VFL-TAGEBUCH: SAISON 2003 / 2004 - Teil 3
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Die ersten Utensilien

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DAS TAGEBUCH, SAISON 2003 / 2004:

SV Werder Bremen - VfL Bochum 3:1 (22.11.2003)

Andi

An der Nordseeeeeeeeküste, am plattdeutschen Straaaaand - Eine Selbstverarschungs-Reise bringt Futter für meine verhungerte Negativ-Statistik

Die Mannschaft bedankt sich!

Ich will nunmal irgendwohin

Da stehts!

Jeder von Euch kennt das. Irgendwas passiert, und Du bist völlig perplex. Schaust nach links, nach rechts, hast den Mund offen, fühlst Dich, als hätte Meister Hora grad die Zeit angehalten und am Horizont kommt Momo angelaufen. Und, all ihr meine lieben Freunde, es ist passiert. "Bist Du Andreas Ernst?", fragt die Stimme in der Halbzeitpause. Etwas verschüchtert antworte ich "Ja!?!?!", und bevor ich ein "Kennen wir uns?" nachschieben kann, antwortet der junge Mann sinngemäß: "Ich bin regelmäßig auf deiner Homepage!" (vielleicht hat er auch einen Satz mit "Fan" gebraucht, ich weiß es nicht mehr). Dann blickt er Thommy an, sagt "Und du bist Thommy!" und geht was zu trinken holen. Perplex. Nach links. Nach links. Hallo Meister Hora. Ich mit meiner Popel-Homepage fahr nach Bremen und werd auf diese Seite angesprochen (Unbekannter Fan: Sei gegrüßt an dieser Stelle! Beim nächsten Mal wirds Zeit für ein Foto!). Manmanmanman...
Bremen, Fußball, VfL. Wenn diese drei Stichpunkte zusammenfallen, dann ist es wieder Zeit für eine Nachhilfestunde in Sachen "VfL-Fan sein". Es gibt eine Statistik, die jeder kleine Junge aus dem Schlaf können muss, wenn er sich eine Dauerkarte erwerben will: "In welchem Stadion hat der VfL noch nie gewonnen??" Die einzig wahre Antwort: "Richtiiiiig, in Bremen!" 27 Spiele hat es im Norden gegeben, und gerade mal sieben mickrige Unentschieden. Nun, einen großartigen Grund, warum sich das in diesem Jahr ändern sollte, konnte kein VfL-Fan in den letzten zwei Wochen vorbringen (mal ehrlich: das Argument "Jede Serie reißt einmal" ist ein sehr schwaches!) und doch: Von Jahr zu Jahr fahren immer mehr Bochumer mit. In diesem Jahr ist sogar ein ganzer Sonderzug mit 850 Deppen voll, die sich eine weitere Klatsche an der Weser und damit schlechte Laune für viel Geld abholen wollen. Es ist die reine Selbstverarschungstour. Lektion gelernt?
Eins steht fest. Sollte ich in meinem Leben jemals auf die Idee kommen, nach Bremen ziehen zu wollen - noch bevor ich das erste Möbelstück, den ersten Liter Wasser oder das erste Stück Brot gekauft habe, sprinte ich in den nächsten Supermarkt und hol mir drei Schirme und drei Regenjacken. Bremen begrüßt mich mit einem dicken Regenschauer, als ich um Punkt 12.15 Uhr den Hauptbahnhof betrete - nicht, dass das Wetter bei meinen letzten Besuchen wie zum Beispiel im März beim 0:2 besser gewesen wäre... Okay, regnet´s halt. Immer noch hocherfreut darüber, wie nah Bremen doch bei Mülheim liegt, klopf ich mir auf die Schenkel, weil eine Oma, die im IC neben mir saß, total verstört auf meinen Discman deutete und fragte: "Was ist denn das? Hab ich ja noch nie gesehen!" Willkommen im 21. Jahrhundert, wollte ich da nur noch sagen. Aber gut, lassen wir das. Es lief übrigens grad "Ich will nun mal irgendwohin" von Tom Liwa.
Und dieses Lied trage ich auf den Lippen, pfeife es in die verregnete Luft. "Eyyyyy, der Sonderzuch hat Verspätung, der hängt noch bei Rheine fest, weil ein Idiot die Notbremse gezogen hat", posaunt ein Fan auf dem Bahnhofsvorplatz. Hurra hurra die Bochumer sind da. Oder auch nicht, zumindest manche. "Manchmal fehlt mir das wilde Leben", singt Liwa, dabei zart auf der Gitarre rumzupfend und streichend, "doch ich weiß: so ist das eben! Ich will nunmal irgendwohin!" Es ist das Lied, das ich gerne mal als Kopfzeile von Mails gebrauche, wenn mich mein Leben mal wieder in die Grübelgasse gelockt hat; beispielsweise im frühlingshaftesten Frühling, oder wie jetzt im herbstlichsten Herbst. Ich will nunmal irgendwohin. Wohin beruflich? Und an der Uni? Und mit dieser Homepage? Mein wildes Leben, dazu gehörte mal ein Besuch in Bremen. Vor ein paar Jahren, als es 1:1 ausging (da hat Stefan Kuntz für Bochum getroffen; ist schon was her), haben wir zu dritt bei einem Kumpel in Bremen gepennt und sind abends ein bisschen losgezogen. Na gut, richtig einen drauf gemacht geht anders, aber wildes Leben war das schon, ja. "Doch ich weiß, so ist das eben!"
Mein Brüderken Thommy ist schon seit gestern im Norden, erträgt das Pisswetter (sorry für dieses unflätige Nomen, aber glaubt mir: Pisswetter trifft´s!) schon ein paar Stunden länger. Auch diesmal unterstreicht er meine These, dass er in jeder verdammten Großstadt irgendjemanden kennt. Diesmal ist es teufelauchwiehießdienochmalbettinaoderso (verzeih mir!). Die beiden verschwinden im Überseemuseum am Hauptbahnhof, während ich versuche, das Besondere an Bremen zu erkunden. Ich bemühe mich, unvoreingenommen zu sein, wähle sogar absichtlich die falsche Bahnroute, um 3 km länger zum Stadion laufen zu müssen. Bremen, Bremen, Bremen... ich will nunmal irgendwohin. Aber nach Bremen? Ich frage irgendwen mit dem herrlichsten nordischen Dialekt nach dem Weg. Laufe über Straßen mit Kopfsteinpflaster, an vielen kleinen netten Kneipen vorbei. Doch, meine Erinnerungen und die jetzigen Eindrücke sagen mir: In Bremen lässt sich´s leben.
Fußball. Genau. Ja. "Viel Spaß!", ruft mir der Cola-Verkäufer hinterher, um 14.15 Uhr, nachdem ich mich durch die Eintrittshäuschen gemogelt habe (ne echt lasche Kontrolle, akute Rauchbombengefahr!). Da lache ich nur laut auf, und brülle "Guck mal auf die Statistik". Fußball ist so eine Nebensache. Wir sind Sechster, na gut, vielleicht reißt die Serie, aber ... sowieso zwecklos. Das Stadion liegt direkt an der Weser. Um 13.30 Uhr habe ich mich ans Ufer gestellt und Fotos gemacht. Durch die abgeblätterten Bäumchen hindurch. Am Horizont auf einer großen Wiese ist ein Vater erkennbar, der mit seiner Tochter Beachball spielt. Beachball! Mitten im Herbst, mitten in der Matsche. Typen des Tages.
Thommy und wer auch immer (sie ist jedenfalls nett, scheint aus Thommys Stiftung zu sein) sind auch angekommen, und Thommy redet ununterbrochen. Ein einziger Redefluss, zwei Stunden lang. Immer, wenn Thommy Neulinge dabei hat, ist er ein guter "Gastgeber" und erzählt alles, was er über den VfL weiß. Wer welcher Spieler ist, was wir in welchem Stadion erlebt haben. Ich könnte das nicht. Ich würde nur "Halt die Klappe und guck dir mit mir das Spiel an" denken und drauf hoffen, dass der Neuling keine Fragen stellt. Und Thommy erzählt von München im Oktober 2002, davon, dass unser Fränkie Fahrenhorst in der nächsten Woche einen Vertrag in Bremen unterschreibt, über die Ultra-Fanbewegung. Und ich will mal irgendwohin.
Wer von den VfL-Fans ernsthaft darauf hoffte, in diesem Jahr das historische Ende der Serie bewundern zu können, der hätte nach 15 Minuten gen Ruhrpott verschwinden müssen. Denn das Fußballspiel, das wir zu sehen bekommen, ist an Eindeutigkeit nicht mehr zu überbieten. Teilweise ist das ganz lustig, wie kreuz und quer unsere armen verwirrten Blau-Weißen über den Platz laufen. Das sieht aus wie bei einer komplexen Laufübung im Training, bei der keiner das Ansinnen des Trainers geschnallt hat. Eine Taktik oder ein System zu erkennen, verlangt schon genauestes Augenmaß. Die Abstimmung in unserer ansonsten so eingespielten Abwehr ist überhaupt nicht vorhanden, ein Zweikampfverhalten nicht existent. Der Kalla hat keine Knoten, nein, sogar Seemannsknoten in den Beinen. Colding, Bönig, Wosz und Zdebel spielen mit einer Penetranz und Präzision jeden, wirklich jeden Ball in die Füße der Bremer, dass der Eindruck entsteht, die Jungs hätten vor dem Spiel ne Valium geschluckt. Und na klar, da kommt sie, die Rauchbombe.
Natürlich - alle Achtung - die Bremer nutzen unsere Formkrise blendend aus, spielen einen blitzsauberen Ball. Zweimal sogar einen kugelblitzsauberen Ball. "Warte ab, zweimal läuft der Ailton allein aufs Tor zu", kombiniere ich nach zwei gespielten Minuten, als ich bemerke, dass Neururer trotz Ailtons Schnelligkeit auf Abseits spielen lässt, und jaaaaa, tatsächlich läuft der kleine dicke Brasilianer zweimal in den ersten 15 Minuten allein aufs Tor zu. Macht erst das 1:0, durch einen sensationellen Lupfer, dann das 2:0, einem Schuss mit Pike durch die Stäbe von van Duijnhoven (das ist die doppelte Höchststrafe, quasi zweimal lebenslänglich). Und Klasnic, nochmal Ailton, Micoud - das muss 3:0, 4:0 oder gar 5:0 stehen und wäre verdient. Es geht einfach zu schnell. Sobald einer von uns entschieden hat, zu wem er den Ball passt, hat Ailton schon wieder aufs Tor geschossen. "Ziemlich schlecht", findet das auch Thommy, und wendet sich wieder den Geschichten aus der Vergangenheit zu. Die sind sowieso deutlich interessanter. Nur zweimal kommen wir in Tornähe, durch Fahrenhorst und Madsen, aber die Hoffnung auf einen Punktgewinn haben alle Bochumer schon aufgegeben.
Ein Aufbäumen nach der Pause ist vorsichtshalber auch gar nicht zu erkennen. Damit möglichst früh alles entschieden ist, foult Colding meinen Namensvetter Ernst im Strafraum. Ailton darf noch ein weiteres Tor schießen, diesmal zum 3:0 in der 50., und dann gibt es kein Halten mehr. Wie so oft in eindeutigen Spielen läuft das Lautstärkenduell auf den Rängen konträr zum Geschehen auf dem Rasen. Der Spielstand ist zu klar, das Spiel zu eindeutig, als dass die Heimfans noch richtig aus sich rausgehen müssen. Stillschweigend respektieren die 32.000 Bremer den Hochgenussfußball ihrer Mannschaft (das ist er wirklich; taktisch variabel, technisch stark - Ismael, Micoud und Ailton versemmeln drei weitere Hundertprozenter bei Kontern), während wir 20 Minuten lang "Scha-la-la-laaaaaaaaa" (wie man Tonsequenzen online stellt, lerne ich in der nächsten Lektion) brüllen und einen erstklassigen Sound erzeugen. "Meine Fresse, wir rennen ja volle Suppe ins Verderben!", denke ich laut. "Die Bochumer wollen auch grad irgendwohin, und wissen nicht wo." Nur einer muss beweisen, dass er zumindest heute noch nicht an Bremen denkt: Fränkie Fahrenhorst erfüllt unseren Fanwunsch nach wenigstens einer Bude und köpft noch ein Gnadentor zum 1:3 in der 76. Ailton ist da übrigens nicht mehr auf dem Feld. Um uns wenigstens eine klitzekleine Chance einzuräumen, hat ihn Bremens Trainer Schaaf in der 65. Minute ausgetauscht. Zu gütig.
"It´s been a bad day", summt REM´s Michael Stipe nach dem für uns alle erlösenden Schlusspfiff (noch mal glimpflich ausgegangen) aus dem Lautsprecher, und weißgott ja, das ist er für unsere Mannschaft gewesen. Endlich hat meine Negativ-Statistik mal wieder ein bisschen Futter bekommen, die ist schon fast verhungert in letzter Zeit. An der Nordseeeeeeeeeeeeküste, am plattdeutschen Straaaaaaaaaand gibt es für uns nix zu holen. Aber unser "Support" (Fußball-Modewort für "Unterstützung, vor allem in fremden Stadien") ist gut. So gut, dass er selbst dem Stadionsprecher der Bremer nach dem Abpfiff ein "ein Gruß noch an die Bochumer Fans. Das war ein guter Support!" (sag ich doch) abringt.
Thommy nimmt einen Zug früher, ich suche weiter Besonderes in Bremen. In Bremen lässt sich´s leben? Verdammt dunkel ist es in Bremen in der Nacht. An der "Domsheide", da muss ich aussteigen, wenn ich zum "Stadtmusikanten"-Denkmal möchte. Das habe ich mir noch gemerkt. Was sind das nochmal für Tiere? Ein Hahn, ein Esel, ein Schwein, eine Maus, eine Ratte, ein Adler? Ach was weiß ich. Nur ganz vage erinnere ich mich an meine erste Stadtführung in Bremen zurück, und jawoll, den "Roland" und eben jene "Stadtmusikanten" finde ich noch - aber nur leicht angestrahlt von gerade mal kerzenhellen Strahlerchen. Spaziergang durch die City. Durchzogen von Kopfsteinpflaster, Straßenbahnschienen und Passagen. Eine Passage folgt auf die nächste. Und noch ne Passage. Und noch ne Passage. Und noch eine Fressbude, in der es "Rollo" (=Döner) gibt. Ich behalte meine Meinung: In Bremen lässt sich´s leben. Wenn dieses verdammt beschissene Pisswetter nur nicht die Regel wäre.
Bei der Rückfahrt versink ich in Träumen. Rutsche ab auf meiner Hand, knalle mit dem Kinn auf dem kleinen Mini-Tisch im IC. Vor mir nehmen zwei an die 30-jährige Frauen Platz, die mutmaßlich "Sex and the City" entsprungen sind. Sie sehen danach aus, und sie haben auch diese Gesprächsthemen drauf. Nun gut, ein bisschen neugierig bin ich zwar schon, aber nein, nicht heute. Nicht jetzt. Versuche zu lesen, und doch verschwimmen die Zeilen vor meinem müdigkeitstränenden Äuglein. Mein Soundtrack beginnt bei Tom Liwa, und dann lass ich "Alternative Moments" durchlaufen. Was auch immer da läuft, ich will einfach nur noch schnaaaaaarch...
Ausflüge im Herbst sind etwas ganz Besonderes. Ausflüge im Herbst enden im Dunkeln, enden kalt, immerzu und immerzu. Enden mit einer frierenden Nase, Spaziergängen auf nassem Laub. Ausflüge im Herbst enden in einsamen Gedanken. "Zwei Stunden später sitz ich wieder", fährt Tom Liwa auf der CD im Discman fort, "draußen im Zug bei meinen komischen Freunden; land auf, land ab die Leute zu beglücken, mit meinen traurigen, traurigen Stücken".
Ein trauriges Stück ist es schon. Trotz des perplexen Moments in der Halbzeitpause. Trotz all der verquerten Denkstrukturen in meinem Hirn.
Ich will nunmal irgendwohin.

Vor dem Stadion
 
Idyllisch? Saubere (?) Weser!
Ich gebe zu, die Lage des Weserstadions ist wirklich idyllisch... die Flutlichtmasten lünkern durch den Wald hindurch. That´s the Weser...

Im Stadion
 
Stadion ist noch leer... Ein Zahnarzt aus Kaiserslautern Die Spieler wärmen sich auf!
14.15 Uhr - das Stadion ist noch leer. Andi ist auch leer, füllt seinen Magen aber mit ner Cola und knipst ne Runde. Ein Zahnarzt aus Kaiserslautern: Dr. Markus Merk (2. von r.) gilt als der beste deutsche Schiedsrichter und inspiziert den Rasen. Uhrzeit? 14.30 Uhr! So sieht das aus, wenn sich unsere Jungs aufwärmen. Cola ist mittlerweile leer, 14.45 Uhr. Becherpfand 1 Euro.
Immer wieder spannend... Aaaaaaaaailton! 0:3! Rein fliegt vorbei!
Hach, auch beim 239. Mal ist es ein besonderer Moment, wenn die Mannschaften einlaufen! Na gut, aber wenn ein gegnerischer Stürmer nach sechs Minuten das 1:0 schießt, dann ist das nicht mehr ganz so besonders. Aber ein schönes wars. Zugegeben. Zeitsprung: Das ist schon das 3:0! Ailton versenkt den Elfmeter rechts unten. Gerade mal 50 Minuten sind rum.
Thommy zu Besuch! Richtig gut was los! Peter bedankt sich!
Thommy und teufelauchbettinaoderso in der Kurve! Wenn auf dem Platz nichts geht, dann muss zumindest die Kurve qualmen. Ziemlich geile Stimmung, ehrlich! Fand auch unser Trainer, der sich trotz 1:3 bedankte (und auf die "Wir wolln den Trainer sehn"-Rufe bestimmt schon spekulierte)!

Bremen in der Nacht (im ganz schön Dunkeln...)
 
Roland? Roland! Bochum und die Musikanten Windmühle im Dunkeln!
Ihr müsst mir einfach glauben: Auf diesem Bild ist der "Bremer Roland" zu sehen... Und schon wieder müsst ihr mir was glauben: Die Bremer Stadtmusikanten mit einem VfL-Trikot! Und das ist vielleicht sogar zu erkennen: Die Bremer Windmühle!

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VfL Bochum - VfB Stuttgart 0:0 (29.11.2003)

Erst 90 Minuten ohne Tor und dann 90 Minuten mit dreimal Kinderpunsch

Zur Erinnerung

Krügers Beule aus dem Köln-Spiel ist ausgeheilt. Naja, eine Narbe ist noch zu sehen. Aber nur, wenn man´s weiß.
Hallo Christina! Hallo Gerd! Hallo Stephan aus Münster, der mich in Bremen auf der Tribüne ansprach! Hallo Kautz, Du besoffene Eule! Hallo an alle anderen! Vor knapp eindreiviertel Jahren hatte ich mir geschworen, zu Beginn eines Tagebucheintrags niemals irgendwelche Leute persönlich zu grüßen. Soll schließlich irgendwie literarisch sein, was hier passiert, und Grüße... nee, die passen da eigentlich nicht rein. Soll ja ne Rahmung haben, einen running gag, irgendwas. Aber heute? Heute muss ich über ein ziemlich müdes Spiel, das auch noch 0:0 ausging, schreiben. Das macht wohl nur wenige Zeilen aus. Aber auf und außerhalb der Tribüne sind mir so viele Leute begegnet, die angekündigt haben diesen Text zu lesen; hui, da ist so etwas wie schriftstellerischer Druck entstanden, die Schweißperlen stehen schon auf meiner Stirn... Wollt ich mal sagen.
Habt Ihr eigentlich alle schon einmal Kinderpunsch getrunken?
Kinderpunsch? Rot. Süß. Viel Zucker. Steht bei den Weihnachtsmärkten auf der Karte gleich neben Glühwein, und ist meist 50 Cent billiger. Gerd steht am Stand des Lions-Clubs Bochum neben mir, erzählt Sauf- und Urlaubsgeschichten aus seinem Leben, stellt indiskrete Fragen, und flüstert Christina was ins Ohr, damit ich das nicht auf meiner Homepage erwähne. Christina kenne ich erst seit 15 Uhr, Jahrgang 1972, Juristin, kennt Gerd, hat mal ne Bettszene im Theater gespielt und war heute zum ersten Mal im Ruhrstadion. Wir versuchen sie zu überreden, in zwei Wochen gegen Frankfurt wieder mit uns in der Kurve zu stehen. Ein lustiger Abend, keine Frage. Später kommen noch andere hinzu, zum Beispiel Gerds Frau Tanja. 90 Minuten kein Tor, und danach 90 Minuten mit dreimal Kinderpunsch. Wer einmal Kinderpunsch probiert hat, trinkt nie wieder den ekeligen alkoholhaltigen großen Bruder. Naja, vermutlich doch, aber lasst dem Anti-Alkoholiker seine Träume. Kinderpunsch. Rot, süß, jaja. Es ist so um die 20 Uhr, als ich den letzten Schluck des heißen Gesöffs in mich hineinschütte, auf mein Handy schaue, um zu gucken, ob jemand angerufen oder eine sms geschickt hat (hat niemand). "Tschüss dann", werfe ich in die große Runde, die sich noch weiter auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt vergnügen wird. "Und schreib rein: Der Gerhard Klumpe ist ein Knauser!", ruft mir Tanja zu, bevor ich allen den Rücken zudrehe. "Werd ich tun", antworte ich. Rufe meinen alten Kumpel Björn an. Nee, so ein ganz ruhiger Abend voll mit Arbeit vor dem heimischen Computer kann ja gar nix. Schade, Björn ist verabredet. Dann eben in den City-Grill. "Kommst ein bisschen spät", ranzt mich der Herr hinterm Tresen freundlich an. "War noch auf dem Weihnachtsmarkt", antworte ich, ein wenig verlegen, um direkt danach ein "Currywurst-Pommes-Majo, auffe Hand" hinterherzuschmettern.
Noch 15 Minuten bis der Zug kommt.
Boah, also auch von der Currywurst geht der Kinderpunsch-Geschmack nicht weg. Und ein Hauch von Kaugummi beglückt auch noch meinen Gaumen. Der kommt vor lauter Geschmackskarussell heute Nacht gar nicht zur Ruhe. Ich piekse mit der Plastikgabel in ein Wurststück, bade es in der roten Soße, und wunder mich beim Schreiben darüber, das ich dieses beeindruckende Schauspiel in aller Ausführlichkeit schildere. Muss das ein Scheißspiel gewesen sein...
Soll ich ne Rückblende wagen?
Ich wage.
14.15 Uhr, es ist voll heute. Schon jetzt platzt die U-Bahnhaltestelle am Bochumer Hauptbahnhof aus den berühmten Nähten. Irgendein blauer Blauer gratuliert einem Stuttgarter zur bisher tollen Saison, der antwortet mit einem laut gebrüllten "Rot-Rot-Weiß-Rot, wir saufen bis zum Tod!" Guten Tag auch. Fünf Minuten später, am Stadion, gibts keine Zeitung mehr. Hallo? Ist doch nur Stuttgart!!! Nur? Okay, die gehören im Moment zu den 16 besten Mannschaften in Europa, stehen ungeschlagen auf Platz eins, haben in 13 Spielen erst drei Tore kassiert. Aber - fragt meine Freunde - ich gehöre zu der "Ich unterschätze Stuttgart auch wenn sie drei Jahre alle Spiele gewinnen"-Fraktion, und wenn die drei Punkte nicht in Bochum bleiben, bin ich stinksauer.
17 Uhr, nur ein Punkt scheint in Bochum zu bleiben. Und ich bin zu gelangweilt, um stinksauer zu sein. 90 Minuten lang versuchen 22 Spieler eine runde Kugel in ein 7,32 Meter mal 2,44 Meter großes Gehäuse zu bugsieren - und schaffen es nicht einmal in die Nähe. "Leistungsgerechtes Unentschieden. Ein Spiel für Taktiker", würde Günter Netzer sagen. Und was sagt die Fankurve? Zwei Mannschaften treffen aufeinander, die nicht alles aus sich herausholen, die viel Respekt vor dem Gegner haben, die nicht gewinnen, sondern nur nicht verlieren wollen, die mit angezogener Handbremse spielen, lieber den sicheren als den riskanten Pass spielen. Unser Trainer setzt zum Beispiel auf eine kompakte Fünfer-Abwehr mit Oliseh in der Mitte und zwei etwas offensiveren Außenverteidigern (Bönig, Colding). Die steht auch im ganzen Spiel sehr sehr gut. Aber gegen die Stuttgarter Abwehr kommt wirklich keiner durch. Es ist verdammt frustrierend. Da fehlen beim VfB die beiden besten Abwehrspieler (Meira, Bordon), und trotzdem schafft es deine Mannschaft nicht, sich eine klare Torchance zu erarbeiten. Vier Ecken, drei ganz nette Freistöße, das ist es. Nichts. Null. Zu Null. Denn sonderlich viel fällt Stuttgart gegen uns auch nicht ein. Ich gestehe Gerd sogar, den Megafon-Man mit all seiner Nerverei langsam liebgewonnen und akzeptiert zu haben. Wenn ist das schon sage, muss es ein verdammt unspannendes Spiel sein. Gut, dass Gerd und Christina dabei sind. So ist es wenigstens abwechslungsreich auf der Tribüne. Mein alter Mannschaftskollege René Kautz kommt vorbei, ist leicht angeschickert. Er freut sich darüber, dass Gladbach führt und bringt Gerd, den er dank dieser Homepage sofort identifiziert hat, dann ein Bier mit. Krüger steht auch irgendwo. Einen Bierbecher kriegt der wohl nie mehr an den Kopf. Er ist vorsichtig geworden. Es ist keine 90-minütige Quälerei, das nicht, nein, immerhin heißt der Gegner Stuttgart. Aber eine Erlösung ist der Schlusspfiff schon. Torlos. 0:0. Spielnote vier. Schwamm drüber. Lasst uns über diesen Langweiler nicht mehr sprechen.
Noch fünf Minuten bis der Zug kommt. Mensch, der Typ vom City-Grill hat ganz schön viel Majo auf die Pommes gejagt, das ist mehr Majo mit Pommes als umgekehrt. Aber hmmmm... lecker... die Currywurst ist einfach einmalig. "Kommse vonne Schicht, wat schöneret gibbet nicht als wie Currywurst". Das ist alles. Wirklich alles zum Spiel. "Hab den Schwaben-Bomber schon auf die erste Pflichtspiel-Niederlage vorbereitet". Die sms von Dirk ist eingespeichert. Einer seiner Freunde aus München ist Stuttgart-Fan. Na jetzt kann ich die kurze Nachricht wohl löschen.
Die S-Bahn kommt... hocke am Fenster und starre auf die Weihnachtsbeleuchtung des Ruhrpotts, diesmal ohne einen Anflug von Lokalpatriotismus. Die Pommesschale hab ich in einem Mülleimer auf dem Bahnsteig versenkt, in meinem Magen hat sich die Currywurst mit dem Prager Grillschinken vom Bochumer Weihnachtsmarkt vermengt.
Und da wären wir wieder beim Kinderpunsch.
Der Mülheimer Hauptbahnhof wird angesagt. Ich frage mich, in welchem Absatz des Textes ich Tanja zitiere. Ihr wisst schon, Gerd als Knauser und so. Ach, das pack ich direkt an den Anfang.
Und Krüger?
Der war auf dem Weihnachtsmarkt nicht dabei.
Das nur zur Erinnerung.

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VfL Bochum - Eintracht Frankfurt 1:0 (13.12.2003)

Heute werden Wünsche erfüllt: Fußball wie im Aquarium in Brasilien

Witzischkeit kennt keine Grenzen

Ich hasse solche miesen, fiesen, gemeinen, ekeligen Herbsttage.
Es ist früh am Morgen, "Da Draußen" von Fettes Brot schallt per EinsLive aus dem Lautsprecher, und YEPP ein neuer Tag beginnt. Ach Du Scheiiiße Andi, bleib doch lieber liegen. Der Wecker zeigt 11.15 Uhr an, und trotzdem brauche ich einen Flutlichtmasten, um meine Wohnung zu erhellen. Es ist so verdammt dunkel draußen, und es regnet. Ununterbrochen. Und heftig. Auf dem grünen Rasen im Hinterhof bilden sich schon Pfützen, und ich selbst fühl mich verpeilt. War ein langer Abend gestern, mit netten Leuten im KKC an der Uni Essen - und nachts fahren die Bahnen im Pott nicht mehr so regelmäßig... warten, kann nicht einschlafen, dann doch. Und jetzt müde, kaputt, viel zu tun. Dann noch Regen, kein sonderlich attraktiver Gegner. Knall Dich zurück ins Bett Kollege. Ist besser so.
*Ringelingeling* ... Telefon... Bruder Thommy meldet sich ebenso verpeilt, war ebenso weg gestern Abend, hat ebenso den Arsch voll zu tun, und er tut es. Er kneift! Kneift einfach so! Boah - und dann auch noch ohne Thommy?
Gefahren bin ich dann doch.
NATÜRLICH bin ich gefahren, was dachtet Ihr denn?
Aber solche Herbsttage sind wirklich doof.
Im Regen strahlt das Ruhrgebiet keinen besonderen Charme aus. Im Regen strahlt für mich glaub ich keine Stadt der Welt irgendeinen Charme aus. Einen Schirm habe ich nicht dabei (selbstverständlich nicht, ist ja überdacht), und trotz der Regenjacke tropft es überall. Die Hose ist nass, die Schuhe, iiiiihhhhh... brrr.... So beginnt mein Spiel so richtig erst ne Viertelstunde vor dem Anpfiff, als ich feststellen muss, dass durch die Sturmböen die Überdachung so gut wie gar nicht hilft und wir uns mitten im Regen befinden. Wir? Gerd! Krüger! Noch n paar andere Köppe; und Sam samt Freundin! Yeeaahh, nach vier Wochen Pause hat Sam seinen Arsch mal wieder ins Stadion bewegt und - als ob er´s geahnt hätte - unser aller Liebling Anton Vriesde ("Fußball-Gott") spielt sogar von Beginn an. Unser Motto ist klar: Bei einem solchen Sauwetter hilft nur Lachen. Oder wie der Hesse sagt: Lustisch sein. Denn hessisch ist heute die Nebensprache bei uns im Pott: Eintracht Frankfurt, der Trümmerhaufen der Bundesliga, kommt. Keine Ahnung, wie die schon an zwölf Punkte gekommen sind, spricht nicht grad für die Liga. Und weil wir mit 22 Punkten für unsere Verhältnisse sensationell gut dastehen, können wir uns sogar einen kräftigen Schuss Überheblichkeit erlauben. Schon nach zwei gespielten Minuten wollen wir "Einer geht noch rein" anstimmen, obwohl es noch 0:0 steht. Dass eine Grippewelle die Mannschaft heimsuchte, der Platz schwer bespielbar ist: kein Thema für uns. Unter 4:0 geht nicht. Etwas zu überheblich scheinen unsere Jungs auch zu sein. Chris (9.) und Beierle (10.) haben innerhalb von 30 Sekunden zwei Riesendinger für Frankfurt auf dem Kopf, und der von Beierle war sogar hinter der Linie, wie wir alle vermuten. Puuh, was is´n hier los?
Erst danach geht es in die andere Richtung - und als ob es die Frankfurter noch nicht gewusst hätten: Wir setzen auf unsere Standardsituationen, erarbeiten uns Freistöße und Ecken in Serie. Eine davon sitzt, 22. Minute, Hashemian per Kopf. Und HEY - der Vahid kriegt sogar seinen eigenen Sprechchor: "Va-hid-Va-hid-Va-hid-Ha-she-mi-an"! Grenzenloser Jubel, hüpfen vom einen Bein aufs andere - nee, das ist es nicht, bei so einem mehr oder weniger standesgemäßen Tor. In den letzten 68 Minuten warten wir darauf, dass bei unseren Jungs der Groschen fällt. Nur einen einzigen winzigen hellen Moment gibt es, als Hashemian kurz nach der Halbzeit das Leder an den Innenpfosten schlenzt. Ansonsten drückt - oh Wunder - Frankfurt: Couragiert, mehr Torschüsse, bessere Zweikampfwerte, die größeren Spielanteile. Und ja, ich gestehe, ein Unentschieden entspräche viel eher dem Spielverlauf. Doch wie´s so ist in einer glücklichen Situation: Wir schaukeln das Ding in bester Abstiegskampf-Manier (einfach den Ball nehmen und auf die Tribüne jagen) irgendwie über die Zeit. Egal, dass Bönig links hinten dringend die Winterpause braucht, dass Edu nach neun Minuten schon wieder ausgewechselt wird, dass der Freier der schlechteste Bochumer ist, dass der Wosz scheinbar nur noch Luft für 60 Minuten hat. Abpfiff und die Jungs halten das Transparent "Die Nummer 1 im Pott seid Ihr!" hoch. Fünfter Platz, und das nach dem letzten Heimspiel im Jahr 2003. Was für ein Fußballjahr im Ruhrstadion geht vorbei! Am Ende stehen parallel Anton Vriesde, Michael Bemben, Andre Wiedener, Oka Nikolov und Uwe Bindewald auf dem Platz. Und sowas nennt sich Bundesligaspiel. Noch Fragen zum Spielniveau?
Wir halten während des gesamten Spiels mit lustischen Scherzen die Stimmung aufrecht. Die sind alle so lustisch, dass ich aus dem Lachen gar nicht mehr herauskomme. "Ist ja wie in Brasilien hier", brüllt Sam in einer philosophischen Phase zwischendurch. "Brasilianisches Wetter. Und erst recht brasilianisches Spielniveau!" Gerd wünscht sich eine eigene Überschrift, in selbigem Philosophie-Anfall: "Fußball wie im Aquarium!" Es wird nicht ganz zur Headline reichen.
Und wenn an einem VfL-Nachmittag Witzischkeit keine Grenzen kennt, dann ist Straßenbahnfahrer Stephan aus Mülheim nicht weit. In der 308 zurück Richtung Hauptbahnhof treffe ich den 2,05-Meter-Koloss, bitte ihn bei der gepflegten Currywurst-Pommes-Majo zu einem Gespräch über Straßenbahnen, den VfL und die F2-Jugend von Tuspo Saarn. "Weisse", rechnet er vor, "wenn wir damals das DFB-Pokalspiel gegen Lautern gewonnen hätten" (die Elfmeter-Schmach aus dem Februar, Ihr wisst schon), "dann würden wir jetzt im UEFA-Pokal gegen Celtic Glasgow spielen. Weil: Teplice und Feyenoord Rotterdam, die hätten wir doch weggetan, oder?" Sprichts aus, guckt mich an und prustet los. "Aber nächstes Jahr... wer weiß....?"
Heute sind die ganz normalen Alltagswünsche wahr geworden. "Was ist Dein Hobby?", wurde ich gestern irgendwo bei einem Termin gefragt. Da stutzte ich, überlegte ein paar Sekunden und konnte - so schlimm es auch ist - nur zwei Sachen antworten: "Die Homepage und der VfL!" Wenn beides aufeinander trifft, und ich noch über einen Sieg und gute Stimmung berichten darf, dann bin ich rundum zufrieden.
Und ich mach mir beim Aufstehen noch Gedanken...

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Hannover 96 - VfL Bochum 2:2 (17.12.2003)

Hurra hurra die Bochumer sind da Man beachte die beeindruckende Sicht auf das Tor...

Et hätt noch immer jot jejange: Eine Tour mit überwundenen Hürden und dem Bochumer Wintermärchen

Der Andi

Alleine in der Nacht

Jungs danken!

Es ist so ruhig in Hannover an diesem Winterabend. Es ist so ruhig in dieser 600.000-Einwohner-Stadt, sieben Tage vor Heiligabend. Keiner kauft mehr Geschenke, niemand steht an den Schaufenstern, in den Cafes sitzen nur noch die Stammgäste. Es ist so ruhig an diesem Mittwoch um 23.30 Uhr, und ziellos schlendere ich durch die Nacht. Laufe nach links, nach rechts, biege ab, bleibe stehen, setze mich auf eine Bank. Ist ganz schön kalt geworden, sodass ich mir meinen blau-weißen VfL-Bochum-Schal ein wenig fester um den Hals schnüre, fast so fest wie einen Schnürsenkel um einen zu großen Schuh. In meiner rechten Jackentasche fühle ich einen Stoffknubbel, der sich schon bald als meine "taz"-Mütze entpuppt. Kann nicht schaden, wenn ich die auch noch aufsetze. Hätte ich einen Bart, würde ich aussehen wie der Weihnachtsmann persönlich; nun gut, mit etwas anderer Farbgebung. Am Horizont taucht wieder der Hauptbahnhof auf. Ich hab mich nicht verlaufen. Die Weihnachtsmarktbuden sind längst geschlossen, nur die Preisschilder liegen noch davor, unbewacht. Aber wer würde schon auf die Idee kommen, solche Dinger zu klauen? In einer Viertelstunde fährt mein Zug Richtung Ruhrpott. Um 0.12 Uhr. Keiner da. Nur der Andi.
Alleine in der Nacht.
Der Wecker, er läutet seit 30 Minuten unentwegt. Um 11 Uhr klingelte er erstmals, die Töne werden eindringlicher, folgen in immer kürzeren Abständen. Und doch geben meine Knochen nicht das "Aufstehen"-Signal an mein Gehirn weiter. Die lange Herr-der-Ringe-Nacht wirkt nach. 4.15 Uhr im Bett, und ne Viertelstunde danach wach liegen. Fulminanter Streifen, wirklich. Gebannt im Sessel sitzen, mit offenem Mund staunen, und das, obwohl der Ausgang bekannt ist. Vorbei, vergessen. Steh auf Andi, steh auf. Dein Zug kommt, und noch hab ich es nicht geschafft, meine BahnCard 25 in ne BahnCard50 umzutauschen. Das bedeutet die verdammte Zugbindung. Deadline 14.21 Uhr. Uni mal sausen lassen, ausnahmsweise. Müüüüde. Es gibt so viele Hürden heute. Eine Eintrittskarte ziert noch nicht mein Portmonee - das heißt, so früh wie möglich am Stadion sein. Auf dem Heimweg habe ich nur vier Minuten Aufenthalt in Hamm. Wenn der ICE Verspätung hat, darf ich meine Nacht in Hamm verbringen. Klappt das Treffen mit Domi, meinem ehemaligen Abi-Kollegen, wie im letzten Jahr? Denk nicht drüber nach; mein Gehirn hat die Knochen besiegt und den Körper zum Aufstehen verdonnert. Die Knochen folgen nur langsam, unwillig.
Oh je, das ist ein schlechtes Omen... habe weder die Placebo- noch die Grönemeyer-Bochum-CD dabei; wo bleibt da mein obligatorischer musikalischer Auswärtsspiel-Start? Dafür ist mein Handy am Start, ausgestattet mit einem prall gefüllten Akku. Regionalexpress Richtung Bad Oeynhausen. Über Bochum, Dortmund, natürlich Heessen, Gütersloh, die ganzen westfälischen Knallerstädte. Es wird schon 16 Uhr, als der Zug die Weltstadt Bad Oeynhausen ansteuert. Ich werfe mir den Schal um den Hals, steige aus, und spaziere ein paar Meter. Wie es sich wohl in Bad Oeynhausen leben lässt? Ein Blick in die Fußgängerzone genügt. Tiefste Provinz. Fühle mich wie ein Großstadt-Protz, als ich am schnuckeligen Lokalredaktionsbüro der "Neuen Westfälischen" vorbeimarschiere. Jetzt mal ehrlich... gibt es einen mieseren Journalisten-Job? Ich glaube nicht. Mein Handy bimmelt. Domi ist dran. Er fährt direkt von der Uni zum Stadion, Treffen vorher unmöglich. Macht ja nichts. Ich helfe einer jungen Dame beim Zusammenschrauben ihrer soeben zerstörten Zuckerwattemaschine. Wozu gibt es sowas hier? Die Einheimischen stehen sowieso gerade am Karussell. Der Himmel taucht die Stadt in eine wahnsinnig schöne, verschlafene Abenddämmerung. Bild komplett.
Intercity gen Hannover. Halbe Stunde noch. Blick in den Baedeker "Deutschland 2000". 20 Sonderseiten über die "Das gibts nur einmal - das kommt nie wieder"-Expo. Der absolute Superflop. Hmm... soll ich eine Bahn nehmen oder die halbe Stunde zum Stadion laufen? Okay, laufen. "Herzlich Willkommen in Hannover, Expo- und Messe-Stadt; Welcome to Hannover, Expo-City". Tief verstört hüpfe ich von der letzten Zug-Stufe und würde am liebsten den Lautsprecher zertrümmern. Denn da war sie wieder, diese niedersächsische Überheblichkeit, die ich so vermisst habe. Ich werde der Mülheimer Oberbürgermeisterin vorschlagen, dass die ankommenden Zugpassagiere bei uns nur noch mit "Welcome to Mülheim, Müga- and VfB Speldorf town" begrüßt werden. Und das wäre nicht einmal so peinlich wie die Hannoversche Variante. Hunger. Langeweile. Stress. Da waren die Hürden. Der Herr der Ringe meldet sich, Frodo und Sam marschieren in meinen Gedanken den Schicksalsberg hoch; keine Zeit Andi, keine Zeit. Schweiß, und das bei 0 Grad. Ich will dieses Spiel sehen, ich will dieses Spiel sehen. Es ist voll in der Innenstadt. Viele Leute vergnügen sich mit einem Tässchen Glühwein, und ich halte kurz bei einem Pizzamann, um mir eine mit Schinken gefüllte reinzuschieben. Dann gehts weiter zum "Kröpcke", was irgendsoein Platz ist, und weiter bis zum "Platz der Weltausstellung". Und da steht doch tatsächlich ein Schild, das anzeigt, wie lange die Expo schon vorbei ist. Ich halts wie Obelix, tippe mir an die Stirn und flüstere "Die spinnen, die Hannoveraner". 15 Minuten Fußweg vorbei, keine Flutlichtmasten in Sicht. Die Fußgängerzone liegt längst hinter mir. Verlaufen? An der Ampel steht ein dick in Klamotten eingepackter Fred. "Sag mal... wo gehts denn hier zum Stadion?" "Ach einfach nur geradeaus. Kannst ein Stück mit mir gehen, mein Auto steht da in der Nähe. Ich muss nach Hildesheim." Und Fred plaudert. Ach hätte ich doch nach einer Alternative gesucht. Fred erzählt davon, wie seine Glühbirne im Keller kaputt gegangen ist, und er heute im Supermarkt eine neue gekauft hat. Als obs mich interessiert. Eeeeeendlich, Flutlicht in Sicht; 17.50 Uhr - ob die Kassen schon offen sind? Ob es noch eine Karte gibt? Idiotischer Gedanke, na klar gibts die noch; aber habt Ihr schon mal irre viel Geld für ne Bahnfahrt ausgegeben, ohne Eintrittskarte im Gepäck? Dann machst Du Dir solche Sorgen. Laufe ein wenig schneller, an einem Glühweinstand vorbei. Saufen für ukrainische Waisenkinder. Ein Radiosender bittet um 50 Cent für ein kleines Becherchen. Erlös geht zu 100 Prozent gen Osten. Hurra, eine Kasse hat auf. Und der Kassierer hinter der Scheibe sieht aus, als hätte er den ganzen Tag nur gespendet... 18 Uhr, und ich hab sie. Jaaaaa, Block S17. 11 Schleifen wollen die sehen für einen verdammten Stehplatz. Einen nicht überdachten Stehplatz, von dem weder die Anzeigetafel zu sehen ist, noch ein Tor, weil ein Pfeiler die Sicht verdeckt. Für einen halben Liter Sinalco ziehen die mir auch noch 2,50 Euro aus der Tasche. Harte Welt.
Stress vorbei, durchatmen, hinsetzen. Außer mir sind so früh nur 40 andere im großen weiten Rund, und mir ist laaaangweilig. Ich krame mein Handy aus der Tasche, und wähle Nummern. Eine nach der anderen. Björn in Essen muss dran glauben, er befindet sich gerade auf dem Sprung zum Spiel Dortmund gegen Kaiserslautern. Der Sprenger Medienservice bat um einen Rückruf wegen einer Adresse. Der Cheffe kriegt sie. Bruder Thommy meldet sich ebenfalls und denkt, ich würde ihn zum Premiere gucken einladen wollen. Als ich ihm erzähle, wie kalt mir grad in Hannover ist, fällt er aus allen Wolken. Helmut ist dran, er hockt mit einem doppelten Bänderriss zu Hause. Anruf bei Sam! "Und? Bist Du auch nach Hannover gefahren?" "Nee, komme gerade von der Arbeit. Außerdem dachte ich, das Spiel sei erst Samstag!" Akku nur noch halbvoll.
Die Uhr tickt nur langsam herunter. Zwischendurch bleibt sie für einen Moment stehen. "Words like violence break the silence", haucht Dave Gahan von Depeche Mode. Die sanfte Melodie von "Enjoy the silence" vermischt sich mit der kleinen Nebelwolke, die mein Atem preisgibt. Ich ziehe mir meine verrutschte Mütze über den Kopf und lausche. Lausche den Gesprächen der paar Bochumer Fans, die mitgereist sind, lausche meinen Gedanken. Höre zu, wie sie in meinem Kopf Billard spielen und die Themenkugeln nacheinander einlochen. Wow, Pause, Winterpause. Erste Hürde übersprungen, bin drin. Gestern noch Herr der Ringe. Müsste eigentlich todmüde sein - und bin es nicht. Zwei Geburtstagsfeiern am Wochenende überstanden, und bin doch wieder alleine unterwegs. Ist das meine Berufung? Das Lied "Enjoy the silence" ist lange vorbei, die Spieler laufen sich warm, als das Billardspiel in meinem Kopf aufhört. Stevic spielt für Wosz. Telefon steht ausnahmsweise still.
Es ist das letzte VfL-Spiel für mich im Kalenderjahr 2003, das 242. insgesamt. Zum dritten Mal stehe ich in der AWD-Arena, zum dritten Mal woanders. Wir stehen mit 25 Punkten auf Platz fünf, es ist das Bochumer Wintermärchen, egal, wie es heute läuft. Große Hoffnungen macht sich niemand aus dem blau-weißen Block, auswärts spielen wir mies. Kaum ausgesprochen, hat es auch schon eingeschlagen. Thomas Brdaric, einer von den Bundesligaspielern, die ich unbegründeterweise ja mal überhaupt gar nicht leiden kann, hat für Hannover getroffen. 13. Minute. Anfangs-Viertelstunde, mal wieder. Doch entgegen der Erwartung entwickelt sich bis zum Abpfiff ein sehr munteres Flutlicht-Spielchen. Beide Mannschaften spielen forsch nach vorn, oder bemühen sich zumindest darum, und erarbeiten sich einige Chancen. Die größte für uns hat in Halbzeit eins der wackere Pidder Madsen, die größten für Hannover versieben de Guzman und Christiansen. Christiansen? Oh ja, der Thomas. Es tut unheimlich weh, ihn in einem anderen Trikot zu sehen. Er hat uns allen so viel Freude bereitet in den letzten beiden Jahre und ist nun dem Lockruf der Kohle gefolgt. Wir brauchen ihn nicht mehr, haben doch Hashemian und Madsen. Anton Vriesde erntet erste "Fußballgott"-Sprechchöre, und Sam ist nicht einmal dabei.
Halbzeitpfiff. Domi ruft an. "Du Andi, wird leider nix. Ich muss leider nach dem Spiel sofort zu einer Geburtstagsfeier!" Du ARSCH! Was soll ich dann zwei Stunden lang allein in Hannover anstellen? "Und nochwas Andi... damit Dein 2:2-Tipp in Erfüllung geht, müsst Ihr Euch aber ganz schön steigern!" "Wart ab Domi! Und schönen Abend noch!"
Wir beginnen gut; erste Chance durch Zdebel, kläglich vergeben. Zweite Chance: Pass Freier, Madsen, umkurvt einen Roten, und schiebt ihn..... REEEEEEEEEIN! EINS ZU EINS!!!!! Die Füße sind zu eingefroren, um zu hüpfen, aber für kurze Schreie reicht es, jaaaa, unfassbar. Tor für den VfL. Und doch will es dann nicht mehr fluppen. Es geht so langsam auf ein Gegentor zu. Und das ist ein unheimlich schäbiges Gefühl, wie es nur Fußballfans kennen und nachvollziehen können. Du merkst, dass bei Deiner Mannschaft etwas schief läuft, zitterst von Sekunde zu Sekunde mehr. Aus Zittern wird Bibbern, aus Bibbern die nackte Angst. Brrrrrrrr.... kaaaaalt... pfeif doch jetzt schon ab Schri... mein Körper explodiert beinahe vor Gänsehaut, vor Angstschweiß, der Kreislauf kollabiert bald. Dann die letzte Mahlzeit vor der Exekutierung, die letzte Sekunde vor der Bekanntgabe der schlechten Note nach einer verpatzten Prüfung, der letzte Adrenalinstoß. De Guzman bekommt die Kugel und knallt sie links unten rein. Ich habs geahnt. Unvermeidlich. 2:1 für Hannover. Und wir haben es uns fast selbst reingehauen. So viele Fehler, selbst unser Schnapper irrt durch den Strafraum.
Hektik. Die Ultras zünden ein bengalisches Feuer. Leben in der Bude, Polizisten stürmen die Kurve. Die Ultras? So ein unüberdachtes Stadion hat auch Vorteile. Zum Beispiel den, dass der Marktschreier kaum zu hören ist. V-F-L, V-F-L schallt es, als Liquidos "Narcotic" das 2:1 ankündigt. Tor-Einspiel-Jingles sind interessant. Mein Favorit ist nach wie vor St. Paulis "Song 2" von Blur. Aber direkt dahinter "Narcotic". Nicht schlecht, echt nicht schlecht. Doch das 2:1 beendet erst einmal alle Hannoveraner Bemühungen. Wieder wir. Alle werden aufmerksamer. Oliseh und Zdebel sind ballsicherer, Vriesde und Fahrenhorst stehen besser, und wenn Madsen trifft, muss Va-hid-Va-hid-Va-hid-Ha-she-mi-an nachlegen. Flaaaaankeeee Madsen, einnicken, der ist drin, der ist drin, der ist drin, Ausgleich. Das Wintermärchen geht weiter! 2:2 steht bestimmt auf der Anzeigetafel. Zu sehen ist sie immer noch nicht. Es dauert noch bis zum Abpfiff. Eine rote "4" leuchtet an der Seitenlinie in der 90. Minute auf, als sich Krupnikovic den Ball schnappt, um einen Freistoß am 16-Meter-Raum auszuführen. "Halbes Tor" heißt das im Fachjargon. Zittern, bibbern, nackte Angst. Er läuft an, aber unser Torwart ist dran, die Latte auch, und vorbei. Aus, vorbei, Chance vertan. War das knapp. Der Punkt ist unser. Andere Seite, gleiche Distanz, Oliseh.....?????? Weeeeeit drüber! Das wars, Abpfiff. 26 Punkte, fünfter Platz. Und das Lieblingslied aller Bochumer trifft noch voll zu: "DIE NUMMER EINS IM POTT SIND WIIIIIR!!!" Schönes Spiel, wirklich schön. Tipp ist aufgegangen.
Es ist so ruhig in Hannover an diesem Winterabend.
Zwei Stunden lang die Zeit totschlagen; erst um 0.12 Uhr kommt der Zug. Im Bahnhof hat das China-Restaurant "Mr. Phung" noch auf. Mister Phung kocht für mich eine Portion Reis und paniertes Hähnchenfleisch süß-sauer. Die Bürgersteige sind hochgeklappt. Weihnachten kommt bald. Mein Handy lagert noch in meiner Hosentasche und dient als mobile Langeweilevertreibungsmaschine. Helmut muss von den anderen Spielen erzählen, Björn schimpft über Torwart Weidenfeller und probiert Funktionen seines Telefons aus. Konferenz mit Björn und seiner Freundin Nadine, was Neues. Talk über Frauen, mal wieder. Thommy will wissen, wie das Spiel so war. Ich begrüße ihn mit "Va-hid-Va-hid-Va-hid-Ha-she-mi-an"-Gesängen. Das Bochumer Wintermärchen. Ich bin ein Teil davon. Der Akku ist leer.
Es ist ruhig in Hannover. Laufe nach links, nach rechts, knipse ein bisschen mit der Digitalkamera rum; mein Zug kommt, der Anschluss in Hamm klappt bestens. Ich müsste müde sein und kriege doch meine Augen nicht zu. Die letzte Hürde ist übersprungen. Wie sagt der Kölner? Et hätt noch immer jot jejange. Er ist alles immer gut gegangen. So auch heute. Alle Unwägbarkeiten besiegt, ein tolles Spiel gesehen und Bochum hat nicht einmal verloren. Nicht einmal verloren. Die Tabelle werde ich mir in der Winterpause jeden Tag ansehen.
2.50 Uhr, Mülheim Hauptbahnhof. Keine Ansage, nichts. Ich bin der einzige, der den IC verlässt. Gemächlich schlendere ich zu meiner Wohnung zurück, laufe mitten auf der Straße. Nur noch ein paar Taxiwagen brausen in einem mörderischen Tempo vorbei. Ohne die Mütze würde mein Kopf erfrieren. Ich denke nach über die Welt, über das, was wirklich zählt. Über dieses Jahr mit dem VfL. Höhepunkte wie die beiden Auswärtsspiele auf Schalke, den genialen Tag beim 3:1 in Bielefeld oder das fantastische 3:0 gegen Borussia Dortmund werde ich nicht vergessen. Dazu völlig bekloppte Touren bis nach Wolfsburg und Rostock. Hab ich ne Meise oder hab ich ne Meise?
Es ist so ruhig in Mülheim an diesem klaren Winterabend. Und ich laufe.
Alleine in der Nacht.

Im Stadion...
 
Guten Aaaaaaaaabend! 89. Minute 90. Minute Da ist´s geschafft!
Willkommen in der Baustelle AWD-Arena... Das letzte Spiel im Jahr 2003! 89. Minute: Freistoß für Hannover, Freistoß für Nebojsa Krupnikovic. Rein van Duijnhoven, der beständigste Keeper der Liga, wird ihn an den Pfosten lenken! 90. Minute, andere Seite: Freistoß für Bochum, Freistoß für Sonntag Oliseh. Er wird weit weit weit weit übers Tor fliegen. Und da ist es vollbracht: Der VfL Bochum überwintert als Tabellenfünfter. Unglaublich, aber wahr. Wie im Märchen!

Die Tour...
 
Bad Oeynhausen am Abend Und nochmal Bad Oeynhausen Das Expo-Schild! Der Hauptbahnhof von außen! Das Beweis-Foto mit Hbf-Schild!
Romantisches Bad Oeynhausen! Und auch nochmal im Querformat! Die spinnen, die Hannoveraner. Da stellen die ein Schild auf, wie lange die Expo schon rum ist. So ne Mist-Veranstaltung. Kurz vor elf mitten in der Woche. Der Hauptbahnhof umrankt von zahlreichen Lichterketten. Das obligatorische Beweisfoto. Über dem Langnese-Automaten ist das Schild "Hannover Hbf" aber nur schwer zu erkennen!

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VfL Bochum - VfL Wolfsburg 1:0 (31.1.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 4 nachzulesen !

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Wie ich... (4.2.2004)

... auf dem Pidder sein Stuhl zum VfL selbst interviewt wurde...

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Hamburger SV - VfL Bochum 1:1 (7.2.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 4 nachzulesen !

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VfL Bochum - FC Bayern München 1:0 (14.2.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 4 nachzulesen !

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Bayer Leverkusen - VfL Bochum 1:3 (21.2.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 4 nachzulesen !

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VfL Bochum - FC Hansa Rostock 0:0 (28.2.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 5 nachzulesen !

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Hertha BSC Berlin - VfL Bochum 1:1 (6.3.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 5 nachzulesen !

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VfL Bochum - Borussia Mönchengladbach 1:0 (14.3.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 5 nachzulesen !

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1. FC Kaiserslautern - VfL Bochum 2:2 (20.3.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 5 nachzulesen !

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VfL Bochum - FC Schalke 04 1:2 (27.3.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 6 nachzulesen !

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VfL Bochum - TSV München 1860 4:0 (27.3.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 6 nachzulesen !

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Eintracht Frankfurt - VfL Bochum 3:2 (15.5.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 6 nachzulesen !

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VfL Bochum - Hannover 96 3:1 (22.5.2004)

... ist im VfL-Tagebuch 2003/2004 - TEIL 6 nachzulesen !

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 24.5.2004
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