontan, aber in einer Phase, in der die Stimmung ohnehin wieder ansteigt (zu Beginn der zweiten Hälfte), und es ist so wichtig. Also nur noch "JAAAAAAAAA! JAAAAAAAA! JAAAAAAAAA!" brüllen und Leute umarmen. Der Rachen wirds Dir zwei Tage lang danken. Jetzt bloß das 2:2 halten. Dann muss Frankfurt aufmachen und wir kontern. Bloß halten, bloß halten, bloß hal.... scheiße... 2:3, Amanatidis. Abseitsfalle hat nicht funktioniert. Im Gegenzug ein Tor kassiert. Wie blöd muss man sein? Wir werden das wohl doch nicht ausgerechnet in Frankfurt noch vergeben!?! Die steigen sowieso ab; aber wenn wir aus dem UEFA-Cup fliegen, ist doch keinem geholfen. Es wird ungemütlicher. Lautstarke "Freier-raus!"-Rufe folgen, je näher das Spielende rückt. Slawo, der einstige Volksheld, kriegt nix hin. Woran liegt es? Madsen arbeitet für seine Verhältnisse ganz ganz wenig. Schlechte Zweikampfwerte, kaum Defensivarbeit und keine gelungene Offensivaktion. Bönig ist hinten links bis zu seiner Auswechslung überfordert. Das Umschalten klappt gar nicht. Neururer wechselt verzweifelt. Am Ende stehen Madsen, Freier, Hashemian, Diabang, Buckley und Wosz parallel auf dem Platz! Doch die beste Chance hat Amanatidis  nach einem Konter. Nichts geht - und das in so einem Spiel. 91. Minute, nochmal ne Flanke, und Diabang köpft Fahrenhorst an, im gegnerischen Fünf-Meter-Raum. Bezeichnend. Direkt danach Abpfiff. 2:3 verloren. Unglaublich. Ein Spiel, das wir eigentlicht nicht verlieren konnten, haben wir verloren. Es kommt auf den letzten Spieltag an. Finale im Ruhrstadion. Wir müssen Hannover schlagen, Dortmund darf in Lautern nicht gewinnen. Die Eintracht-Fans hoffen auf Dortmund. Nur wenn der BVB Lautern schlägt, hat Frankfurt noch eine Chance. Wie gern hätte ich mir den Taschenrechner erspart. Kleinere Späßchen mit Frankfurtern bringen die Laune zurück. Obwohl Thommy zugibt, noch ganz "konsterniert" zu sein. 6000 Bochumer fahren zurück zur Ruhr, und können es noch gar nicht glauben. HEY JUNGS! WO IST DAS PROBLEM! WIR SIND SECHSTER!!!, möchte ich Ihnen zurufen. Was ist denn das für ein Anspruchsdenken?? Dann spielen wir halt UI-Cup, ist doch auch ein Supererfolg. Und wir hatten so oft Massel in diesem Jahr, da ist doch ein solches Spiel mal schneller verziehen!
"Alte Scheiße", ist die am meisten verwendete Redewendung ab 18 Uhr. Eine Riesenschlange bei Mc Donalds, extremst müde Beine und eine zu lange Wartezeit verschlechtern das Gemüt, während Sam Richtung ICE verschwindet. Die Gedanken fliegen. Fliegen zurück nach Trier. Nach Mülheim. Zur Uni. Zur WAZ. Zum Urlaub. Überallhin. Die Gedanken fliegen zum Spiel. 2:3. Der Zug? Der fliegt nicht gerade... Noch drei Regionalexpresse... der erste bis Siegen, der zweite bis Köln-Deutz, der dritte bis Mülheim. Ankunft 23.45 Uhr. Parallel singt Max mit Stephan Raab beim Grand Prix in Istanbul - und wir reisen quer durch die Galaxie (zumindest einen Teil davon). Ich bin müde. Ich schlafe. Zehn Minuten, Viertelstunde. Das muss sein. Vor uns hockt ein Bochum-Fan mit seinem absolut nervigen Kind, das pausenlos Geräusche von sich gibt. Umsteigen in Siegen, einer Stadt, in der mir in zehn Minuten so viele komisch aussehende Leute begegnet sind wie in Mülheim in einem Jahr (und das muss was heißen?) Bitteschön, was war DAS DENN für eine Stadt? Krass! Siegen ist diesmal der Treffpunkt der Fans aus Dortmund, Köln, Gladbach, Rostock, Frankfurt, Schalke, Kaiserslautern und Bochum. Fast die halbe Liga ist vertreten. Zwei Coladosen vertreiben uns die Zeit bis Köln-Deutz, und der Walkman sorgt bei mir für noch depressivere Laune, als "The bitter end" von Placebo läuft.
Max liegt gerade auf dem achten Platz von 24 Teilnehmern, als der rumänische Kommentator seine Punktwertungen bekanntgibt. Ich pfeffere meinen Rucksack in die Ecke meiner ohnehin schlimm verwüsteten Wohnung von einem Dieb namens "mir selbst". Jetzt nur noch pennen.
Talkin´ 'bout a revolution?
No, only a whisper...!

MEHR FOTOS ZUM SPIEL
 
1:2 - Jubel mit Rauch! 2:2 - Torjubel ganz laut! Abpfiff: Applaus trotz Niederlage! Uwe Bindewald geht!
Rauch nach dem ersten Tor: Irgendeinen Grund finden die Deppen ja immer... diesmal war es Hashemians 1:2. Aber wir haben doch glatt noch ein zweites Tor geschossen. Wosz nämlich war´s zum zwischenzeitlichen 2:2 für uns. Ein Rachenkratzer-Tor! Verloren, aber der Applaus ist trotzdem verdient. Dass wir aber nun auf fremde Hilfe angewiesen sind, haben wir uns selbst zuzuschreiben. Die laufende Grätsche tritt ab: Uwe Bindewald wurde von den Eintracht-Fans besonders gefeiert. Ich gebe zu: Auch ich habe vor Rührung geklatscht (und natürlich weil ich mich frage, wie es mit dem deutschen Fußball weitergehen soll, wenn Bindewald nicht mehr spielt).

SONSTIGES
 
Fans gegen Reimann! Der frisch gebackene Ehemann! Der Verräter!!!
Nicht ganz so gut drauf: Die Eintracht-Fans! Der Slogan heißt "Ohne Konzept und System! Reimann muss gehn"! Der frisch gebackene Ehemann Sam schlürft sein verdientes Hochzeit-Radeberger. Glückwunsch Junge!! Das musste auch mal gesagt werden!
Für diejenigen, die es nicht lesen können: "Nieder mit dem Verräter der sozialen Gerechtigkeit". Gefunden an der Frankfurter Paulskirche!
Thommy und das Currywürstchen! Siegen - Bahnhofsschild! Siegen - Innenstadt!
Currywurst-Test, die unzähligste Folge. Die Paulskirchen-Wurst erhält in meiner privaten Wertung das Urteil "drei Holz-Wurst-Piekser" (fünf wären das Beste). Da waren wir, aber Bochum hat´s nicht geschafft! Guck mal, nur komische Leute! Man, war das in Siegen ein bizarrer Aufenthalt mit Dutzenden an Fans.

MEHR WIRKLICH TOLLE FOTOS UND ANMERKUNGEN
ZUM TRIER-BESUCH UND AUS FRANKFURT GIBT ES HIER !!!

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VfL Bochum - Hannover 96 3:1 (22.5.2004)

"Nimm den besten Orgasmus, nimm ihn mal 1000, und du bist noch nicht einmal nah dran"

Der Moment!

Europa... wir haben´s geschafft!

Da steht es!

Eigentlich macht "man" das ja nicht. Eigentlich denkt "man" ja nicht daran, was wohl genau passiert, wenn die letzten Sekündlein des eigenen Lebens schlagen und die wichtigsten Momente noch einmal vor den Augen ablaufen. Der Mensch lebt von Augenblicken, von kleinen Gefühlen, von Kicks, von Ekstase; und oft stelle ich mir ein eigenes Gefühlsalbum zusammen. Ein Album, das ich aufschlage, in dem ich herumblättere, und das mich alle Gefühle der jeweiligen Momente noch einmal erleben lässt. Welche Emotionen hätte ich wohl bisher archiviert? Sicher, die Verleihung des Abi-Zeugnisses und der darauffolgende Stinkefinger Richtung Schulgebäude. Na klar, die Momente, als ich unter dem Nordkapp-Globus stand oder unter der Davidsquelle in En-Gedi am Toten Meer in Israel. Natürlich auch der Aufstieg 2001 in Aachen. Nicht zu vergessen das UEFA-Cup-Spiel gegen Trabzonspor. Heute, ja heute hat dieses Gefühlsalbum ein ganzes Kapitel dazu bekommen. "Nimm deinen besten Orgasmus, nimm ihn mal 1000, und du bist noch nicht einmal nah dran", beschreibt Irvine Welsh in "Trainspotting" das Gefühl eines Drogenkicks. Okay, jajaja, der Vergleich ist gewagt (aber hey, ich bin Single), aber so ging es mir nach dem Abpfiff, ganz ohne Drogen. Rausch, Höhenflug, schreien, brüllen, hüpfen, der Waaaaaahnsinn. Schreien im Stadion, vor dem Stadion, vor der Bühne, in der Straßenbahn, in der Kneipe, zu Hause und immer wieder immer wieder immer wieder: "UUUUUUUUUUEFA-Cup, UUUUUUUUUEFA-Cup, und wir ham das blau-weiße Licht bei der Nacht und wir ham das blau-weiße Licht bei der Nacht, UUEEEEEEEEFA-Cup, UUEEEEEEEEFA-Cup." Diesen Tag werde ich niemals vergessen, niemals niemals niemals. Diese Gefühle werden fein säuberlich in meinem Herzen, auf dieser Homepage, in den Geschichtsbüchern und den Zeitungen aufbewahrt und bei Bedarf hervorgekramt. Die vielen Momente, die Eindrücke, die Menschen, der Jubel, die Umarmungen, die Freudentränen. Europa... wir haben´s geschafft! Und ich war dabei. Wie lang ich wohl brauche, um zu realisieren, was geschehen ist?
Aber jetzt nehmt den Uhrzeiger, und dreht ihn mit mir ein paar Stunden zurück.
... 14.15 Uhr - noch drei Stunden... dann ist alles vorbei. Dann ist die gesamte Saison vorbei, Geschichte, Schluss, Aus. Saison 2003/2004 byebye, war schön. Wo du am 34. Spieltag stehst, das zählt, das hast du dir verdient, heißt es ligaauf-, ligaab-, sportabauf-, sportartabwärts. Heute, genau heute, das ist der 34. Spieltag. Ich erinnere mich an den Saisonstart, als uns nicht wenige sogenannte Experten neben Eintracht Frankfurt zum ganz heißen Abstiegskandidaten kürten (ohne Christiansen und Schindzielorz, wie soll DAS NUR gutgehen!?!). Ich erinnere mich an die Spiele in Wolfsburg und gegen den HSV, den totalen Holperstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen. Erinnere mich an Sonne. Regen. Kälte. Schnee. Freude. Jubel. Den Oliseh-Rauswurf. Und heute, heute ist Spieltag 34. Ein Sieg noch. Ein Sieg noch, dazu ein passendes Ergebnis aus Kaiserslautern und wir sind drin, wir sind drin, wir sind drin. Ich grinse, lache, schmunzle, versuche Witze zu reißen, mich vernünftig zu unterhalten. Es gelingt. 14.45 Uhr, noch zweieinhalb Stunden, dann ist alles entschieden. Dann wissen wir Bescheid. Es ist ein Gefühl wie vor einem Blind Date (... und da kenn ich mich aus). Du weißt überhaupt nicht, was dich erwartet. Du hoffst auf was schönes, was intensives, was lange anhaltendes, und doch kann es ein ganz schneller und hässlicher Flop werden. Nervosität, Nervosität, Nervosität... 15 Uhr... jetzt treffen sich gerade Sam und Thommy vor dem Ticketshop. Für die beiden hat es nur noch für ein Sitzplatz-Ticket im C-Block gereicht, Kostenpunkt 25 Euro. Thommy hat - welch Einsatz - sogar einen Besuch in Brüssel bei seiner Freundin unterbrochen. Nur um heute dabeizusein. Die Spieler laufen sich warm. Bochum mit van Duijnhoven. Ich bekomme die neuen Sprechchöre hautnah mit. "Wir haben den weltbesten Torwart" und auch "Unser Torwart braucht nen deutschen Pass" und natürlich "Siehst Du Olli - so wird das gemacht". Hannover kommt. "Christiansen o - ho", wir haben die 21 Tore aus dem letzten Jahr nicht vergessen. Du Trottel, bitte heute an jedem Ball vorbeihüpfen. Ein letztes Mal Fahrenhorst, Hashemian, und selbstverständlich Anton-Vriesde-Fußballgott. Mein erstes Heimspiel seit fünf Wochen. Und die Abstinenz bemerke ich kaum noch. So voll in der Kurve, so viele Menschen, so viele bekannte Gesichter. Um mich rum Gerd und Krüger, nur die Dauerkarten-Inhaber haben es heute auch tatsächlich in die Kurve geschafft.
Warmlauf-Zeit überstanden. Jetzt gilts. "Danke" leuchtet auf der Anzeigetafel auf, der obligatorische Dank der Spieler an die Zuschauer erfolgt per Plakat. Plakate gibt es im A-Block reichlich: "Noch 90 Minuten bis Europa" steht auf einem. Die Stimmung scheint am Siedepunkt der Anspannung. Noch ein Tropfen mehr, und alles kocht über. Ich spüre die Anspannung aller 32.645 Zuschauer, die in Volt kaum zu messen wäre. Minute 1,2,3,4,5,6... nichts passiert... auf einmal springen Menschen auf der Haupttribüne auf. Mehr und mehr und mehr. Wie im Kindergarten-Spiel "Stille Post" verbreitet sich eine Flüsterbotschaft, die auch von der Gegentribüne kommt. Und die Gewissheit: 1:0 für Kaiserslautern! 1:0 für Kaiserslautern! 1:0 für Kaiserslautern! 1:0 für Kaiserslautern! Auf der Anzeigetafel leuchtet das Fiege-Zeichen zur Ankündigung eines Zwischenergebnisses auf. Wir strecken unsere Hände aus. Tausende von Händen in der Luft. Hin- und heraufundabbewegungen wie vor einer La-Ola-Welle... "oooooooooooohhhhhhhhhhhhh" - "HEEEEEYYY!" Es steht dort gelb auf schwarz: 1. FC Kaiserslautern - Borussia Dortmund 1:0. Wir sind drin im UEFA-Cup. Noch nie zuvor strapazierte ich meine Stimme so sehr bei einem Tor auf einem anderen Platz.
Aber wie ich schon vorher sagte: Dortmund gewinnt auf keinen Fall. Wir müssen unsere Hausaufgaben lösen. WIR sind das viel größere Problem. Verhalten, behäbig, ängstlich ist unser Spiel. Bis sich Zdebel traut und einen 40-Meter-Pass auf Bönig schlägt. Flanke, Kopfball Hashemian, Ziegler hält sensationell. Na das nenn ich Torszene, hätt noch gefehlt, dass 96 in Führung gegangen wäre. Bleibt dran Jungs, bleibt dran. Nächster Angriff. Freier auf Hashemian, schöööön setzt der sich auf rechts durch. Eine weeeeite Flanke, MADSEN !!! MADSEN !!! MADSEN !!! TOOOOOOOOOOORRRR !!!! "Uuuuuuuuuuuuefa-Cup, Uuuuuuuuuuuuuu-efa-Cup... und wir ham das blau-weiße Licht bei der Nacht!!!!" "Die Nummer EINS im Pott sind wiiiir". Es ist nicht mehr zu toppen. Nicht mehr zu toppen. Ich stehe auf der Tribüne und brülle. Brülle einfach alles aus mir heraus. Schrei-Therapie. Alle machen es genauso. Alle. Thommy und Sam auf der Tribüne auch? Stelle mir die Stimmung in Lautern vor, in den anderen Stadien, in denen die Zwischenergebnisse eingeblendet werden. Außer Dortmund drücken uns alle die Daumen. Wir haben es verdient. Die La-Ola-Welle geht rum. Schon in Minute 30. Schreien. Einfach nur schreien. Und dann kommt Christiansen und trifft. Ein Tor, das in der Dramaturgie nicht vorgesehen ist und trotzdem hochverdient erscheint. 1:1 zur Pause. Und Christiansen jubelt nicht mal. Traurig zieht er von dannen. Er will nicht der Pastor bei der Bochumer UEFA-Cup-Beerdigung werden. Halbzeit, Gedanken sammeln, noch 45 Minuten bis Saisonende. Die Cheerleader kommen. SMS von meinen Premiere-Kontaktmännern überall in Deutschland. Torschütze für Lautern? Lokvenc. Also wenn der uns in den UEFA-Cup schießt, hat der schon gewonnen, wenn er ab 1. Juli bei uns spielt.
Die Sekunden verrinnen bis zum Saisonende. Unsere legen munter los. Madsen hat eine tolle Chance, doch Haas hält. Haas? Die Hannoveraner helfen uns, wo sie nur können. Die US-Amerikaner Mathis und Cherundolo hat Trainer Lienen vorzeitig in den Urlaub geschickt. Ersatzkeeper Haas und Christiansen ersetzten die verletzten Ziegler und Brdaric vor bzw. während des Spiels. Ab der 55. Minute gehts wieder runter mit der Spielfreude. Hashemian ist gar nicht zu sehen, Wosz glücklos und Freier vertändelt mal wieder jeden Ball. "Nimm den raus", rufen viele. Manche neigen wieder zu "Freier raus". Die Trommelgruppe hockt wieder vor uns am Wellenbrecher und malträtiert ununterbrochen das Lärminstrument. Wir geben nicht auf, wir haben noch die Kraft, wir müssen unsere Jungs nach vorn peitschen. Auf der anderen Seite, die Hannoveraner, die haben gut lachen, sind seit einer Woche fein raus, aber doch verlässt mich das Gefühl nicht, als wollten die uns nicht den Feierspaß versauen. Auf einmal recken sich auf der Haupttribüne die Hälse... Stille Post... Flüsterbotschaft... aber es wird weiter geflüstert. Auf der Anzeigetafel erscheint nichts. Kollers 1:1 in Kaiserslautern lässt die Gedanken einfrieren, versetzt dem Hirn einen Kälteschock. Zwei Minuten später... noch frierts, da steht Freier frei und lässt sich den Ball abluchsen. Alle schreien, pfeifen, sind sauer, sehen den Zug Richtung Europa davonfahren. Die Rücklichter blinken. Was weiß ich. Bei uns 1:1, in Lautern 1:1. Ne Viertelstunde noch. V-F-L, V-F-L, V-F-L, fehlt nur noch, dass die tollen Fans aus Hannover auch noch mitbrüllen. Doch in einer Saison, in der alles läuft, hält das Drehbuch noch die passende Pointe parat. Jaaaa, unser Slawo, unser hassgeliebtes Baby, das in dieser Saison so unfassbar SCHEISSE gespielt hat... auf den schwachen linken Fuß unseres Slawo kullert der Ball in Minute 76, und der lange Flug dieses 20-Meter-Schusses wird in meinem Gefühlsalbum immer (und ich betone: IMMER) weit vorn stehen... TOOOOOOOOOOORRRRRRR!!!! 2:1!!!!!! SLAWO WIRD UNSTERBLICH!!!! DENKMAL!!!! Wie Rocky persönlich recke ich meine Fäuste nach oben. JAAAAA! Umarmen, klatschen, interaktiv auch mit Thommy und Sam. Es ist vollbracht. "Der Freier - hab ich doch gleich gesagt, dass der gut ist", frohlockt Gerd, der vor fünf Minuten noch zur Freier-Raus-Fraktion gehörte. Eine Minute später geht Freier auch raus, aber mit den größtmöglichen Sprechchören, die seit vielen Jahren ein Spieler im Ruhrstadion bekommen hat. Noch ist es nicht gelaufen. Bloß keinen reinkriegen. Wie stehts in Lautern? 1:1 immer noch? Gut. Freistoß Jaime, Minute 81. Van Duijnhoven hält. Puuh. Lautern? 1:1? Frag nicht dauernd, Andi. Das nervt bestimmt. Drei Minuten noch. Ecke für uns. Stevic. Konzentrier dich, Micky! Er tuuuuuuutttss, langer Pfosten, Fahne Fahrenhorst nickt rein... 3:1, es ist der Klecks Erdbeersoße auf dem Spaghetti-Eis. Fahne, der nächste, der sich mit einem Tor verabschiedet, seinem siebten. Es passt wirklich wieder alles. Schluss bei uns. Und das bange Warten. "Drei Minuten Nachspielzeit in Kaiserslautern", tönt es aus dem Lautsprecher. Wir fassen uns alle an den Händen, die Spieler knien auf dem Rasen, Neururer ist irgendwo bei einem Premiere-Bildschirm verschwunden. Fast jeder zweite Fan telefoniert, hört Radio und bibbert. Gehen diese Minuten denn nie um? Du kannst nichts mehr tun, nur hoffen, nur hoffen auf die Gerechtigkeit, die uns in den UEFA-Cup hieven müsste. Und hieven wird. Ich bin sicher... da geht nichts mehr schief! Und dann die Bestätigung auf der Anzeigetafel... Jubel. Ohrenbetäubend. Es ist vorbei. Europa, wir haben´s geschafft!
Was in den Minuten bis 17.35 Uhr geschieht, entzieht sich meiner Kenntnis. "Nimm deinen besten Orgasmus, nimm ihn mal 1000, und du bist noch nicht einmal nah dran." Es ist ein Mischmasch aus Ungläubigkeit, Handyvibration, Jubel, Gebrülle, Gelächter über die Spieler und einem Schuss europäischer Überheblichkeit. Zum Lieblingslied wird ein langgezogenes "Ladiladiladiladihoooo - BVBBBBB Hurensööööhne!" Ich habs nie mitgesungen, aber heute schmettern das alle. Obwohls furchtbar primitiv und dämlich ist. Egal. Immer lauter dann "DIE NUMMER EINS IM POTT SIND WIIIIIR!" Haut euch das mal rein: Wir stehen vor Dortmund und Schalke, deren Etat mindestens doppelt so hoch ist. Wir haben die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte hinter uns. 56 Punkte aus 34 Spielen, das gab es noch niiiiieee!!! Ich realisier nicht, was grad passiert, mit mir, um mich herum. Die Mannschaft dreht eine Ehrenrunde, hält auch vor der 96-Kurve. Eine fantastische Geste. Sie gratulieren uns auch. Nach einem ordentlichen Spiel. Und dann klopft jemand bei mir auf die Schulter. Robert Morgenthaler. Ein Mit-Abiturient von 1997, den ich damals mit zum VfL schleppte, anno 1994 oder so. Jetzt studiert er in München und kommt extra zum Spiel ins Ruhrstadion. Geschichten, Geschichten, Geschichten. "Europa, wir kommen", singt Jo Hartmann, "Europa, wir haben´s geschafft, der VfL Bochum - IM UEFA-CUP!!!"
Treffpunkt mit Thommy und Sam direkt vor der Ostkurve. Umarmen, hüpfen, "UUUUUUUEFA-Cup" brüllen, anderen auf die Füße treten, egal, die hüpfen mit. Wir schlendern Richtung Bühne vor der Ostkurve. Sam geht direkt weiter nach Hause, Gerd zieht es ins Bermuda-Dreieck zu seiner Frau. Thommy und ich harren aus, schauen Michael Wurst zu, dazu rocken wir zu Jo Hartmann. Wir sehen, wie unser Fan-Beauftragter Moppel und der Stadionsprecher Mirko immer betrunkener werden, singen alle Jo Hartmann-Lieder dreimal, vom "Bochumer Jungen-Lied" über "Wir sind die Fans des VfL", "Europa wir kommen" bis zu "Mein VfL". Zwischendurch Grönemeyers "Bochum", immer wieder, und auch einmal - aus welchem Grund auch immer - "Geh doch zu Hause" von Mickey Krause. "Die Mannschaft kommt in fünf Minuten", heißt es alle fünf Minuten. Es regnet, egal, dann warten wir halt. Es wird 18.10, 18.20, 18.30, und noch immer schauen Thommy und ich uns ungläubig an, ohne zu realisieren, was genau abläuft, ohne zu realisieren, in welchem Film wir uns gerade befinden. Stephan Berger, der VfL-Fan, der mich über diese Seite kennenlernte, spricht mich an. Wir schießen ein Foto, Wahnsinn, heute treffe ich wirklich fast alle VfLer, die ich auch treffen will. Fehlt noch Stephan, der Mülheimer Straßenbahnfahrer und Dirk aus München. Egal, dann wird mit ihnen die Feier nachgeholt. 18.50 Uhr erspäht Moppel dann erst Sören Colding und Micky Stevic, dann den Rest und jetzt gehts erst richtig los. Jeder Spieler schnappt sich das Mikro, singt, brüllt. Der kleine Slawo Freier ist am allervollsten, Hashemian findet alle freundlich und wird mit "Zieht den Bayern die Lederhosen aus"-Rufen verabschiedet. Und unser Trainer verliert dann sogar noch seinen Schnäuzer. Ganz groß. Einfach ganz groß.
Wird das eine Nacht in Bochum. 1996, da soll der Toppmöller - sagen die Legenden - auf den Schultern durch die Stadt getragen worden sein. Und diesmal? Diesmal sind im Bermuda-Dreieck alle Kneipen pickepackevoll, und aus allen dringen die Gesänge. Nahezu überall läuft "Bochum" fast sogar als Endlos-Schleife, und überall reichen kurze Takte aus den Fan-Sprechchören "Ladiladiladiladihoooo", "UUUUUUUUEEEFA-Cup..." oder "Die Nummer eiiiiins im Pott...", und alle singen mit. Wir landen im Threesixty, mit Gerd und seiner Frau, später mit Sam und seiner Frau, und begießen den Triumph. Begießen ihn mit guter Laune, zerstrubbelten, vom Regen nassen und total verangstschwitzten Haaren (naja, das trifft eher auf mich zu, die anderen Herren haben nicht mehr so viele...). "Steeeht auf für den V-f-L", stimmt jemand an. Und alle stehen auf (außer Gerds Frau).
Um etwa zehn geht der Tag vorbei. Geht die Saison vorbei. Kein UI-Cup. Erst am 8. August wieder Pflichtspiel-Fußball. Wen wünschen wir uns im UEFA-Cup? Also ich wünsch mir in der 1. Runde zuerst ein Auswärtsspiel. Bin dann im Urlaub, in New York, Philadelphia oder wo auch immer an der US-Ostküste. Ach, lasst uns morgen darüber nachdenken. Erst einmal wird genossen. Die Saison, die Situation, dieser Augenblick des Formulierens, der auch ins Gefühlsalbum gehört. Es bleibt mir nur noch DANKE zu sagen für die großartige großartige großartige Saison. DANKE gilt allen Lesern meiner kleinen Texte, DANKE natürlich an meine Stadionfreunde Gerd und Sam, DANKE an meinen Bruder Thommy, DANKE an meine besten Freunde, meine Familie und meine Arbeitskollegen dafür, dass sie meine Launen ertragen haben und DANKE an die VfL-Spieler für dieses großartige Jahr.
Europa, wir haben´s geschafft.
Der VfL Bochum - im UEFA-Cup!

... IM SPIEL ...
 
Einlaufen Block A Einsnull
Samstag, 15.29 Uhr: Leute... genau ab jetzt zählts... gewinnt, und Ihr seid dabei, da bin ich mir sicher... Top drauf: Der Block A! 28. Minute, 1:0! Flanke Hashemian, Kopfball Madsen, Riesenjubel in der Ostkurve!
... zweieins ... Dreieins Die Anzeigetafel zeigt´s an!
Da steht´s: Slawo Freier schenkt uns ein Abschiedstor und schießt uns nach Europa... 2:1 gegen Hannover... Fränkie Fahne Fahrenhorst legt noch eins drauf und verabschiedet sich ebenso standesgemäß! Endstand: VfL 3 Hannover 1 !

... DIE SEKUNDEN NACH DEM ABPFIFF...
 
Deeeer Moment! Bild des Tages! Riesenjubel
Deeeeeer goldene Moment: Philipp Bönig führt ganz vorne vor, wie es uns allen geht: JAAAAAAAA, GESCHAAAAFT, Lautern hat 1:! gespielt! DRIN! EUROPAAA WIR KOMMEN! ... und das ist das Bild des Tages... bestimmt fünf Minuten leuchtete dieses Ergebnis an der Anzeigetafel auf! ... und dann war nur noch jubeln angesagt bei den Spielern und bei uns ...
Riesenjubel mal zwei Peter und die Kameras Danke sagt die Tafel
... und Jubel und Jubel und Jubel ... "UUUUEFA-Cup, UUUUEFA-Cup, und wir ham das blau-weiße Licht..."! Mittendrin: Unser kamerageiler Trainer Peter Neururer! Und das leuchtete dann auch noch irgendwann auf!

... DIE AFTER-PARTY AUF DER KLEINEN BÜHNE VOR DER OSTKURVE...
 
Jo Hartmann Stephan Berger Die Mannschaft
Nach dem Abpfiff auf der kleinen Bühne hinter der Ostkurve: Jo Hartmann heizt mit VfL-Evergreens ein und spielt jeden Song mindestens zweimal! Sehr geehrte Damen und Herren, DAS ist Stephan Berger, der junge Mann, der mich in Bremen auf diese Homepage ansprach. Das danach per Mail verabredete Foto sei hiermit veröffentlicht, auch wenn ich in einem denkbar ungünstigen Moment erwischt wurde! "Wiiiiiir wolln diiiieeee MANNSCHAFT seeeehn..."
Trainer MIT Bart DARIUSZ!!! Wosz und Trainer OHNE Bart
Unser Trainer, noch mit Bart, hält einen UEFA-Papppokal in der Hand und lobhudelt rum. Der Käpt´n auf dem Podest... Dariusz Wosz sagt ein paar schlaue Worte! Dasselbe Foto: Wieder steht Dariusz auf dem Sockel, aber achtet mal auf unseren Trainer (links). Fällt Euch was auf? Genau, die Popelbremse is wech!
Kalla Micky Stevic Threesixty
And again: "Wiiiiiir wolln diiiieeeee MANNSCHAFT seeeehn..." - alle dürfen mal ans Mikro, auch Raymond Kalla! "Die NUMMER EINS IM POTT SIND WIIIRR!" - Micky Stevic wohnt in Dortmund und freut sich darüber. Nach-Feier im "Threesixty" im Bermuda-Dreieck - "Steht auf für den VfL", Tänzchen auf den Tischen, laute Gesänge, einfach nur ein einziger großer Traum!

... SONSTIGES ...
 
 
30 Minuten noch... Hochzeit!! Maskottchen des Tages!
Fußball-Romantik beim Warmlaufen: Die Fan-Mütze, ein Fan-Schal, die Wipfel eines Papp-UEFA-Pokals und die Mannschaft... haaaach, wie herrlich! Was für einen geilen Tag haben sich diese beiden ausgesucht: Heiraten und in den UEFA-Pokal kommen. Na wenn das keine geile Hochzeitsnacht wird! Das "Maskottchen des Tages" tippt 4:1, und dazu noch: "Dortmund verliert".
Verabschiedungen Cheerleader Transparente im A-Block
"Time to say goodbye": Anton Vriesde, Vahid Hashemian und Frank Fahrenhorst erhalten Blumensträuße für ihre gute Arbeit! Halbzeitpause, 1:1! Die Tanzmäusken muntern auf! Und die Transparente des A-Blocks leben auch noch!

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 24.5.2004
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