VFL-TAGEBUCH: BUNDESLIGA 2007 / 2008 - TEIL 6
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Die ersten Utensilien

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VfL Bochum - MSV Duisburg 1:1 (26.4.2008)
(eingebettet in mein Volo-Praktikum bei jetzt.de in München)

Knaller
Nach diesem Spiel gibt es nur einen "Knaller des Tages": René Renno

Ein Plädoyer für Doktor Sek, eine Beileidskarte für alle MSV-Fans in meinem Freundeskreis, ein - ich sag's frei heraus - UN-ENT-SCHIE-DEN

Renno
Und weil er wirklich so geil gehalten hat, hier noch ein Bild über des Renno-Renés Freude

Dem Renno sein Punkt

Choreo
Seltenes Bild: Eine "Choreo" in Block A

Vor jedem Spiel stürmt Pavel Drsek in den Strafraum, pünktlich 15 Minuten vor dem Anpfiff. Einst, vor zwei Jahren, war der aufgrund seines hübschen Namens im Stadion und in Folge auch hier in diesem Text Dr. Sek oder "Doktor" genannte Mann ein ziemlich guter Abwehrspieler, der an unserem Wiederaufstieg erheblich beteiligt war. Doch inzwischen ist der Doktor in die Jahre gekommen, enorm langsam und wenn er eingewechselt wird, geht stets ein Raunen durchs Rund. Das ruft dann die anderen, richtig guten Spieler auf den Plan. Maltritz zum Beispiel stänkerte Mitte der Saison richtig gegen die Fans. Zurecht.
Vor jedem Spiel, 15 Minuten vor dem Anpfiff. Dann nimmt der Doktor den Ball und schießt den Ersatztorwart warm. Der darf sich dann "pro forma" zwischen die Pfosten stellen, wenn die zehn Stamm-Feldspieler die Kugel mit Vollspann ins Netz wuchten, um fürs Spiel selbstbewusst und topfit zu sein. Das ist der Doktor. Promoviert im Fach "Gute Laune". Michael aus dem Fanklub, der immer um uns herum steht, beobachtet die Szene auch vor diesem Heimspiel, setzt seine Brille auf die Nase, verschränkt die Arme und sagt: "Was habe ich geweint für diesen Klub!" Es ist Zeit, pathetisch zu werden, weil absehbar ist, ja fast schon feststeht, dass wir auch die Saison 2008/2009 in der Erstklassigkeit verbringen. Auch Michael findet den geschafften Klassenerhalt scheiße, wie fast alle hier. Michael schlägt vor, dass wir zum letzten Heimspiel der Saison das älteste Trikot anziehen, das wir im Schrank haben. Seins trägt die Aufschrift "Foto Porst". "Haha", sagt Gerd und lacht, "damals gab's die Trikotwerbung wahrscheinlich noch für 5000 Mark." Ich höre mir alles in Ruhe an, denke ein wenig an München, dass ich bis gestern um 18.30 Uhr in der Redaktion saß, dann sechs Stunden mit dem ICE in den Pott fuhr, eilig schlafen ging und nun schon wieder auf den Stufen des Ruhrstadions stehe. Das ist alles so bekloppt. Noch 14 Minuten bis zum Anpfiff. Drsek spielt wieder mit den übrigen Ersatzspielern "5 gegen 2", während unserem zweiten Torwart Philipp "der ist so schlecht, dass er Lastuvka und Renno vor sich hat" Heerwagen die Bälle links und rechts um die Ohren fliegen.
Wer heute auf der anderen Seite des Ruhrstadions steht, weiß ich schon seit 12.40 Uhr. War um 13 Uhr im Bermuda-Dreieck verabredet, kam aber 35 Minuten zu spät. Denn als ich in Mülheim in den (um fünf Minuten verspäteten) Regionalexpress steigen wollte, ging das erst nach weiteren fünf Minuten mit großer Anstrengung. Nach der Abfahrt verkündete die Chef-Zugbegleiterin: "Wegen hohen Fahrgastaufkommens beträgt unsere Verspätung im Moment zehn Minuten." Ja, der MSV Duisburg ist heute zu Gast und kommt wieder einmal als Letzter der Bundesliga nach Bochum. Wieder einmal hat der MSV in der Saison fast alles falsch gemacht, aber aufgrund der Schwäche der anderen sogar eine Chance, den Abstieg noch zu verhindern. MSV, das ist der Ex-Klub unseres Doktors, der sich sogar in MSV-Arena-Nähe niedergelassen hat. Im Regionalexpress packte trotz der Enge ein Vater für seinen sechsjährigen Sohn Wurstsemmel (in München gelernter Begriff) aus, direkt daneben stießen beschalte 20-Jährige mit Bier an, könnte noch weitere Geschichten erzählen. 20 Minuten zu spät landen wir in Bochum, mein Kumpel im Bermuda-Dreieck erzählt davon, wie er am Rande des Derbys gegen den BVB eine Ohrfeige von BVB-Fans bekam. Sein Kumpel hat nun keinen Schal mehr, denn "Schal zocken" ist wohl der neueste Lieblingssport diverser Fangruppierungen. Die erbeuteten Pseudo-Strickerzeugnisse werden dann vor dem Anpfiff feierlich in die Luft geschmissen. Wahnsinnige Fußballfan-Welt.
Die Fans des MSV blieben im Zug ganz friedlich - bei einer gefühlten Tausendschaft Polizisten an jeder Ausgangstür auch kein großes Wunder. Der MSV, ja der hätte gern unsere Probleme. "Ihr wollt Abstiegskampf", kriege ich von meinen MSV-Freunden immer zu hören. "Ihr spinnt doch!" Ein ehemaliger Arbeitskollege ruft mich gegen 14 Uhr an, er hat eine Sitzplatzkarte erworben und meint: "Ich habe 2:1 für uns getippt. Wenn wir heute nicht gewinnen, dann war es das für uns." Die Duisburger sind alle so optimistisch, dass ich glaube, die unterschätzen uns und nicht wir sie. Nach zwei Auswärtssiegen in Folge in Bremen und Hamburg reisen die mit so einem enormen Vertrauen in die eigene Stärke an - das schafft sonst nur der FC Bayern München...

Foto ArchivDas Ergebnis! Foto: Archiv

Bayern, Duisburg - für die Ultristen unter unseren Fans zählt eigentlich nur das nächste Auswärtsspiel. An den Stützpfeilern der Ostkurve pappen "Auf nach Ostwestfalen"-Plakate, und beim Einlaufen präsentieren diejenigen, die Arminia Bielefeld nicht besonders mögen, ein Spruchband, das von Block N bis Block Q reicht. "Treffpunkt 11:00 Uhr Hbf - Abfahrt 11:43 Uhr Gleis 6". Okay, denke ich, dann muss ich wohl darauf achten, dass ich vorher oder nachher fahre, bin doch nach 21 Jahren VfL (scheiße, so lange?) etwas bequem geworden. Zudem ist mein Bruder Thommy dabei, der will alles über jetzt.de wissen - in einem überfüllten Zug geht das so schlecht.
Lasst mich ein bisschen auf den Platz schauen. Trotz des 1:0-Sieges in Wolfsburg hat unser Trainer die Hitzfeld-Gedenk-Rotation zurückgenommen, wir spielen wieder im üblichen 4-1-2-1-2-Rauten-System - mit Mieciel als "Zehner". Das kann ja heiter werden. Wird es auch. Bereits nach zwei Sekunden segelt eine Flanke genau auf den Kopf von Auer, der steigt hooooch und höööööher - köpft, macht alles richtig, doch STARKE, wie hält der den denn? Eine Weltklasse-Parade! Ecke, Dabrowski per Seitfallzieher - Außenpfosten! Superstart! Dabrowski sieht superlustig aus, nenne ihn nur "Batman". Nach seinem Augenhöhlenbruch aus dem BVB-Spiel trägt er eine irrwitzige Maske und bekommt dafür erstmals in seiner VfL-Karriere Sprechchöre. Nach dieser fulminanten ersten Minute unterhalten wir uns über die kommende Saison - die aktuelle ist ja schon abgehakt. Gerd hält einen Sturm Hashemian/Sestak für "eine Waffe". "Was brauchen wir da den Auer noch? Weg mit dem!" Wir verabschieden uns schon in unseren Gesprächen von Bechmann, Lastuvka, Belik und eben Auer. Bei Azaouagh sind alle unschlüssig, bei Drsek alle einig. Fast. Alle wollen den Vertrag nicht verlängern. Und ich? Ey der Doktor! KULT! Nach der tollen ersten Minute wird das Spiel eine mittelschwere Katastrophe. Die Duisburger spielen sich den Ball so sehr nach Belieben zu, dass ich die Bild-Überschrift "Mauschel-Alarm im Ruhrgebiet!" zitiere. Ein halbes Dutzend tausendprozentiger Chancen erspielen sich die Zebras, weil unsere Abwehr zuschaut. Doch wir haben nicht nur Batman, sondern auch Superman im Team. René Renno verdient die Fan-Frage "Warum stand der nicht die ganze Saison im Tor?", weil er überragend jeden Ball abwehrt. Nur einmal, ein einziges Mal, ist er machtlos. Niculescu schlenzt einen Freistoß in Roberto-Carlos-Manier über die Mauer in den Winkel, rund um die 25. Minute. 1:0 für die gut kombinierenden Zebras. Heute gibt das kein Unentschieden.
In der Pause kommen Schröder und der geforderte Epalle für Auer und Zdebel. Besser wird's nicht. Wieder spielt nur Duisburg. Sogar so sehr, dass ich zwischendurch eine sms an die MSV-Fans in der Republik verschicke: "Kompliment für Eure Leistung! Aber wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich sagen: Das Spiel ist verkauft." Also eins jener Kotelettspiele, wie sie seit Jahrzehnten in den Kreisligen dieser Welt vorkommen, aber nie zu beweisen sind. Ansatzpunkt eins: Die Mannschaft, die verkauft, verzichtet aus fadenscheinigen Gründen auf wichtige Spieler. Bei uns fehlt Ono. "Schone ihn für die kommende Saison", sagt Koller. Und ob Azaouaghs Grippe wirklich schon anderthalb Wochen dauert? Verschwörungstheorien! Ansatzpunkt zwei: Die Mannschaft, die kauft, trifft nach unnötig verursachten Standardsituationen. Das Tor fiel: nach einem unnötig verursachten Freistoß. Ansatzpunkt drei: Um den Schein zu wahren, bekommt das verkaufende Team selbst etliche Ecken. Die Zebras verursachen mit nicht zu fassender Penetranz 14 Ecken, doch mit einer ebensolchen Penetranz versemmeln wir ALLE. Das ist peinlich!!! Wir kommen nur selten zu Gegenangriffen, auch weil der bei den eigenen Fans mehr als umstrittene MSV-Torwart Starke super mitspielt und jede Flanke pflückt. Aber unser Keeper ist noch besser. Ishiaku und Niculescu laufen ganz frei auf Renno zu, doch der schnappt beiden die Kugel vom Fuß. Dass es 1:0 steht: Rennos Verdienst. Und noch einer hat bei meiner Verschwörungstheorie nicht genau zugehört: Stanislav Sestak. Nach einer Pfertzel-Flanke fünf Minuten vor Schluss köpft er das 1:1 und sprintet beim Torjubel zu auf? Natüüürlich, auf unseren Doktor Sek. Ein neuer Vertrag für den, schnell! Das Tor ist so unverdient, wir jubeln nicht einmal richtig. Die Duisburger sind perplex. Die Spieler, die Fans, alle. "Sprachlosigkeit", funkt der Arbeitskollege von der Sitzplatztribüne, "Dummheit", ein zweiter MSV-Fans, "Der MSV hat laut Premiere in diesem Jahrtausend noch nicht so oft auswärts aufs Tor geschossen", ein dritter. Tja, vielleicht gewinnen wir das Ding noch... In der Nachspielzeit stürmt Sestak über rechts nach vorn, auf der anderen Seite steht Schröder blitzeblank. Der kann der HELD werden. Der Pass kommt, doch Schröder verstolpert. Passend für unsere Leistung. Abpfiff - zum letzten Mal im Ruhrstadion von Markus Merk (Tschöö!) - wieder ein Unentschieden. Das Ergebnis, das ich nicht leiden kann. Fünf meiner letzten sieben Spiele endeten 1:1. Scheiße spielen, aber trotzdem punkten - das ist der VfL Bochum in der Saison 08/09.
Michael setzt seine Brille ab, deutet auf unseren Torwart: "Der, der ist ganz allein dafür zuständig." Ich radebreche: "Das ist dem Renno sein Punkt." Folgerichtig wird er von einem Sponsor via Videoleinwand zum "Knaller des Tages" gekürt. La Ola fordert keiner, Humba auch nicht. Nur einen: "Reeeeeeeene Reeeeeeenno!" "Wir haben eine neue Nummer eins", schreibe ich an die MSV-Fans zurück. Tschüss Lastuvka!
Tschüss Bochum. Für mich vorübergehend. Zweimal aus München nach Hause gefahren, unter anderem auch, um den VfL spielen zu sehen. Zweimal 1:1, zweimal Mist gespielt. Das hat sich ja richtig gelohnt. Ich brauche jetzt Ruhe. Fahre deshalb nicht direkt nach dem Abpfiff zurück nach Mülheim, steige nicht in den mit mehr als enttäuschten MSV-Fans gefüllten Regionalexpress. "Wir singen DUISBURG DUISBURG, zweiiiiiiiite Liga!", brüllen VfL-Fans. Es hallt richtig im Bahnhofsgang, aggressive Grundstimmung. Mein Regionalexpress führt mich in die Gegenrichtung nach Witten-Annen, zur Liebsten, wir spazieren durch die Felder.
Morgen geht's wieder ab nach München. Vielleicht lese in den nächsten zwei Tagen die Nachricht: "Drsek verlängert beim VfL". Es würde meine ohnehin schon immer gute Praktikantenlaune noch weiter euphorisieren. In diesem Spiel hätte selbst der Doktor nichts verschlimmert. Im Gegenteil. Vermutlich wäre unsere Laune sogar gestiegen.
 
Drsek Bielefeld
Ein Plädoyer für Dr. Sek (l.), der seit Saisonbeginn einen Platz im 18er-Kader für richtig gute Fußballer blockiert. Aber der Mann ist unverzichtbar wichtig: Weil NUR ER den Ersatztorwart vor dem Warmschießen vorbereitet, weil NUR ER von Sestak angesprungen wird, wenn der wieder gescort hat. Weil NUR ER wahrscheinlich die gute Seele der Mannschaft ist. Gebt Dr. Sek dafür einen weiteren Vertrag! Die Vorbereitung auf den richtig wichtigen Gegner im Abstiegskampf zählte in der Ostkurve mehr als der Kick gegen den MSV Duisburg selbst. Via Spruchband machten - vermutlich - die Ultras auf den Abfahrtstermin am nächsten Samstag (11.43 Uhr, Gleis 6) aufmerksam. Das wird lustig in diesem Zug. Notbremsen-Alarm.
Batman Witten
Gestatten, Batman! Also nicht der Typ rechts, der betrunken das Motto "1-2-3, Oberkörper frei" beherzigte, sondern direkt links daneben auf dem Platz unsere Nummer 5. Maskenmann Christoph Dabrowski bekam erstmals Sprechchöre in seiner VfL-Karriere. Die Ruhe danach. In Witten. Morgen geht's nach München zurück. In den Lärm, in den Alltag. Noch einmal zwei Tage jetzt.de.

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Arminia Bielefeld - VfL Bochum 2:0 (3.5.2008)

OrdnerDer Ordner ringt, der Megafonmann singt

Ein rabenschwarzes Wochenende für den VfL Bochum. Ein schwer verletzter Ordner und die vierte blamable Leistung in Folge.

Tafel zweiWenn alles in die falsche Richtung läuft.

Wenn die Worte fehlen

Man, nicht schon wieder diese Rauchbomben. Jedes Jahr in Bielefeld, warum auch jetzt. Das fängt doch wieder tierisch an zu stinken. Bisher lief's doch eigentlich ganz lustig. Schon weit, weeit, weeeit vom Stadion entfernt hörten mein Bruder und ich die Sprechchöre, hörten "Ostwestfaaaalen-Idioooten". Problemlos gelangten wir in die Kurve, schauten uns die neue Alm an, lachten über das Vereinsmaskottchen (eine Kuh!). Ja, endlich wird das Schüco- (oder so ähnlich) Stadion auf- und umgerüstet und die Gästefans müssen nicht mehr in einem Käfig am Spielfandrand stehen, sondern können sich direkt hinterm Tor platzieren. Endlich. Weather is fine, die Sonne scheint, ich trage die Mailand-Sonnenbrille auf dem Kopf. Irgendjemand verlor 50 Minuten vor dem Anpfiff einen Schlüssel, ein Ultra schnappte sich das Megafon und brüllte mit hundertfacher Unterstützung auf der bekannten "Fußballfans sind keine Verbrecher"-Melodie "Wer hat diesen Schlüssel verloren?" Nach weiteren zwei Minuten dann ein Wink zu irgendjemandem: "Er hat den Schlüssel verloren!" Haha, dreimal laut gelacht, die Stimmung war scheckig.
Bis vorhin.
Jetzt wieder diese Rauchbombe. Schnappe meinen Schal, ziehe ihn übers komplette Gesicht, presse ihn gegen meine Nase. Zum Glück ist der Gästebereich noch nicht überdacht, dann zieht der Rauch so schnell wie möglich ab. *BUFF* *PENG* Was war denn das? Ein lauter, ganz lauter, silvesterknall-lauter Böller geht in die Luft, unglaublich. Vorn am Zaun ist's - natürlich - unglaublich laut, ultraeskes Verhalten. Der Rauch verzieht, die Mannschaften laufen zu den Klängen von Metallicas "Enter Sandman" ein (sehr cool), das Spiel beginnt. Man, ist das ärgerlich, blöde Fans, blödes Ultra-Umfeld. Doch was ist das? Da werden ja zwei behandelt! Schaue in den Anfangsminuten kaum aufs Spielfeld, passiert sowieso noch nicht viel. Ein VfLer hat Verbrennungen, Wunden, was auch immer - jedenfalls ist einer der beiden Unterarme verbunden. Irgendein anderer liegt aber noch am Boden, keine fünfzig Meter von mir entfernt. Keine fünfzig Meter! Die Sanitäter und Notärzte fordern eine Trage, legen den Mann an den Tropf. Er trägt eine gelbe Weste. Ein Ordner. Die nächstgelegenen VfL-Fans stehen keine zehn Meter entfernt und verfolgen das Geschehen aus allernächster Nähe und brüllen weiter, als sei nichts passiert. Polizisten setzen sich auf die neu gebaute Sitzplatztribüne, alle brüllen "Einmal winken für die Polizei" (Melodie: "Das war super, das war elegant!") und "HINSETZEN!" (wie vor 'ner Humba). Und unten ringt ein Mann mit dem Leben?
Mir vergeht der Appetit auf Fußball.
Für ein paar Minuten.

Gestern Abend fuhr ich zu der Liebsten nach Witten. Stieg in Essen um, fuhr mit der Regionalbahn Richtung Hagen weiter. Über Bochum. Dort stiegen VfL-Fans zu, schätze zwischen 17 und 20, vier oder fünf an der Zahl. Hatte mich umgezogen, war also nicht mehr als Gleichgesinnter erkennbar. Das Quartett, Quintett, wie viele auch immer es waren, hatte sich in Bochum scheinbar noch richtig weggeschmettert, sang und laberte dummes, ganz dummes Zeug. "Das Spiel haben wir verloren", sagten sie immer wieder. "Aber die Schlacht gegen Ordner und Polizei gewonnen. Geil, ein Schädelbruch." Heute ist schon übermorgen. Montag, 5. Mai, kurz nach Mitternacht, 0.19 Uhr, sitze am Laptop. BIn neidisch, weil ich gerade im Fernsehen die Bilder aus der MSV-Arena sehe. 3:2 hat der MSV in der Nachspielzeit Bayer Leverkusen geputzt, Emotionen, Jubel, Feier, Abstiegskampf, Nervenkitzel. Bei uns gibt's im Fanforum einen Thread "Emotionslosigkeit". Der letzte Eindruck einer Saison bleibt, sage ich. Meint mein Bruder zwar nicht, ich glaube aber fest dran. Wir verlassen die Saison mit katastrophalen Leistungen und dem absoluten Negativerlebnis. Es ging durch alle Medien, durch die komplette Republik. "Schädel- und Kieferbruch" und "Fans des VfL Bochum" - in diesem Zusammenhang. Möchte nicht wissen, wie's in den Fanforen rauf- und runtergeht, habe immer noch keine Lust, über solche Idioten nachzudenken, zu schreiben. Was tun, wenn die Worte fehlen? Was soll das? Was sollen Rauchbomben? Wie Ihr eifrigen Leser wisst, stehe ich einigen Verhaltensweisen von Polizisten und Ordnern gegenüber Gästefans kritisch gegenüber, aber nichts (NICHTS!) rechtfertigt es, Menschen zu verletzen. Schlimm genug, dass ich überhaupt meine Homepage mit solchen Zeilen versehen muss. "Wenn die Worte fehlen..." ist die einzig wahre Überschrift.

Ein rabenschwarzes Wochenende für den VfL Bochum. Die zahlreichen Anrufe und sms der MSV-Fans: "Vielen Dank für die hilfreiche und engagierte Unterstützung des VfL im Abstiegskampf." Lieber Duisburg in der Bundesliga als Bielefeld. Diese berechtigten Negativschlagzeilen gegen die Fans, dass das Verhältnis zwischen Verein und Fans bis Saisonende und vielleicht darüberhinaus abkühlen werden. Ganz am Schluss muss ich irgendwie in diesem Blogeintrag noch das beschämende Spiel unterbringen. Selten waren wir so überlegen, selten bis nie in der Bundesliga konnten wir 61:39 Prozent Ballbesitz vorweisen. Selten bis nie in der Bundesliga konnte jeder Zuschauer sehen, dass der VfL Bochum technisch eine ganze Klasse besser ist als der Gegner. Was haben wir daraus gemacht? Nichts! Eine überhebliches und peinliches Ballgeschiebe mit ekelhaft schlechten individuellen Leistungen. Die Abwehrriegel-Arminia spielte im Rahmen ihrer Möglichkeiten, also unterirdisch. "Wenn überhaupt, dann kriegen wir nur nach einer Standardsituation ein Tor", sagt mein Bruder in der 60. Minute. In der 67. wird er erhört: Epalle verliert in der Vorwärtsbewegung den Ball und foult beim Zurücklaufen einen Arminen. Freistoß, Kopfball Mijatovic, Tor. 1:0 für Bielefeld. Der Rest ist schrecklich. Yahia vergibt unsere größte Chance, köpft kurz vor Schluss an den Pfosten. Kamper sorgt in Minute 91 für klare Verhältnisse. Konter, 2:0, noch viel schlechtere Laune. Vier blamable und peinliche Leistungen in Folge. Vier! Witzig nur, dass wir aus den ersten drei Spielen sage und schreibe fünf Punkte holten und im vierten haushoch feldüberlegen waren. Aber warum schreibe ich hier das Wort "witzig". Es ist verflucht fehl am Platz nach diesem Negativereignis, einem der miesesten Momente in meiner Auswärtsspiel-Geschichte. Das 1:6 in Oberhausen, schlimm, klar, aber auch Kult. Viele, viele Niederlagen in den fünf Abstiegsjahren, auch elendig schlimm. Aber emotionslos und verletzend: Das ist eine Mischung, die ich so nie wieder erleben will.

Wann ist die Saison endlich vorbei? Ich kann nicht mehr!
 
Treppenhaus Ostwestfalen
Bielefeld, die neueste Variante: Ein Riesen-Treppenhaus führt in den Gäste-Stehplatzbereich. Die Bielefelder stehen nun gesammelt in einer Kurve und nicht verteilt auf Steh- und Gegentribüne. Auf dem Plakat steht irgendwas mit "Ihr beerdigt die Tradition".
Einlaufen Tafel eins
Saucoole Idee: Einlaufen zum Intro-Einstieg von Metallicas "Enter Sandman". Eeeexit light, eeeenter niiight. Nicht zu fassen: Wir liegen bei einer Mannschaft hinten, die gar nichts kann.

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VfL Bochum - FC Schalke 04 0:3 (6.5.2008)

Stadion Flutlichtspiel am Dienstagabend: die große Trostlosigkeit!

Nicht einmal in den fünf Abstiegsjahren habe ich mich so sehr geschämt. Wie kann sich eine Mannschaft nur so hängen lassen?

BierchenGerd macht's vor: Nur mit Bierchen zu ertragen!

Verein für Lustlosigkeit

AndiUnd dafür an diesem Supersonnentag der ganze Stress...

Es war das Spiel der Spiele, das geilste der vergangenen zehn Jahre, die Mutter aller Heimspiele. Nach unserem 2:1 gegen Schalke vor einem Jahr bebte das Stadion, bebte die Stadt, bebte die Fußballwelt. Eine Woche später stand der Klassenerhalt auch theoretisch fest.
Und jetzt, ein Jahr später?
Morgen früh gibt es keine Schlagzeile, die da lautet "Bochum schockt Schalke". Niemand verteilt auf der VfL-Homepage eine "10" für irgendeinen Spieler. Ich sitze vor dem Rechner, genau wie vor einem Jahr. Damals euphorisiert. Und heute: desillusioniert. Selbst in allen fünf Abstiegsjahren habe ich mich nicht so geschämt für diese Mannschaft. Wie ist es dieser technisch nicht einmal unbegabten Mannschaft möglich, nach so tollen Spielen, nach einer so tollen Vorrunde, so einzubrechen? Fünf Katastrophenspiele hintereinander, fünfmal versagt, fünfmal fast gar nicht auf dem Platz gestanden. Wir haben von den vergangenen elf Spielen nur eins gewonnen. Nur EINS! Aus dem "Das ist die Mannschaft der Zukunft"-Jubel nach dem Leverkusen-Spiel sind "Wir wollen Euch kämpfen sehen"-Rufe geworden - mit einem gellenden Pfeifkonzert. Aus der Bewunderung der übrigen Bundesligisten über eine fantastische Einkaufspolitik ist Gelächter geworden, weil wir unseren Supermanager Stefan Kuntz aus unerfindlichen Gründen zum Zweitliga-Abstiegskandidaten Kaiserslautern getrieben haben. Aus einem aufstrebenden Bundesligisten ist der "Abstiegskandidat Nummer eins" der kommenden Saison geworden. "So wie die jetzt spielen", heißt es in der Liga, "und ohne den Kuntz." Und ich will es all den Experten dieser Republik nicht verdenken. Das ist unfair, unsportlich und peinlich.
Möchte über diesen Tag, über dieses erbärmliche Spiel nicht viele Worte verlieren.
Eigentlich.
Arbeite im Moment in der WAZ-Redaktion Vest in Recklinghausen. Von dort geht's mit dem Bus "20" bis Herne Bahnhof, mit der U35 bis Bochum Hbf und schließlich bis Ruhrstadion. Bin inzwischen aus allen Richtungen zum Ruhrstadion gefahren - aus Castrop-Rauxel, aus Herne, aus Mülheim, Essen, Dortmund, mit dem Zug, Auto. Von Haltestelle zu Haltestelle steigen mehr Fans zu, doch richtiges Derbyfeeling - wie noch vor einem Jahr - mag nicht aufkommen bei mir. Schalke als Gegner funktioniert nur, wenn's für uns gegen den Abstieg und/oder für Schalke um den Titel geht. Hätte eine Ehrenkarte haben können (mit Aufenthalt in der Moritz-Fiege-Lounge oder so ähnlich), stehe aber lieber mit Gerd in der Ostkurve zum Pöbeln. Kurz vor dem Anpfiff sagt sich noch Daniel an, ein alter Freund aus Mülheimer Zeiten, der nur ein-, zweimal pro Saison die Ostkurve betritt ("Der soll den Kuranyi foulen. Richtig foulen. Dann spielt der bei der EM nicht mit." Oder: "Warum macht Kuranyi Werbung für Nutella? Weil er Nusspli nicht aussprechen kann!" DAS ist Daniel).. Er will einen Sieg sehen. Natürlich. Ich auch. Selbstverständlich.
Großes Diskussionsthema sind natürlich bei allen die Vorkommnisse aus Bielefeld. Die Mannschaft hat einen offenen Brief an die Kurve verfasst, unterzeichnet von Zdebel und Maltritz - auch die Ultras sahen sich zu einer "Stellungnahme" genötigt, die sie auf ihrer Homepage und in ihrem A4-Blättchen "Blick in die Kurve" veröffentlicht haben. Beim Einlaufen steht auf einem Transparent "Gute Besserung". Der Megafonmann ist heute weit und breit nicht zu sehen. Streiken die Ultras? Verzichten sie aus Angst vor "Ultras raus"-Rufen? Wollen sie der Diskussion die Schärfe nehmen? Ob Brief oder Stellungnahme: Die Mehrzahl klatscht brav Beifall. Gut so.

StellungnahmeStellungnahme der Ultras im eigenen "Blick in die Kurve"

Richtig ist, was zum Schalke-Spiel sportlich im A4-Blatt steht: "Alles geben, um unseren lustlosen Kickern in ihren hochbezahlten Hintern zu treten." Klappt aber nichr lang. Eine halbe Stunde ist's ganz okay, was wir abliefern. Unsere allerallerbeste Schangs vergibt Dabrowski in der 3. Minute. Seinen Kopfball pariert Schalkes Torwart Neuer super. Danach übernimmt Schalke von Sekunde zu Sekunde mehr das Kommando. Asamoah trifft kurz vor der Pause zum 1:0. "Abseitstor", funkt ein Premiere schauender Mit-Volo per SMS. Egal. Rakitic erzielt das zweite Tor Mitte der zweiten Hälfte und Bordon kurz vor Schluss sogar das dritte. Völlig problemlos passen sich die Schalker den Ball zu, unbedrängt und in der Schlussphase gar ohne jegliche Gegenwehr. Wir können froh sein, dass die Schalker ihre Überlegenheit nicht voll ausspielen. Auch über ein 0:4 oder 0:5 würde ich mich nicht beklagen.
Unmittelbar nach dem erlösenden Abpfiff verabschiedet sich Gerd in die Sommerpause - er weilt in anderthalb Wochen beim abschließenden Heimspiel gegen Hansa Rostock im Urlaub. Da wäre ich auch gern. Kumpel Daniel aus Mülheim bringt mich dankenswerterweise nach Hause. Wir analysieren das Spiel im Auto nur kurz. Ganz kurz. Und ich möchte zum Abschied dieses kurzen, frustrierten Beitrags den Satz in Kursivschrift setzen, den ich auch nach dem Bielefeld-Spiel schon schrieb:

Wann ist die Saison endlich vorbei? Ich kann nicht mehr!
 
Wasserdingens Gekas
Frühsommer im Ruhrgebiet, Trockenheit im Ruhrstadion: Im Mai wird's endlich, endlich schön - eine Stunde vor dem Spiel bekommt der Rasen des Ruhrstadion ein paar kräftige Schlücke Wasser... ... und wir Fans werden aufgemuntert. Zu den Klängen der großartigen Sirtaki gibt's die Tore vom 2:1 in der vergangenen Saison. Theofanis Gekas' Tor mit dem zugehörigen Jubel vor der S04-Kurve: Das ist und bleibt unvergessen! Obwohl es die Schalker kaum zugeben werden: Das hat bestimmt verdammt weh getan.
Sonne Trabzonschal
Ich weiß, ich habe diese Bildunterzeile überstrapaziert, aber wenn "Wo die Sonne verstaubt" nun einmal so gut passt... Nach der Aufstellung sang unser Stadionsprecher Michael Wurst "Und schon wieder keine Punkte S04". Zwar ganz leise, aber doch laut genug. Aggressive Derby-Stimmung? Ja, schon, aber um Längen nicht vergleichbar mit den Ereignissen Ende April 2007. Zum letzten Mal in der Saison 2007/2008 besuche ich ein Heimspiel mit dem Richter Gerd. In zwei Wochen weilen er und sein Bochum/Trabzonspor-Schal aus dem UEFA-Cup-Jahr 1997 im Urlaub. Bis zum Wiedersehen im August!
Einlaufen Tafel
Einlaufen: Schaffen wir's wieder? Vor einem Jahr waren die Schalker eindeutig in der Überzahl. Diesmal ist's fuffzichfuffzich. Die Anzeigetafel verrät den Spielverlauf: Bochum schlecht, Schalke gut und souverän.

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Karlsruher SC - VfL Bochum 1:3 (10.5.2008)

SpielerdankNur fünf Buchstaben: B R A V O !

Ich tilge einen weißen Fleck auf meiner Stadion-Landkarte - und das fulminant: 3:1-Sieg, 30 Grad, Pfingstsamstag. Super!

AndiHeute mal ein Sonnenkind

Heut bin ich ein Sonnenkind

SchlossKarlsruhe. Schloss.

Kriege des Grinsen gar nicht mehr raus aus meinem Gesicht. Nur sieht das hier keiner, nachts um kurz nach elf zu Hause in Mülheim. Ist schon dunkel. Auf dem Spielplatz unweit meiner Wohnung haben die Jugendlicher meines Neighbourhoods "Gangbang" an die Inline-Skate-Anlage geschraubt. Aus den Boxen irgendeines Stereo-Abspielgeräts dröhnt in dieser warmen Sommernacht Rapmusik. Ich setze meine Sonnenbrille auf die Nase, obwohl ich dann absolut gar nichts mehr sehe und wippe mit. Fühl mich wie ein Sonnenkind.
Setze mich sofort an den Rechner. Heute Abend mach ich nichts mehr. Heute will ich einfach nur diesen Triumph genießen, die Bilder meines Karlsruhe-Ausflugs von der Kamera auf diese Seite heben, nebenbei Fernsehen schauen - Mist, läuft nur "Notting Hill", aber egal - und rausgucken in die Dunkelheit Mülheim-Eppinghofens. Seht ihr die Denkblase neben meinem Kopf? Denke an den Morgen, an die Aussichtslosigkeit, mit der ich diesen Tag begann. An die Zweifel. An den "Ich war noch nie da und will nur das Stadion sehen"-Strohhalm, an den ich mich klammerte. KSC gegen VfL, das ist das unwichtigste Spiel der Saison, wird in der Sportschau ganz am Anfang gezeigt (und dann auch nur die Tore) und im Sport-Studio am Ende in der Spieltags-Zusammenfassung (und dann auch dort nur die Tore). Schaue kurz auf die Titelseite der WAZ, jawoll, wieder 28 Grad und Sonne. Der Himmel ist blau. Ziehe mein weißes Flattershirt aus vergangenen Bangkok-Zeiten an. Es kostete drei Euro in der Khao San Road und brachte mich quer durch Südostasien. Die Mailänder Sonnenbrille (auch drei Euro) auf der Nase. Sonnenkind eben. Um 9.56 Uhr fährt die S-Bahn Richtung Duisburg, mein bei Kamps gekauftes Frühstück ist bei der Ankunft schon wieder im Magen verschwunden. Heute fahre ich IC, ist erstaunlich viel billiger als der ICE und fast genauso schnell. Heute ist's ein EC, der von Hamburg-Altona übers Ruhrgebiet nach Basel fährt. Der Zug ist richtig voll, kein Sitzplatz frei, selbst die Gänge sind so voller Menschen, dass ich glaube, ich würde mit der 308 vom Bochumer Hauptbahnhof Richtung Ruhrstadion fahren. Erst in Köln finde ich einen Sitzplatz, direkt neben einer sehr schnuckeligen Oma. Bis Bonn kenne ich schon ihre aktuelle Lebensgeschichte. Sie kommt aus Mönchengladbach, ihre Tochter hat sie nach Düsseldorf gebracht. Jetzt fährt sie nach Winterthur. Dort wohnt ihr Sohn mit Frau und Enkelkindern. Leider liegt der Sohn - Bürojob, gut bezahlt - im Krankenhaus. Oma muss auf die Enkel aufpassen. Sie erzählt's und löst danach Sudoku in diversen Frauenmagazinen. Mehr Klischee geht eigentlich gar nicht. Wer fährt heute eigentlich überhaupt noch IC? Überwiegend Jugendgruppen und ältere Menschen (irgendwer im Zug sagt "Silbermützen", nanaaa, nicht so unkorrekt). Der Boden ist aus Plastik und nicht mit Teppich ausgelegt, die Laptop-Dichte - im ICE bei 85 Prozent - liegt hier bei fünf Prozent. Im IC riecht's nach selbst geschmierten Leberwurst-Stullen. Wer mit dem IC in den Südwesten fährt, kommt auf jeden Fall am Rhein vorbei. Vorbei an St. Goar, Boppard, Bingen, an der Loreley. Für solche Tage liege ich die Bahn, wenn die Sonnenstrahlen auf dem Wasser tanzen, wenn in den kleinen Weindörfern wie Kobern-Gondorf bei den Dorffesten der Grillrauch bis zum Zug reicht. Mir ist, als würde ich die Bratwurst durchs Fenster schnuppern können. Da komme ich schnell in sms-Schreiblaune. Nur Helmut, der MSV-Fan, antwortet: "Warum habe ich das Gefühl, dass wir heute endgültig absteigen?" Angesichts eines Heimspiels gegen Bayern München allzu verständlich...
Der Zug hat nur fünf Minuten Verspätung. Erreiche um 13.52 Uhr Karlsruhe und habe noch genug Zeit, um ein klitzekleines bisschen durch die Stadt zu laufen. Mit der Straßenbahn "S1" tuckere ich über Poststraße und noch so'n paar Tingel-Haltestellen bis zum Marktplatz, die sprechen hier alle badischen Dialekt, das ist nicht mehr hihi, sondern schon hehe. Auf dem Marktplatz ist 'ne ganze Menge los, bei dem Wetter - in der Tat 28 Grad und Sonne - kein Wunder. Schlendere zum Karlsruher Schloss, dem Mittelpunkt der Stadt. Hier stand - wenn ich mich richtig erinnere - erst das Schloss und dann folgten die Einwohner. Im wunderschönen Schlossgarten geht's auf den Wiesen zu wie in den großen Parks dieser Welt. Frisbee, Fußball, Bikini, Grillwurst. Zwischendrin Fußballfans, die durch den Schlossgarten ins nahe Wildparkstadion wandern. Ich spaziere mit, muss als Gastfan einmal um das Stadion rum, vorbei an den Ultras Karlsruhe und spüre dann die Folgen des Bielefeld-Auswärtsspiels. Eine Stunde vor dem Anpfiff steht für jeden Fan ein Ordner am Eingang. Ich komme an, mein Gegenüber verschränkt die Arme und sagt nur: "Alle Taschen ausleeren!!!" Mit drei Ausrufezeichen. Ich packe ein bisschen aus, ganz langsam. Er wiederholt: "Alle Taschen ausleeren!!!!!" Mit fünf Ausrufezeichen. "Und Schal ablegen!!!!!!!" Mit sieben Ausrufezeichen. Erledigt, er tastet ab, ich darf rein und merke drin, dass er meinen Schlüssel gar nicht bemerkt hat. Nicht mehr hihi, sondern hoho. Drinnen gibt es nur alkoholfreies Bier, wie mir Fans am Getränkestand berichten. "Sonst immer nur Bier mit Alkohol. Heute ohne." Vor dem Block, in dem 55 Minuten vor dem Anpfiff keine 100 Bochumer stehen, steht eine ganze Ordner-Armee. Die Kollektivstrafe für das Spiel gegen Hansa Rostock ist nicht die einzige Strafe.
Das Wildparkstadion ist so richtig "Oldschool", ein Werk aus den 80ern. Haupt- und Gegentribüne sind überdacht, die beiden anderen nicht, eine Laufbahn umrundet das Rasen-Spielfeld. Aramark sorgt hier noch nicht für die Verpflegung. Das ist richtig, richtig gut. Endlich noch handgebratene Würstchen! Wir Gästefans stehen unüberdacht. Ist heute super, aber im Regen wird's hier ganz schön matschig. Denn die Stehstufen sind nicht aus Beton, sondern mit Asche und kleinen Steinchen ausgelegt. Ich setze die Sonnenbrille ab und schaue mitten rein ins Helle. Bräun mich, sun! Verpasse fast, dass die Spieler zum Aufwärmen das Stadion betreten.Bei uns ist Maltritz verletzt, dafür spielt Dr. Sek in der Innenverteidigung. Der ist zwar Kult, aber ob er die kombinationsstarken Karlsruher zu stoppen vermag? Es werden etwa 1000 treueste VfLer, die den Weg ins Badische fanden. Was bei uns Grönemeyer ist, heißt hier das "Badener Lied", die Konkurrenz zum VfB Stuttgart wird deutlich mehr als einmal betont. Auf geht's Bochum schießt ein Tor. Nervös bin ich trotz allem. Siehe oben: trotz aller Bedeutungs- und Emotionslosigkeit.
Was sich in der ersten Halbzeit abspielt, finde ich sogar recht munter - vor allem mit unseren vergangenen Spielen im Hinterkopf! Azauoagh schlenzt eine Ecke direkt aufs KSC-Tor, Miller boxt den Ball so gerade eben von der Linie - direkt in der Anfangsphase. Sestak schießt nach einer Kombination knapp vorbei, rund um die 10. Unsere Abwehr - vor allem Dr. Sek - kontrolliert das Spiel, sieht gut aus. Erst ab Minute 25 schenken wir das Ding etwas ab, gönnen dem KSC etliche Standardsituationen in Strafraumnähe. Aber es passiert nichts, wir haben etwas Glück. 0:0 wäre ein verdienter Pausenstand - auch 1:1 oder 2:2. Doch Peter Gagelmann, der Schiedsrichter, würde unmittelbar vor der Pause noch gern ein Tor sehen. Deshalb fälscht er einen Pass des Karlsruhers Stefan Buck so unglücklich ab, dass Azaouagh an den Ball kommt. Der zieht von der Mittellinie davon, marschiert und marschiert, umdribbelt einen Karlsruher, wird nicht gestört und schiiiiiebt die Kugel locker ins Eck. 1:0 für uns, überglücklich. Üüüüüüberglücklich. Gagelmann pfeift gar nicht mehr an, zuckt mit den Schultern, sagt zu den anstürmenden Karlsruhern "Tut mir leid". Nicht hihi, sondern hahahahaha. Halbzeit.
Wie mir gerade auffällt, sind die Ultras wieder ohne Vorsänger angetreten, mich würde echt interessieren, was da los ist. Die Karlsruher schwenken ihre 20.000 Fahnen, die der Hauptsponsor spendierte. Sieht gar nicht so unbeeindruckend aus. Doch nach der 51. Minute ist die Stimmung hier gar nicht mehr so richtig scheckig wie sonst beim letzten Heimspiel nach einer tollen Saison. Nach einer Azaouagh-Ecke köpft "Batman" Dabrowski trotz Gesichtsmaske das 2:0 - in der 48. Zwei Minuten später zieht der sehr starke und extrem verbesserte Epalle unwiderstehlich über rechts davon, sieht den in der Mitte frei stehenden Sestak. Epalle passt, Sestak verwandelt direkt: 3:0-Führung! AUSWÄRTS! DREINULL! UNGLAUBLICH!!!!! Da setze ich die Sonnenbrille ab, schließe die Augen, hoffe auf ein wenig Bräune und verfolge das Geschehen auf dem Rasen nicht mehr wirklich. Denn es wird ein unfassbarer Sommerkick, aber diesmal stört es mich null. Drsek lässt sich verletzt auswechseln, Mervim Mavraj darf sein erstes Bundesligaspiel bestreiten. Auf der Anzeigetafel leuchten die Zwischenergebnisse auf. Duisburg und Rostock erwischt's schon heute, wir überholen Dortmund wieder. Da hat MSV-Helmut heute üble Laune. Ich grinse. Grinse einfach nur und teile das per sms nahezu jedem in meinem Adressbuch mit. Die Karlsruher pfeifen ab der 75. Minute nicht mehr, sondern feiern. Sie freuen sich auf die große Saisonabschlussfeier im Anschluss an den Abpfiff, mehrfach bittet der Stadionsprecher: "Bitte bleibt in Eurem Block!" 60 Sekunden vor Schluss gönnt unser sonst starker Torwart Lastuvka dem KSC-Kapitän Eggimann das 1:3. Wieder ein Torwartfehler, aber für mich ein guter. Denn ich habe Eggimann im Kicker-Manager-Spiel. Lalalalala, fünf Punkte mehr.
Abpfiff, Applaus des ganzen Stadions. Die KSC-Fans klatschen für eine Supersaison, unsere Spieler bedanken sich bei den Treuesten. Selbst unser Trainer Marcel Koller kommt in die Kurve und klatscht mit jedem Fan ab. Die Laune bei allen ist super, wenn mein Zug nicht um 18.08 Uhr führe und ich null Ahnung habe, wie ich in der Zeit zum Bahnhof gelangen soll, bleibe ich nur fünf Minuten und genieße diese tollen Momente nach dem saugeilen Spiel. 3:1, unglaublich. Habe den weißen Fleck auf meiner Stadion-Landkarte geschwärzt, und das direkt so fulminant. Weil wir Bochumer in Bielefeld komplett so böse waren, werden wir in Sonderbussen zum Hauptbahnhof gekarrt, begleitet von mehreren Polizeiwagen. Das ist diesmal super für mich, pünktlich steige ich in den Regionalexpress, der mich in knapp 100 Minuten über die Dörfer nach Mainz bringt. Auf einem mitgebrachten Zettel (für die Notfälle) notiere ich, dass in der Halbzeitpause "It's my life" von Bon Jovi und "Choose to be me" von Sunrise Avenue liefen. Schreibe die Tabelle auf, die Ergebnisse, kritzel, dass Ludwigshafen aus dem Zug heraus nicht den Anschein erweckt, als lohne es sich, dort auszusteigen. Umsteigen in Mainz, bei McDonalds ertönt "One love" in der Bono/Mary C. Blidge-Version (notiere, dass ich diese Version gar nicht so schlecht finde, verputze einen BigMäc), umsteigen in Köln, umsteigen in Duisburg. Alle Züge sind pünktlich.
Kriege des Grinsen gar nicht mehr raus aus meinem Gesicht. Nur sieht das hier keiner, nachts um kurz nach elf zu Hause in Mülheim. Ist schon dunkel. Auf dem Spielplatz unweit meiner Wohnung haben die Jugendlicher meines Neighbourhoods "Gangbang" an die Inline-Skate-Anlage geschraubt. Aus den Boxen irgendeines Stereo-Abspielgeräts dröhnt in dieser warmen Sommernacht Rapmusik. Ich setze meine Sonnenbrille auf die Nase, obwohl ich dann absolut gar nichts mehr sehe und wippe mit. Fühl mich wie ein Sonnenkind.

Spiel und Stadion

Geschichte des Wildparkstadions (mit Hilfe von "1000 Tipps für Auswärtsspiele", Wikipedia und sonstigem Netz-Kram):
Jetzt mal ehrlich: Wer von Euch hat nicht sofort an das UEFA-Cup-7:0 gegen den FC Valencia und an Winni Schäfer gedacht, als er den Vereinsnamen Karlsruher SC hörte? Na? Ja, aber jetzt sind wir nicht mehr in den für die Badener so erfolgreichen 90ern, sondern 2008. Talfahrt? Trifft es dieses Wort? Nein, das ist eigentlich noch viel, viel, viel zu schwach. Nach dem UEFA-Cup-Einzug und dem damit verbundenen Größenwahn (immer international dabei etc.) ging es natürlich - blitzgescheit kombiniert - ganz steil bergab bis in die Regionalliga. Von der Planung eines neuen, reinen Fußballstadions war fortan selbstverständlich nicht mehr die Rede, 2002 entging der KSC nur haarscharf der Insolvenz. Dank des stillen, energischen und wahnsinnig sympathischen Trainers Ede Becker spielt der KSC nun aber wundersamerweise wieder in der 1. Bundesliga. Und muss sich daran noch gewöhnen.
Deshalb ist der Karlsruher Wildpark das einzige "Oldschool"-Stadion mit durchgehender Laufbahn und etlichen nicht überdachten Blöcken. Die Stehstufen sind nicht komplett aus Beton, sondern noch hübsch mit Schutt und Sand aufgefüllt. Olé. Im Mai 1923 wurde an späterer Wildpark-Stätte der "Phönix-Platz" eingeweiht, mit überdachter Holztribüne für 1000 Zuschauer. Bis 1955 wurde es auf 50.000 Plätze ausgebaut, nach dem Vorbild des Ludwigshafener Südweststadions. Heißt: Sukzessive wurden die Seiten zugebaut, die Holztribüne für 5000 Menschen neu errichtet. Eine kleine Flutlichtanlage folgte 1957. Erst 20 Jahre später, von Ende 1977 bis August 1978, der nächste Umbau: Eine überdachte Tribüne für 17.000 stehende und sitzende Zuschauer entstand. Danach tat sich nichts mehr - bis auf ein paar "sicherheitstechnische Gerätschaften" (1000 Tipps für...). Der Wildpark wurde (1000 Tipps für... sagt's) "eine mittelprächtige Bruchbude". Zu UEFA-Cup-Zeiten ging's dann bergauf, die Haupttribüne kostete 44 Millionen Mark (1000 Tipps sagt: "Andere bauten in der gleichen Zeit für dieselbe Summe ganze Stadien"). Dabei blieb es. Bevor der Rest umgebaut werden konnte, stieg der KSC ab und ab und ab.
Und jetzt wieder auf und auf.
 
Stunde vorher Haupttribüne
Das Karlsruher Wildparkstadion: 29.699 Plätze! Zwischen der Saison 1997/98 und der Saison 2006/2007 spielte der KSC nicht in der ersten Liga. Deshalb war diese Haupttribüne höchst selten komplett besetzt.
Tafel vorher Einlaufen
Karlsruher SC gegen VfL Bochum - das gab es schon etwas länger nicht mehr in der 1. Bundesliga... ... und trotz aller Bedeutungslosigkeit, trotz aller Lust- und Emotionslosigkeit der Vorwochen, trotz all des Ärgers: Ey Jungs, ist BUNDESLIGA! GUTE LAUNE! FUSSBALL!
Fähnchen Ordner
Eine VfL-Fahne, 20.000 kleine KSC-Fähnchen. Der Hauptsponsor des Vereins ließ die springen und holte sich dafür vor dem Anpfiff Applaus ab. Noch so ein einheitliches Bild. Oder auch: Bielefeld und die Folgen. Folge eins: Im Gästeblock gab es nur alkoholfreies Bier, nicht wie sonst "mit Umdrehungen". Folge zwei: Eine Ordnerarmee, nicht nur vor dem Block. Auf fünf VfL-Fans kam ein Ordner. Folge drei: Eine Polizei-Eskorte mit dem Sonderbus zum Hauptbahnhof nach dem Spiel. Also nicht nur eine Kollektivstrafe für das nächste Heimspiel, sondern auch für die Auswärtsfans in Karlsruhe.
Torjubel Dreinull
Applaus für den VfL! Da macht es flupp und flupp und flupp... ... und dann steht es nach 50 Minuten 3:0 für uns. Habe ich auswärts erst ganz, ganz, ganz selten erlebt.
Dreieins Dabrodank
Naja, ein 3:1 auswärts schon häufiger. Mal eben nachschauen auf meiner VfL-Statistik-Seite: zum achten Mal! "Batman" ohne Maske: Die Mannschaft kam nach dem Abpfiff zum Abklatschen in die Kurve. Nicht nur die Spieler, sondern auch Trainer Marcel Koller! Christoph Dabrowski kam ohne seine Gesichtsbekleidung.

Stadt

Sorry, aber durch diese Sightseeing-Mühle müsst Ihr jetzt durch - denn Karlsruhe fehlt noch auf meiner Homepage... Karlsruhe. Hatte ich vorher nie mit zu tun. Ehrlich nicht. Weder direkt noch indirekt. Ich kenne auch niemanden dort - höchst ungewöhnlich. Wüsste nicht einmal etwas von einer Zeitung, von Kollegen, was auch immer. Ich surf und les mal ein bisserl was und meld mich dann eine Zeile später wieder!
So. Karlsruhe lässt sich von einem CDU-Oberbürgermeister regieren. So weit, so konservativ? Nicht wirklich! Denn - ganz Uni-Stadt - die Grünen erreichten bei der Kommunalwahl 16,6 Prozent (die SPD derweil nur 23,8). Scheinbar eine ziemlich brisante Mischung verschiedener Altersklassen und politischer Richtungen. Ab zu den
Zahlen:
Einwohner: 286.861. Liegt am Rhein, ist die drittgrößte Stadt Baden-Württembergs (gut, also so viel wusste ich auch noch), wobei das "Württemberg" in Karlsruhe nicht viel zählt. "BADEN" ist das entscheidende Wort. Das merkt jeder Besucher schon nach einer Sekunde. Die Karlsruher Fußballer - und wahrscheinlich Einwohner insgesamt - versuchen, sich sehr von Stuttgart und den Schwaben abzugrenzen. Hat was von Düsseldorf gegen Köln, wie mir scheint. Freilich auf etwas geringerem Niveau.
Geschichte: Karlsruhe ist eine im deutschen Vergleich sehr junge Stadt und entstand am Reißbrett mit der Grundsteinlegung des Karlsruher Schlosses am 17. Juni 1715. Reißbrett? Das sagt die Legende! Denn Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach soll einst während eines Jagdausfluges eingeschlafen sein und von einem Schloss geträumt haben, eben "Karls Ruhe". Von diesem Schloss bewegen sich die Straßen stadtauswärts - ganz wie Sonnenstrahlen. Ja, doch, wer auf den Stadtplan schaut: stimmt sogar etwas. 1901 überschritt die Einwohnerzahl die 100.000-Einwohner-Zahl. Von 1918 bis 1945 war Karlsruhe Hauptstadt des Freistaates Baden. Die Baulücken nach 1945 wurden laut Wikipedia mit "Betonbauten" gefüllt. Die bekannteren Stadtteile heißen Durlach und Rüppurr. Direkte Nachbarstadt ist Pforzheim. Vororte außerdem: Ettlingen und Bruchsal.
Karlsruhe ist... die "Residenz des Rechts" - weil Sitz des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesgerichtshofs (wusste ich auch), eine Universitätsstadt (war mir auch bekannt), eine Messestadt. Okay, Messestadt, soviel wusste ich nun doch nicht. Gibt's auch erst seit 2003, wie ich parallel mitlese. Aha. Hey, eine Hafenstadt auch! Der fünftgrößte Hafen Deutschlands, wer weiß das schon?
Industrie in Karlsruhe: Mit der dm-Drogeriemarktkette und EnBW (Energie) haben zwei international tätige Unternehmen ihren Hauptsitz in Karlsruhe. Außerdem ist Siemens groß vertreten in der Stadt.
Sehenswürdigkeiten: Klar, das Schloss überstrahlt alles. In seiner heutigen Form fertig war's um 1775. Das Schloss beherbergt das "Badische Landesmuseum", der Schlossgarten ist - denke ich - ein beliebter Treffpunkt aller Karlsruher und vor allem im Sommer der Studenten der nahegelegenen Uni. Der seeeehr nahegelegenen Uni. Vor Fußballspielen räkeln sich in schöner Regelmäßigkeit Fußballfans auf den großen Wiesen.
Womit wir beim Sport in Karlsruhe wären: Karlsruher SC im Fußball, logisch - mit der "KSC-Zweiten" in der Regionalliga Süd. Dann noch - auf der Anzeigetafel wurde geworben - der "TC Rüppurr" in der Tennis-Bundesliga der Frauen! In der Europahalle (4.500 Plätze) spielte bis 2007 ein Karlsruher Basketballverein erstklassig. Wie gesagt: spielte. Jetzt nur noch Zweite Liga. Die Galopprennbahn in Iffezheim/Baden Baden ist noch ein großer Bringer in der Region - war auch 'ne Werbung im Stadion.
Ach ja, Zeitungen: Das habe ich natürlich doch noch nachgeschlagen. Die "Badische Neue Nachrichten" (BNN) haben das Tageszeitungs-Monopol, wenn ich richtig gelesen habe.
Ach, was sag ich: Ein wirklich sehr schöner Pfingstsamstag bei sensationellen Bedingungen. Karlsruhe bietet ein naja, ganz nettes Stadtbild, aber ob diese Stadt wirklich so eine Reise wert ist? Immerhin heißt eine Hauptverkehrsachse "Kriegsstraße". Also bitte! Wie sagte ich neulich noch, keine Ahnung, bei welchem Spiel: Eigentlich hat jede Stadt einen Fluss/Hafen, einen Zoo/Tiergarten/Park, ein Schloss/Burg, eine Uni und eine hübsche Einkaufsstraße zu bieten. Alles darüberhinaus ist besonders, auch Vororte. Aber Karlsruhe hat - so scheint's - keine Extras, genau wie das Wildparkstadion. Und auch nicht knallermäßig interessante Nachbarstädte.
Aber vielleicht lesen ja Karlsruher mit und überzeugen mich.

Und die Fahrt:
Eins noch: Wer mit dem Regionalexpress von Karlsruhe bis Mainz fährt, kommt in knapp anderthalb Stunden an folgenden Metropolen vorbei: Graben-Neudorf, Philippsburg (Baden), Germersheim, Speyer Hbf, Schifferstadt, Ludwigshafen Hbf, Frankenthal und Worms Hbf.
 
Pyramide Schals
Im Zentrum der Innenstadt liegt der Marktplatz. Mit der Bahn "S1" (heißt wohl "Straßenbahn 1" und nicht "S-Bahn") fuhr ich vom Hauptbahnhof etwa sechs Minuten und vier Haltestellen bis dorthin. Die rote Pyramide ist aus rotem Sandstein gebaut und 6,50 Meter hoch. Sie birgt die Gruft des Stadtgründers. Der Weg vom Marktplatz zum Schlossplatz - mit Schals. Schon hier wird jeder Tourist konfrontiert mit der Baden-Geilheit der Karlsruher: "Grossherzogtum Baden". Okay.
Fahrräder Grundrechte
30 Grad, Sonnenschein, Fahrrad-Wetter... ... sagte ich schon: blauer Himmel!?? Dieses Gebäude steht am "Platz der Grundrechte". Das hat auch einen Grund: Denn in Karlsruhe steht das Bundesverfassungsgericht, nicht weit vom Schloss entfernt.
Brunnen Schlossgarten 1
Der Schlossplatz ist laut Baedeker das "Herzstück der Stadt"... ... und vor allem im Sommer ein Treffpunkt für alle Altersklassen. Richtig nett: Live-Gitarrenmusik, Sport...
KSC Schlossgarten 2
... zwischendrin etliche Kleingruppen, die zum nicht weit entfernt liegenden Wildparkstadion spazieren... ... und dann wieder Sonnenanbeter. Schön, wirklich schön, dieser Pfingstsamstag.

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VfL Bochum - FC Hansa Rostock 1:2 (17.5.2008)

Leere OstkurveDas Geisterspiel

Sam sagt: "Der beschissenste Saisonabschluss aller Zeiten." Ich belasse es bei einem: DANKE MARTIN MEICHELBECK!

MeichelbeckTschüss Martin Meichelbeck!

Das Geisterspiel

Tafel und Ostkurve... gespentisch!

Ein letztes Mal drehen wir uns um. Es ist der Ich-schaue-also-musst-Du-auch-schauen-Reflex. Wir blicken zum grauen Himmel, obwohl es seit ein paar Minuten nicht mehr regnet, sehen auf den nassen Rasen, beobachten, wie sich das Stadion langsam leert, wie die VfL-Fans gemächlich und wortlos an uns vorbeitrotten. Sam und ich schauen noch einmal in den Sitzplatz-Block C, auf diese großartigen Plätze in Reihe drei, direkt an der Bande, zwei Meter von der Außenlinie entfernt. Dann rückt Sam seine Brille auf der Nase zurecht und sagt: "Das war der komischste und beschissenste Saisonabschluss aller Zeiten, oder?" Ich bewege meinen Kopf in alle Richtungen, blicke schließlich auf den Boden und antworte: "Das war es wohl." Ein letztes Mal für drei volle Monate drehen wir uns um, schauen aufs Ruhrstadion zurück. Und ein bisschen auch auf die komplette Saison.

EinlaufenEinziger Vorteil: geile Sicht!

Ein Spiel noch überstehen. Eins. Schon der Morgen beginnt seltsam. Naja, er beginnt sehr schön, bei der Liebsten zu Hause. Aber die Gehrinhälfte, die sich mit dem VfL Bochum befasst, sagt: Irgendwie schon fein, dass alles heute zu Ende geht und wir diese nichtssagende Abschlusstabelle in der Schublade verstauen und verstauben lassen können. Aber: DREI MONATE OHNE VFL! Fußball-Ambivalenz. Die Liebste kommt heute erstmals mit ins Stadion, auch das ist ein sehr seltsames (aber gleichsam auch schönes) Erlebnis. Und überhaupt wird das heute das gespentischste Spiel meiner VfL-Karriere. Weil ganz bundeswehrlike die Kollektivstrafe beim DFB noch gilt, ist die Osttribüne komplett gesperrt. Die paar Idioten, die in Bielefeld den Ordner halbtot geprügelt haben, sind dafür zuständig. Na super. Alle Karten-Inhaber für die Ostkurve (also auch alle Dauerkarten-Inhaber) durften ihre Tickets in Sitzplätze auf der West- oder Südtribüne umtauschen. Mit meiner und zwei weiteren Ostkurven-Dauerkarten (Urlaub!) bestückt, ging Sam am vergangenen Dienstag in den Ticketshop. Reihe C, Platz drei, direkt am Rasen.
Treffpunkt ist um 14.30 Uhr vor Block C. Tranken zuvor ab eins noch ein Wasser im "Extrablatt" im Bermuda-Dreieck mit einem Arbeitskollegen und fluchten schon: Es regnet. Und wie. Als Sam Anfang der Woche die Tickets orderte, brannte die Sonne nach einem sensationellen Pfingst-Wochenende. Und jetzt? Wir betreten Block C, wie ungewohnt, und stellen fest: Diese Block- und Reihenwahl wird zu einem klassischen Bumerang. Natürlich ist das Ruhrstadion überdacht, aber leider schützt das Dach nicht die ersten drei Sitzplatz-Reihen. Also packt die Liebste ein Taschentuch aus, wischt drei Sitze trocken, ich setze mich unspektakulär auf meine Stadionzeitung.
Setze mich und schaue mich um.
"Oha, das sieht heute gar nicht gut aus mit der Zuschauerzahl", sagt Sam sofort. In der Tat. 55 Minuten vor dem Anpfiff sind 1000 Rostocker da und 800 Bochumer. Davon im C-Block - ungelogen - 100 bis 200 Japaner mit "Shinji-Ono"-Schal. "Warum sind hier so viele Japaner?", fragt die Liebste recht schnell. Offiziell heißt es "ausverkauft", offiziell sind 19.000 Besucher hier, aber viele Ostkurvis verweigern den Besuch. Die Ostkurve selbst ist leer, bis auf ein paar "Brittas und Steffis", wie Sam die weiblichen Ordner tauft. Etliche Fanklubs haben ihre Banner ausgebreitet, aber auch das mag die Gespensterstimmung nicht vertreiben. "Leere Ostkurve - trotzdem nicht alleine" ist das dickste Banner. Sieht aus, als hätte es der Verein gespendet. Aus meinem üblichen Umfeld sehe ich niemanden. Nicht den Professor, nicht Lupo. Wo sich die Ultras aufhalten, bleibt völlig offen, der Vorsänger streikt zum dritten Mal in Folge. Die Trommler haben sich im einzigen noch verfügbaren Stehplatzblock verschanzt. Es ist alles so trostlos an diesem Tag. Wie unmittelbar vor einem Saisonvorbereitungsspiel im Ruhrstadion gegen einen namenlosen Zweitligisten aus Moldawien. Die sensationelle Sicht sorgt da nur kurzzeitig für Hallo-Wach-Laune. Schiedsrichter Manuel Gräfe dehnt sich mit seinem Team direkt vor unseren Augen. Da muss ich mit meiner Digitalkamera nicht einmal zoomen. Hammer.
Wenn die Liebste nicht dabei wäre, würden die Sekunden bis zum Anpfiff noch viel, viel zäher vorbeigehen. Cola und Bier gibt's heute nicht aus dem Pfand-, sondern nur aus dem Plastikbecher. 3,30 Euro kostet der halbe Liter, puh. Es ist ein Sicherheits-Risikospiel, weil sich die Ostkurven-Prolls (Polizei-Sicht) und die Rostocker Zaun an Zaun begegnen. Besonders ergreifend wird es nur zwei Minuten vor dem Anpfiff, als Martin Meichelbeck verabschiedet wird. Acht Jahre trug er das VfL-Trikot, wurde zu einem der sympathischsten Spieler, die jemals in Bochum aufliefen, ließ sich ständig im "Tucholsky" im Bermuda-Dreieck sehen - und auch bei Stadtfesten wie "Bochum total". "Viele Freunde lasse ich zurück", sagt er. Doch Martin kam nicht mit Marcel Koller klar - und ist nach van Duijnhoven, Colding und Wosz der vierte Publikumsliebling, den Koller unsanft aussortiert. Sieht schlecht aus für Epalle in der kommenden Saison... Im Regen erhält Martin den obligatorischen Blumenstrauß und ganz laute "Martin-Meichelbeck-schalalalala"-Rufe. Verdient.
Und das vor offiziell in der Tat 18.883 Zuschauern. Aber dennoch bleiben viele, viele Sitze blau - auch in der Rostocker Ecke. Etliche Hansa-Fans, die auf ein Abstiegs-Endspiel am letzten Spieltag hofften, blieben zu Hause - und wie erwartet eine ganze Reihe Ostkurvis. Ich schätze insgesamt 12.000 - maximal. So richtig Stimmung mag nicht aufkommen. Zudem ist es so irre kalt, dass ich am ganzen Körper zittere. Ich dachte eben, ein Longsleeve würde reichen. Gibt aber schlimmeres, als von der Liebsten im Lieblingsstadion gewärmt zu werden... "Ich würde auch gern so hüpfen wie die", sagt die Liebste und deutet auf die Rostocker. Die benehmen sich 90 Minuten lang so richtig daneben und klettern in der Böse-Buben-Tabelle unter die "Top 3" - Qualifikation für die nächste Kurvensperre nicht ausgeschlossen. Insgesamt drei Rauchbomben, ein bengalisches Feuer und einen ziemlich lauten Knallkörper zünden die Rostocker, brüllen immerzu "Scheiß St. Pauli", immer ein "rechtes" Zeichen. Auf unsere wechselseitigen "Wen lieben wir? VFL!"-Wechselgesänge, die zwischen beiden Tribünenseiten sogar hübsch klingen, reagieren die Rostocker mit "Wen lieben wir? Hooligans!" Und das ist keine gelungene Satire. Auf jede dieser Rostocker Unarten reagieren wir mit "Absteiger! Absteiger!"- und "Wir singen Rostock, Rostock, zweite Liiiiga!"-Gebrüll, auch nicht gerade kreativ. Seltsame Stimmung, seltsame Zuschauerzusammensetzung, seltsames Spiel. Das soll Bundesliga sein?
Sportlich unterschreiten die 90 Minuten Erstliga-Niveau um Längen. Wir führen zwar durch ein Tor von Mergim Mavraj nach einer halben Stunde mit 1:0, kassieren aber durch Enrico Kern und Fin Bartels völlig verdient noch zwei Dinger. 1:2 verloren. Gegen den Absteiger und Tabellenletzten. "Wir haben gegen Rostock verloren", stammle ich nach dem Schlusspfiff alle drei Minuten zu der Liebsten. Ich gebe mir alle Mühe, mich nur noch an wenige Szenen dieses bis auf die Anwesenheit der Liebsten grausigen Nachmittags zu erinnern. In der Halbzeit ließ der Hauptsponsor beider Vereine - KiK - Plastikfußbälle Richtung Sitzplätze schießen. Etwa 100. Dumm nur, dass auf allen Bällen der Preis noch vermerkt war. Ein Euro. Na da hat KiK ja richtig was springen lassen. Direkt nach dieser Superaktion trat letztmals in dieser Saison unsere Cheerleader-Truppe "Stationettes" auf, zu Melodien von Grönemeyer. "Bochum", in der "Machst Tennis Borussia und Hertha auffem Kanaldeckel nass"-Live-Version und "Mambo". Tagelang bei Sonnenschein auf der Fitnessstudio-Terrasse eingeübt sieht das aus. In der Halbzeitpause schüttete es aber und die armen Mädels mussten aufpassen, dass sie sich nicht hinlegen. In den sportlichen Szenen des Tages spielte Martin Meichelbeck die Hauptrolle. Ab dem 1:2 stürmisch von allen 11.000 Bochumern gefordert, wechselte Trainer Koller den Martin tatsächlich ein, zehn Minuten vor Schluss. Unter lauten "Martin Meichelbeck schalalala"-Rufen ging die Saison zu Ende, der lange Linksverteidiger-Schlaks erhielt bei seiner Ehrenrunde Ovationen. Tschüss Martin!
Und TSCHÜSS SAISON! Ein letztes Mal drehe ich mich jetzt um, nicht wirklich, sondern nur virtuell. Ich schaue mich auf den sechs Tagebuch-07/08-Seiten auf dieser Homepage um, suche nach meinen persönlichen Höhe- und Tiefpunkten des VfL-Jahres. Viel erlebte ich privat, mit dem Beginn des Volontariats, das inzwischen auch schon seit zehneinhalb Monaten läuft, mit der Liebsten. Der VfL-Höhepunkt ist natürlich in Windeseile herausgepickt, nämlich der erste Sieg in der Vereinsgeschichte bei Werder Bremen. 2:1, das werde ich, werden wir nie vergessen. Sportlich ganz toll fanden wir alle die Heimspiele gegen Leverkusen und Stuttgart. Und doch hatte dieses Spieljahr, klingt richtig bescheuert, viel mehr Tiefen. Selten bis nie waren wir so früh gerettet, selten bis nie ging eine Saison so entspannt zu Ende, selten bis nie konnten wir uns den Abstiegskampf relaxt aus den oberen Etagen anschauen. Und doch quälten diese vielen Horror-Unentschieden, Beispiele: 0:0 gegen Frankfurt, 1:1 (nicht nur) gegen Hertha, unsere Augen. Und doch mältratierte uns der Aufsichtsrat mit dem mehr als unsinnigen Kuntz-Quasi-Rausschmiss. Und doch wirkte unsere Elf am Ende peinlich unmotiviert, peinlich lustlos. Wie beim 1:1 gegen Duisburg, wie beim 0:2 in Bielefeld, beim 0:3 gegen Schalke oder auch heute beim 1:2 gegen Rostock.
Wie sagte noch der Arbeitskollege um eins im "Extrablatt": "BILD hat getitelt: So will der VfL in den UEFA-Cup. Wenn's schon so weit ist, dann können wir uns darauf einstellen, dass wir in der kommenden Saison absteigen." In der Tat: Die Zeitung mit den großen Buchstaben nannte die Wunschelf der kommenden Saison (Fernandez - Pfertzel, Maltritz, Yahia, C. Fuchs - Dabrowski - Freier, Azaouagh - Ono - Hashemian, Sestak) und setzte das mit diesem UEFA-Wort in Verbindung. Wir alle diskutieren darüber, wen wir alles hinter uns lassen. Karlsruhe, Cottbus, Bielefeld. Auf Anhieb fallen uns nur drei Vereine ein - naja, auch wenn das reichen würde.
Jetzt speichere ich diesen Text ein letztes Mal und knalle die Seite weltweit ins Netz. Auch das siebte VfL-Tagebuch dieser Homepage ist nun zu Ende. Wie endet ein solches Tagebuch, ein Poesiealbum, was auch immer!? Gibt's da ein Wort, einen Satz? Ich glaube nicht, oder. Alles bleibt vernebelt im Nichts. Vernebelt, nichts, verregnet.
Irgendwie passt das zu diesem Nachmittag.
 
Schiris Sams Blick
Mit dem Schiedsrichter auf Du und Du: Setzt Euch einmal in Eurem Leben in die Reihe 3 des C-Blocks - und Ihr könnt solche Bilder aufnehmen. Wohlgemerkt OHNE Zoom... Sams trauriger Blick: 13 Grad, eine irre, klirrende Kälte (Temperaturabfall von 15 Grad innerhalb von zwei Tagen) und dann auch noch die leere Ostkurve. Ein bitterer Tag in der Vereinsgeschichte des VfL.
Einlaufen Rauchbomben
Einlaufen, Teil zwei: Ja, doch, auf Höhe der Mittellinie zu sitzen, hat schon enorme Vorteile. Allerdings lassen sich Laufwege und Taktik nicht so gut nachvollziehen (wenn ich das mal ganz expertenfrech sagen darf). "Wir singen Rostock, Rostock, zweiiite Liga" - auf diese üblichen Provokationen antworteten Hansa-Fans mit drei Rauchbomben, einem Böller, einem Bengalo und dummen, dummen Sprechchören.
Stationettes Kik
Eine Choreographie zu Grönemeyer-Songs wie "Bochum (live)" und "Mambo" übten die "Stationettes" bei sommerlichen 30 Grad ein - auftreten mussten sie bei 13 Grad und Nieselregen. Dumm gelaufen. KiK, Hauptsponsor beider Mannschaften, ließ mal so richtig was springen und ließ höchstens (!) 100 Bälle in die Menge schießen. Dumm nur, dass der Preis noch draufstand. Witzig, wo die Dinger verkauft werden: Deutschland, Österreich, Tschechien und Slowenien...
Meichelbeck 1 Rostocker Team
Seit acht Jahren ein Bochumer, und ein verdammt sympathischer dazu. Martin Meichelbeck erhielt den verdient bewegenden Abschied. Nach van Duijnhoven, Colding und Wosz der vierte Publikumsliebling, den Koller rasiert. Sieht schlecht aus für Epalle. Eine Situation, die wir nur zu gut kennen: Schon vor dem letzten Spieltag abgestiegen, aber trotzdem zum Feiern auswärts mitfahren - und dann auch noch drei Punkte holen. Tschüss, Hansa Rostock!

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 19.5.2008
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