VFL-TAGEBUCH: BUNDESLIGA 2007 / 2008 - TEIL 2
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Die ersten Utensilien

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VfL Bochum - Eintracht Frankfurt 0:0 (21.9.2007)

RichterRichter Gerd aus Block P rechts präsentiert die Geste des Spiels. *gääähn*

Deutschland gegen Österreich 1982 war gestern. Ab sofort wird im Fußball-Lexikon das Wort "Nichtangriffspakt" mit dem Spiel VfL gegen Eintracht 2007/2008 erklärt

Mond"Guck mal da oben: der Mond!"

Grausige Nullnummer-Mondnacht

Weihnachten"Guck mal da oben: Das erinnert mich an Weihnachten"

Ein trauriger, enttäuschter, wütender, verärgerter, verzweifelter Ausruf in der 77. Minute. "Laaaaaaaaaangweilig! So ein SCHEISSSPIEL, so ein Gewürge, GEGURKE!" Maltritz hat den Ball, schnippt ihn aus der eigenen Hälfte Richtung Frankfurter Tor. Und: ins Niemandsland. Der nächste Fehlpass. "Laaaaaangweilig." Meinen Freunden um mich herum geht es ähnlich. Ein einziges Gemurre in der Ostkurve. Zwar pfeift niemand und alle brüllen "Auf geht's Bochum schießt ein Toooor", aber alle 25.500 wissen schon 13 Minuten vor Schluss: Hier passiert nichts mehr. Lupo steht heute direkt links neben mir, stupst mich an, deutet auf einen kleinen Fleck über der Südtribüne. "Da, guck mal da oben: der Mond." Wenigstens etwas ist spannend. Die Mondnacht. Plätscher, tropf, plätscher, tropf. Noch drei Minuten. Diesmal deutet Lupo auf die VIP-Räume, die unterm Dach der Haupttribüne hell leuchten. "Guck mal: Das erinnert mich immer an Weihnachten." Heute ist der Abend für Kleinigkeiten. Ein grausiger Abend.
Schlusspfiff. 0:0. Spielnote 5,5. Wenn überhaupt. Selten leerte sich das Ruhrstadion so schnell. Ein Volo-Kollege verlangte eine sms mit dem Ergebnis. Ich schicke sie: "Die langweiligste Scheiße, die ich je gesehen habe. Nicht mehr Deutschland gegen Österreich, sondern VfL gegen Eintracht. Nichtangriffspakt. 0:0."

nullnull 0:0. Es war so öde, wie's sich anhört!

Formuliere meinen Blogeintrag bei der WAZ Castrop-Rauxel um 18 Uhr. Schreibe noch eine Mail an eine Volo-Kollegin. "Heute kann NIX mehr schiefgehen!", steht dadrin. Ein schöner Tag geht zu Ende, den ich mit dem Gefühl begann, es würde mein letzter in Castrop-Rauxel. Nun darf ich noch drei Arbeitstage länger bleiben, bis einschließlich Mittwoch. Das Wetter ist astrein, die sieben Seiten für die Samstag-Ausgabe stehen gegen 18.45 Uhr. Unterhalte mich mit zwei Castroper Redakteuren. Für den einen bin ich "der fanatischste VfL-Fan, den ich je erlebt habe" (sagt er), der andere ist Dortmunder, will aber trotzdem heute ins Ruhrstadion kommen. Vielleicht gibt es ja wieder ein 4:3, wie noch vor einem Jahr... Das Wetter spielt unglaublich mit. Herrliches Spätsommerwetter - und das zwei Tage vor Herbstbeginn. Dazu noch ein Flutlicht-Freitagabendspiel. Versteht Ihr jetzt, warum ich meiner Volo-Kollegin schrieb: "Heute kann NIX mehr schiefgehen"?
Fahre über die A40 Richtung Duisburg, die Sonne geht über der Autobahn unter. Hole meine Digitalkamera aus der Arbeitstasche, stelle sie aufs Lenkrad und knipse bei Tempo 110 km/h. Schöön. Komme ruck, zuck an, finde im untersten Parkhaus-Geschoss einen genialen Smart-Parkplatz (dieses Auto ist so unglaublich praktisch), ziehe mir mein VfL-Epalle-Trikot über die Arbeitskleidung, wickle mir den VfL-Schal um meinen Hals, könnte schließlich frisch werden und tapse Richtung Ostkurve. Um 19.25 Uhr betrete ich den P-Block, sehe sofort Gerd, den Richter und lese eine sms. Ein Volo-Kollege will nachher das Ergebnis wissen. So soll es sein.
Noch immer halten wir den Start für äußerst gelungen, aber nach zwei Niederlagen in Folge wird es wieder Zeit für einen Dreier. Ich verdrücke ein Schweineschnitzel im Brötchen, nicht besonders nahr- und schmackhaft, aber immerhin meine erste warme Mahlzeit am heutigen Tag. Und dann kommt auch schon Lastuvka. Oh ja, er bekommt die nächste Schangse im Tor. Bönig spielt für den gesperrten Pfertzel, das Wechsle-dich-Spiel auf der linken Offensivposition geht weiter. Diesmal wieder Fuchs statt Grote. Koller hatte noch große Änderungen versprochen - jetzt bleibt doch alles beim Alten.
Spielbeginn, nach fünf Minuten unken die ersten: "Ey super, vor einem Jahr stand's zu diesem Zeitpunkt schon 0:2", Gerd gibt seine Lieblingssignatur eines Internet-Users in einem VfL-Forum zum Besten ("Frankfurt-Spiel 2006/2007. Nach dem 0:2 in der fünften Minute ein Dialog: "Also beim 0:8 gehe ich". Antwort: "Wie, schon zur Halbzeit?"), doch es passiert nichts. Wenigstens schlägt das Zdebelmeter nach kurzer Zeit schon voll aus - diesmal holt sich unser Käptn bereits nach zehn Minuten seine Gelbe. Nach sechs Spielen vier Gelbe. Aber Hut ab! Beide Mannschaften setzen von Beginn an auf die Taktik "Hauptsache wir spielen zu Null". Das klappt natürlich auch ganz hervorragend. Die Frankfurter Viererkette mit Mahdavikia, Kyrgiakos, Russ und Spycher steht genauso souverän wie unsere mit Concha, Maltritz, Yahia und Bönig. Entlastung im Mittelfeld bringt ledlglich zwischendurch der Frankfurter Albert Streit. Von unseren hochgelobten Ballkünstlern Epalle, Bechmann und Sestak ist gar nichts zu spüren oder zu sehen. Halbzeit 0:0, Chancenverhältnis 0:0.
Wir sind dankbar für jedes außergewöhnliche Ereignis. Eintracht-Torwart Pröll ist nach einem Zusammenprall mit Maltritz gehirnerschüttert, muss nach der Pause durch Nikolov ersetzt werden. In der Pause lenken nicht einmal mehr die Cheerleader ab, wobei: hüpfen können auch die Frankfurter. Denn der Eintracht-Support sieht echt gut aus. Aber auch das nur bis etwa zur 65. Minute. Danach schleicht und quält sich das Spiel ins Ziel. Selten war eine VfL-Mannschaft harmloser. Nur in der Standardisituationsstatistik liegen wir vorn. Und das sogar richtig: Wir erarbeiten uns 9:2 Ecken, holen zehn Einwürfe in gefährlicher Distanz heraus (Bönig und Concha können sensationell weit schmeißen) - dazu noch zehn Freistöße rund um den Strafraum. Aber keine dieser 29 Situationen wird nur im Ansatz gefährlich. Herr Koller! OFFENSIVSTANDARDS ÜBEN!!!! Es gibt wohl nur einen Gewinner des Tages: unseren Torwart. Im Herauslaufen wird Lastuvka immer besser, wirkt sicherer, hält erstmals die Null. Die Eintracht nähert sich durch zwei Fernschüsse von Amanatidis unserem Gehäuse. Einen pariert unser Torwart großartig (das gibt Selbstvertrauen), beim zweiten jagt Amanatidis die Kugel vorbei. Knapp. Der Rest besteht aus Ablenkung. Mond, Weihnachten, Lichter, Alltag, Reden, "Laaaaaaangweilig" rufen.
"Das Schweigen der Bochumer" lautet der Titel des Films, der nach dem Schlusspfiff in der Ostkurve gedreht wird. Nehme mein Handy, tippe "Die langweiligste Scheiße, die ich je gesehen habe. Nicht mehr Deutschland gegen Österreich, sondern VfL gegen Eintracht. Nichtangriffspakt. 0:0", verabschiede mich ganz sanft und leise bis zur nächsten Woche. Mittwoch in Stuttgart bin ich nicht da - muss arbeiten - dann komplettieren wir die englische Woche nächsten Samstag gegen Nürnberg. Vielleicht klappt es dann wieder besser.
Denn schlechter als in dieser grausigen Mondnacht kann es nicht mehr werden.
 
Autobahnsonne Einlaufen
"Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt": Ich weiß, dass ich diese Zeilen schon ganz, ganz, ganz oft auf dieser Homepage als Bildunterschrift verwendete, aber dieses Bild ist doch super geeignet, oder? Die Kamera stand auf meinem Lenkrad, dies ist die Autobahn A40 zwischen Dortmund-Lütgendortmund und Bochum-Werne. Einlaufen! Endlich mal wieder pünktlich zum Einlaufen der Refrain "Machst mit nem Doppelpass jeeeeden Gegner nass!" Flutlichtspiel, 25.500 Zuschauer mit bester Laune - und dann dieses fürchterliche BAH Gewürge!
Bengalos Nacht
Der Frankfurter Support war ganz ordentlich, ließ aber während des Spiels - verständlich - deutlich nach. Die Frankfurter schafften es, Bengalos am Ordnungsdienst vorbeizuschleusen. Ruhrgebiet ist Metropole: Die Autobahn A40 auf dem Weg von Bochum nach Mülheim kurz vor dem Tunnel unter der Essener Innenstadt - mit Blick auf Hochhäuser.

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VfL Bochum - 1. FC Nürnberg 3:3 (29.9.2007)

Sambier1. Sam ist wieder da, 2. Sam trinkt während des Spiels ein volles Bier. Heißt: Es war so langweilig, dass er sich eins holte...

Erst "Am I just paranoid? Or I'm just stoned!", in der Halbzeit "Scheiße, das war heut nicht mein Tag! Wo war mein Sieger?", danach: 45 überaus lustig-grandios-unterhaltsame Minuten

TafelSechs Tore mehr als vor zwei Wochen...

Palast der Schrecklichkeit

ConchaFür mich der Matchwinner des VfL: Matias Concha, an allen drei Toren beteiligt. Guter Mann!

Dieser Song hat kein großes Vorgeplänkel, keinen Prolog. Er geht direkt rein. Rein ins Gewühl, dahin, wo's weh tut. Billie Joe Armstrong donnert in die Gitarre und röhrt "Do you have the time / to listen to me whine / about nothing and everything all at once / I am one of those melodramatic fools / neurotic to the bone / no doubt about it". Ich bin auch so ein melodramatischer Narr. Green Days "Basket Case" läuft zum ersten Mal überhaupt im Ruhrstadion, und der DJ ist entweder ein Glückspilz oder hat ein geniales Einfühlungsvermögen. Dieser Funpunk-Song aus den späten 90ern trifft so alles, was ich empfinde, als Jan Lastuvka um kurz vor drei zum Warmlaufen den Rasen betritt. Schrieb eine sms, vor drei Minuten noch: "Was für ein Dreckswetter, was für eine Dreckszuschauerzahl, was für eine Drecksstimmung. Ich will nach Hause." Es regnet, in einer Tour. Ununterbrochen und ununununununterbrochen. Der Wind weht ein paar Tropfen bis unters Dach der Ostkurve. Trage ein T-Shirt, das Epalle-Trikot und die Ärzte-statt-Böller-Jacke. Es hilft: nüscht. Kalt, nass, buuuuh! Melodramatic fool. Neurotic to the bone. Auch Sam - heute schon für seine Verhältnisse sensationell früh hier - wippt mit. "I'm just stoned - das trifft doch wohl auf Lastuvka Woche für Woche zu, oder?"
Yeah, yeah, yeeeeaaaahhh, wir sind neurotisch, wir sind dramatisch, wir sind einfach nur BEKLOPPT, wir meckern, wir lästern, wir SCHIMPFEN! Mit einem Wort: Abstiegskampf. Jungs, Leser, Freunde, Fremde: Ja, es ist wieder soweit. Sieben Spiele mussten vergehen, bis ich es selbst einsehe: Der Start: schön und gut. Aber jetzt ist alles wie gehabt: schwache Leistungen, viermal in Folge ohne Sieg, dreimal in Folge ohne Tor, das Stadion leergespielt, nur noch maximal 19.000 Leute hier. Im Stadion fand ich eine Stunde vor dem Anpfiff einen Platz im Erdgeschoss - ist mir noch nie passiert (naja, noch nie ist auch falsch, jedenfalls ganz lange nicht mehr). Gerd - auch da, natürlich - Sam, der Fanklub um uns herum und ich maulen schon beim Aufwärmen. "WAS? SPIELT SCHON WIEDER DER LASTUVKA?", brüllt Gerd. "DER HÄLT DOCH SCHON BEIM AUFWÄRMEN KEINEN BALL!" Wir wetten wieder, wann Zdebel die obligatorische Gelbe bekommt (die Tipps reichen von der 23. bis zur 70. Minute). Sam versucht, die angespannte Atmosphäre - ein Streichholz rein und es explodiert hier in der Kurve - mit ein paar Witzchen aufzulockern. "Seit ich Premiere nicht mehr hab, bombardieren die mich alle drei Wochen mit irgendeinem Scheiß. Neulich riefen sie an. Mit dem Angebot: Bundesliga und Champions League für 34 Euro pro Monat. Da hab ich nur gefragt: Und wo ist da jetzt das Angebot?" Oder: "Ey, guck mal, die Ultras da unten. Och sind die jung. Bilden die jetzt schon Ultra-Nachwuchs aus?" Ich finde trotzdem, das Wetter ist einfach bestens geeignet, um "Titanic" zu schauen und Leonardo di Caprio zuzubrüllen: SPRING DOCH MIT AUFS HOLZ! Was für ein Blödmann. Oder Vollidiot, um in Lukas'-Tagebuch-Sprache zu schreiben.
Bei aller Maulerei, Lästerei, Schimpferei, Dramatisiererei: Es kribbelt wie Sau. Wie Sau. Wie Sau. Wie Sau.
Aufstellung: Koller rotiert mal wieder fleißig, nach dem Motto: "Wenn wir schon nicht treffen, dann probier ich halt mal ganz andere Sachen aus." Heißt: Links vorn spielt nicht Grote, spielt nicht Fuchs, nein, es spielt Ilicevic. Rechts darf wieder Sestak für Pfertzel ran, vorn ist Bechmann für den verletzten Epalle dabei, im defensiven Mittelfeld dann noch Zdebel für Imhof. Wieder vier Änderungen... Samstag, fünfzehndreißig, ununununterbrochener Regen, neurotic to the bone, nächste Woche Revierderby in Dortmund, freu mich wie irre darauf, jetzt ist "Klubb" angesagt. Die Nürnberger sind ja mal gar kein reisefreudiges Publikum, wundert mich. Maximal 800 Franggen sind mitgekommen, nicht einmal viele Schalker haben sich aus Fanfreundschaftsgründen ins Ruhrstadion getraut, dabei hat Schalke schon am Freitag gespielt. Komisch. Seltsam. Überaus komsam. Das letzte Heimspiel gegen Frankfurt war ein unfassbarer Langweiler, und das Spiel gegen Nürnberg geht genau dort weiter. Genauuuu in diiiiieseeeeemmmm uääähhh gääähhhhnnn Trooottt... Beide Mannschaften stehen unten, beide brauchen die Punkte, beide spielen den Ball in den Viererketten millionenfach hin und her, um überhaupt wieder das Gefühl zu erlernen, wie es ist, den Ball länger als fünf Sekunden in den eigenen Reihen zu halten. Das sieht - wie schon gegen Frankfurt - zunächst erstaunlich nach Wir-tun-uns-gegenseitig-nicht-weh-Fußball aus, der irgendwann mit einem Fehlpass endet. Grauenhaft! Einfach nur grauenhaft! Schon ab der zehnten Minute beginnen etliche VfLer, Bier zu holen. Noch nie herrschte in Block P während eines Spiels eine solche Bahnhofsatmosphäre. Rein, raus, Bier neu, Bier weg, Cola neu, Cola weg, in Minute 20 geht auch Sam, kommt in Minute 22 wieder. "Hab ich was verpasst?" "Nöö." Ab Minute 25 werden die Nürnberger besser, Kristiansen schießt aus 15 Metern gefährlich drauf, Lastuvka lenkt den Ball riesig mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Die mit großem Abstand spektakulärste Szene seit anderthalb Heimspielen. Der Megafon-Ultra ist nach 35 Minuten der einzige, der es versteht, seine Stimme zu erheben. In Minute 42 schweigt auch er. Im Mittelfeld will Dabrowski auf Ilicevic passen. Missverständnis. Galasek erobert den Ball, spielt flugs auf Saenko, der in bester Kontermanier auf und davon zieht. Zdebel stört nur halbherzig, ein Rückpass, Kluge versenkt klug, 0:1. Es setzt erstmals seit neun Monaten richtig, richtig laute Pfiffe im Stadion. Der Regen peitscht mittlerweile fast sintflutartig aufs Dach und auf der Anzeigetafel leuchtet 0:1 auf. Kann nicht sein. "Was ist das denn hier für ein Palast der Schrecklickeit???", fragt Sam. Im Gegenzug läuft Concha die rechte Seite von ganz hinten bis ganz vorn, flankt, Sestak hält seine Zehen in den Ball, 1:1. Optimale Auswertung, Tor. Niemand will's so recht glauben. Halbzeit. Ein furchtbares Spiel, aber auf einmal zwei Tore!? Ein Spiel, das eigentlich genug Anlass gibt, um mit allen Kräften zu pfeifen - aber auf einmal dieser Ausgleich!? In der Halbzeitpause Werbung. Und der nächste musikalische Kracher, mitten im Bochumer Herbstregen: "Liebesspieler" von den Toten Hosen - auch das: noch nie gehört bei einem Bundesligaspiel. Es geht um einen Nachmittag auf der Pferderennbahn, der Texter hat seine Kohle auf einen Gaul namens "Liebesspieler" gesetzt. Er berichtet von diesem Erlebnis mit lautester Gitarrenmusik im Hintergrund, doch Liebesspieler verliert. Die letzte Zeile geht dann so: "Scheiße, das war heut nicht mein Tag." Palast der Schrecklichkeit. Es steht 1:1 und doch werden wir alle schon darauf vorbereitet, dass es schief geht. "Ihr wart ein fantastisches Publikum und müsst WIEDER WIE EIN MANN hinter unserer Mannschaft stehen", kreischt der Stadionsprecher. Was für eine Lüge. Die Stimmung war schon lange nicht mehr so im Keller.
Um 16.31 Uhr geht's in Halbzeit zwei, und die wird unverhofft unglaublich grandios. Auf einmal geht's hin und her, rauf und runter, vor und zurück, beide wollen ganz, ganz dringend gewinnen. Bravo! Die erste Schangse haben wir: Ilicevic kommt über rechts, flankt Richtung Elfmeterpunkt, Bechmann vergibt. Huuuhhh... Wir werden besser. Zur Pause war das 1:1 noch schmeichelhaft, jetzt verdienen wir's uns. Unsere insgesamt acht Ecken schlenzt Ilicevic stets gefährlich in den FC-Strafraum. Hier geht was. Doch in Minute 62 reißt uns Kluge aus allen Träumen. Diesmal pennen nicht Zdebel, Dabrowski und Ilicevic, sondern Bönig und Lastuvka. Kluge dringt über rechts in den 16er ein, Bönig spielt wahnsinnig lässig und lässt Kluge fünf Meter Platz. Der knallt auf das kurze Eck, Lastuvka lässt die Kugel durchrutschen, Torwartfehler zum 1:2. Ich krieg das Kotzen! Nicht nur ich! ALLE in der Kurve. Scheiße, das ist heute nicht unser aller Tag, scheiße, wo sind unsere Sieger? 1:2 gegen Nürnberg. Abstiegsplatz, Abstiegsangst, Abstiegswut. Einer aus dem Fanklub geht sofort Bier holen, ganz laut fluchend und kommt eine Minute später mit einem vollen Becher zurück. Einer hat heute war gegen die Schlappe: Matias Concha, unser neuer Rechtsverteidiger aus Schweden, der es glänzend versteht, die Defensive zu stabilisieren und vorn für Entlastung zu sorgen. Zwei Minuten nach dem 1:2 setzt er sich wieder durch, flankt aber sehr ungenau. Drei Nürnberger schieben am Elfmeterpunkt die Verantwortung weiter, also spritzt Mieciel dazwischen und vollendet coooooooooooooooooooool zum Ausgleich. 2:2!! Tooorrrr! Der Fanklubtyp schmeißt sein Bier in die Luft, verteilt den kompletten halben Liter Gerstensaft auf meinen Haaren, meinem Schal, meinem Trikot, aber egal! Schalalalalaaaaa, jetzt hat der Jubel schon pogoähnliche Züge! WEITER, JUNGS, WEITER! 70. Minute, nächster Angriff. Zdebel führt einen Freistoß an der Mittellinie schnell aus, spielt auf Concha. Der umdribbelt - mal wieder - einen Nürnberger, passt auf den langen Pfosten, SESTAK FREI, FREI, GANZ FREI, was machen die Nürnberger? Wo sind die? NIRGENDWO! KEIN ABSEITS! TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRR! 3:2! Gedreht das Ding! Gedreht das Ding! Gedreht das Ding! Gedreht das Ding! TOOOORRRR! Unglaublich! Dieses Gurkenspiel auf einmal so geil! Jetzt wird's rasant, eine Treterei. Beide Mannschaften sammeln fleißig Gelbe Karten, nur Zdebel geht diesmal leer aus, er will doch im Derby dabei sein und nicht schon jetzt die fünfte Gelbe kassieren. Die Nürnberger stehen am Abgrund. Wir müssen nur noch einmal pusten, dann sind die Punkte unsere. Tolle Konter-Überzahlsituationen verspielen wir leichtfertig, einige Kopfbälle nach Standards sind dank Ilicevic gefährlich. Doch in Minute 78 nimmt Koller Ivo raus und bringt Pavel "Fernando Hierro" Drsek. Die Schnecke. Warum? Völlig unnötig! Zwei Minuten später kommt Misimovic im Strafraum an den Ball, ausgerechnet Zwetschge, vorher überhaupt gar nicht zu sehen, in keiner Szene, und macht den Ausgleich. Dabei bleibt's, 3:3, Riesenspiel in der zweiten Halbzeit, nicht gewonnen, traurig, aber egal. Verdientes Ergebnis.
"Ihr habt gekämpft, wir hams gesehen". Wenn wir Bochumer das rufen, dann heißt das: Wir befinden uns in einer Krise und im Abstiegskampf, aber die Mannschaft hat alles gegeben. Genau. Sam, Gerd, der Fanklub und ich verabschieden uns für drei Wochen. Wieder so eine geile Samstag-15.30-Fußballshow. Bundesliga, geile Sprüche, tolles Spiel, viele Tore. Was fürs Herz. Mit der ARD-Sportschau, Boxen in der Stammkneipe und einem Voloabend im Duisburger Pulp klingt der Tag aus. Jetzt bin ich nicht melodramatisch. Jetzt will ich nix mehr vom Wetter wissen.
Scheiße, das war heute nicht mein Tag?
Doch.
War er.
 
Ultras protestieren Torjubel
Was ist an diesem eigentlich höchst unspektakulären Foto bemerkenswert? Erstens: Das Dreckswetter! Grauer Himmel über dem Ruhrstadion, wie eine Freitagabend-Dämmerung vor einem geilen Flutlichtspiel. Zweitens: Das ultraleere Stadion. 18.615 Zuschauer bedeuten Minusrekord, erstaunlich wenige Nürnberger und Schalker (Fan-Freundschaft) vor Ort. Drittens: Wo wir schon bei Ultras sind: Die Ultras plädierten für die Freilassung eines ihrer Kollegen. Und viertens: Rechts vorn präsentiert unser Stadionsprecher das Maskottchen des Tages. Endlich wieder Torjubel beim VfL. Nach drei Nullnummern hintereinander (0:2 in Leverkusen, 0:0 gegen Frankfurt und 0:1 beim VfB Stuttgart) dürfen wir endlich wieder jubeln. Hier nach dem Ausgleich zum 2:2 durch Marcin Mieciel.
Sestak Bedankt
Dieser Fangzaun zerstört wirklich jedes Foto meiner Digitalkamera... Wenigstens ist der beste Mann unseres Offensivspiels gut zu erkennen. Mit der Nummer NEUN: STANISLAV SESTAK! ... nach dem Schlusspfiff freundlicher Beifall von beiden Seiten. In der zweiten Hälfte war's sowohl von den Spielern als auch von uns ein grandioser Fight. Tja, der aber leider nur mit einem Punkt belohnt wurde.

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Borussia Dortmund - VfL Bochum 2:1 (5.10.2007)

Jan LastuvkaAlle Bochumer fühlten sich so wie Jan Lastuvka

Die "Top 5 der dümmsten Niederlagen meiner VfL-Geschichte" muss ich neu zusammenstellen. Denn dieses Spiel gehört ab sofort dazu!

RauchbombeLasche Kontrolle. Heißt: Rauchbomben-Alarm

Maximal-Parks-Brutal-Niederlage
oder: Hätte ich doch weiter mit Tönnies geredet

Einlaufen

Lasst mich überlegen, nachts um drei. "Im Keller" sind wir gelandet, eine Studidisko in Dortmunds Mitte, höre zum hunderttausendsten Mal in den letzten drei Monaten "Ruby" von den Kaizer Chiefs, macht diesmal nix, in dieser Lautstärke ist's extrem erträglich. Die Tanzfläche ist gut gefüllt, zumeist mit Erstsemestern, fühle mich etwas zu alt. Hinter dem DJ-Pult hängt ein Trikot von Borussia Dortmund, ein Tanzend... äh Taumelnder trägt ein Dede-Dress, bin verärgert, brülle "Ruby Ruby Ruby Rubyyyy!" und es ist vergessen. Vergessen? Nein, doch nicht. Lasst mich überlegen, was waren die Top 5 in der Liste der dümmsten Niederlagen meiner VfL-Geschichte? Da war 1992 dieses 1:2 unter Osieck in Uerdingen. Kalt, November, Regen, unnötige Gegentore, und dann dieser Elfmeter, den unser heutiger Co-Trainer Funny Heinemann in der Nachspielzeit verschoss. Osieck sprach von den "Imponderabilien des Fußballs". Sein Anfang vom Ende in Bochum im ersten Abstiegsjahr. Und wir brüllten alle "Osieck ist an allem schuld". Ärgernisfaktor 1000, selbstverständlich, schon oft zitiert auf dieser Homepage, beim 0:1 im DFB-Pokal-Viertelfinale bei Union Berlin. Beim damaligen REGIONALLIGISTEN Union Berlin. Minus 10 Grad, Berlin-Köpenick in einer dunklen Dienstagnacht, Tor in der Nachspielzeit. Wohl ewig auf Platz eins dieser Top 5. Denk schon zu lange nach, "Books from Boxes" von Maximo Park läuft, rücke der Tanzfläche etwas näher, beschließe dann: Das heutige Spiel, BVB gegen VfL am Freitag, 5. Oktober, Endstand 2:1, gehört auch auf diese Liste.
Freitag, 5. Oktober, ein weiterer Tag in meinem Volontariat, ein weiterer Tag in der Stadtteilredaktion Essen-Nord, ein historischer Tag. Wenigstens ein bisschen. Alles geht schnell rum, Schal und Trikot liegen in meinem Auto - liefe ich so im Haupthaus der WAZ herum, oweiowei... Um 16.45 Uhr verabschiede ich mich, aber nicht, um schon nach Dortmund zu heizen. Um 17 Uhr steht ein Termin an, beim SV Schonnebeck, tief in Essens Norden. Fahre quer durch die Stadt, suche ein wenig herum, fahre um zehn nach fünf auf den Parkplatz der Sportanlage "Schetters Busch", die gibt's schon seit langer, langer Zeit. Der SV ist gerade Erster in der Landesliga, hat bisher nur gegen Galatasaray Mülheim verloren. Am ersten Spieltag. Gesprächsort ist das Vereinshaus, und wer sitzt da am Tisch? Michael Tönnies, der ist Sportlicher Leiter. "Michael wer?", fragen diejenigen von Euch, die sich nicht in der Vereinsgeschichte des MSV Duisburg Anfang der 90er auskennen. Tönnies ist einer der großen Zebra-Helden - und er hat einen dicken Klecks im Bundesliga-Geschichtsbuch als Schütze des "schnellsten Hattricks aller Zeiten". Drei Tore in sechs Minuten, beim 6:2 gegen den KSC - ein Spiel mit insgesamt fünf Tönnies-Toren. In Liga zwei holte er in einem MSV-Aufstiegsjahr die Torjägerkanone - er schoss 29 Tore. Jetzt sitze ich Michael Tönnies gegenüber und rede über Landesliga. Sage der Runde direkt am Anfang, dass ich Karten für Dortmund gegen Bochum habe, ziehen das Ding schnell durch. Was für ein Tag.
Fahre noch ein bisschen durch die Ruhrgebiets-Prärie, quer durch Essens Norden, durch Gelsenkirchen-Feldmark - diesen Stadtteil kannte ich bisher noch gar nicht - ab auf die... tja... welche Autobahn soll ich nehmen? Habe die Wahl zwischen A2, A40 und A42. Entscheide mich für die letzte Variante. Fahre noch nicht zum Stadion, sondern direkt zu einem Mit-Volontär. Der ist großer Borussen-Fan, schreibt bei schwatzgelb.de mit, ein zugegeben höchst bekanntes Internetportal. Wir haben uns zwar zuletzt angefeindet und angepöbelt, aber egal. S' geht über die 42 und dann die A45 bis "Dortmund-Hafen". Danach weiß ich nicht mehr weiter... Rufe ihn an, und den restlichen Weg schleust er mich quer durch Dortmund-Dorstfeld und Dortmund-Mitte. Doch ganz schön groß, dieser Laden. Also Dortmund.
Quatschen noch ein wenig über Fußball, wir beide sind äußerst fußballfrustriert. "Mach dir keine Sorgen", sagt er. "Wenn wir Standards bekommen, passiert garantiert nix." Ich entgegne: "Scheiße, dass Dede spielt - der Bundesligaspieler, den ich am wenigsten leiden kann." Mir fällt noch ein: Mit Weidenfeller im Tor hat der BVB bisher jedes Spiel verloren. "Bei uns", sagt er dann noch, "fehlen noch einige. Frei, Petric, Degen, Valdez." Da werden wohl ein paar Amateure auflaufen. "Dortmund steht mehr unter Druck", stelle ich fest. "Wenn wir verlieren, ist's relativ wurscht. Aber bei euch..." Laufen los gegen 19.15 Uhr, mit insgesamt vier Personen, Fußweg etwa zehn Minuten, bewege mich auf die Gästekurve zu. Vor einem Jahr, da kam ich spät, traf auf eine lange Schlange vor dem Stadion, betrat es zwei Minuten vor dem Anpfiff beim Einlaufen. Diesmal ist alles anders. Kaum jemand wartet vor den Toren, die Taschenkontrollen sind die laschesten, die ich seit knapp fünf Jahren erlebt habe. Ich muss keinen Schlüssel zeigen, keine Kamera, kein Handy. Sieht so aus, als würden die Dortmunder auf Gesichtskontrolle setzen, das wäre ja mal ein völlig neues Konzept. Ich wette trotzdem mit mir selbst: Das gibt bestimmt eine richtig fette Rauchbombe! Hunger. Schnell mal anstellen. Der Typ vor mir bestellt eine Currywurst, doch die gibt es beim Bonzen-BVB natürlich nicht. Auf der Speisekarte stehen Bratwurst, Bockwurst, Schweineschnitzel im Brötchen und - achtung - "Steak". Ich glaub sogar, mich an "Putensteak" erinnern zu können. Habe ich mich da verlesen??? Bestelle im Bang-Boom-Bang-Style "Eine Brat" und stapfe in Block 61. Die Borussen haben die Stehplätze in der Gästekurve ausgebaut, bravo, in den vergangenen Jahren war es kaum auszuhalten. Im Vergleich zur vergangenen Saison ist's hier - trotz Revierderby - sehr gastfreundlich, ich bin sehr erstaunt. Sehr. Mein Respekt vor der Südtribüne des BVB hält sich diesmal in Grenzen, ist schon mein siebtes Auswärtsspiel hier. In keinem anderen Stadion habe ich persönlich eine so schlechte Bilanz. Ein Unentschieden, fünf Niederlage - die dann meist auch noch hoch. Heute, natürlich, heute wird alles anders. Wie vor jedem Auswärtsspiel sage ich das. Wir gewinnen, wir gewinnen, wir gewinnen.
Halt, ganz so unwahrscheinlich ist das nicht. Bei uns fehlt nur Epalle. Bei Dortmund spielen Njambe, Brzenska, Nöthe, Kringe und Kruska von Anfang an. Dazu noch Null-Punkte-Weidenfeller im Tor, Oma Wörns in der Innenverteidigung. Klimowicz ist auch nicht mehr die Rakete vorn im Sturm. Bleiben einzig Dede, Tinga und Federico und halbwegs überdurchschnittliche Bundesligaspieler. Aber Tinga und Federico sind bei den Dortmundern auch sehr umstritten. "Wir wolln Euch kämpfen sehen", brüllt die Südtribüne. Vor dem Anpfiff. So viel zum Thema "Stimmung beim BVB". Präsident Reinhard Rauball stapft für jeden sichtbar kurz vor dem Anpfiff quer über den Rasen, um dem Borussen-TV für die Anzeigetafel ein Interview zu geben. Fast wie Duisburgs Hellmich. Altegoer kommt nur alle fünf Jahre auf den Rasen. Herrlich zurückhaltend. Beim Einlaufen enthüllt der BVB-Hauptsponsor ein überdimensionales Trikot vor der Südtribüne. Das ist so unglaublich peinlich, dass selbst einige Dortmunder pfeifen. Mehr Sympathie habe ich jetzt nicht für diesen komischen Verein.
Kaum hat das Spiel begonnen, ist bei uns alles weg. Alles futsch. Gleich drei Leute haben einen Ticker angefordert, innerhalb kürzester Zeit schwindet die Leistungsfähigkeit meines Akkus von zwei auf einen Balken (von sechs). "Brutalstmögliche Leistung" fällt mir zu dem ein, was meine Jungs da produzieren. Null Torgefahr, Fehlpässe ohne Ende. Wir müssen einfach nur 20 Minuten ohne Gegentor überstehen, dann pfeift dieses Pulverfass Westfalenstadion - sagt selbst der Mit-Volontär-Schwatzgelbe - von ganz allein. Aber wir machen alles, damit der BVB seine Formkrise besiegt. Typisch VfL. "Hast Du eine Krise, musst du nur gegen Bochum spielen". Eine Bundesliga-Bauernregel. Nach knapp 25 Minuten haben wir's dann endlich geschafft. Zdebel verursacht in Strafraumnähe unglaublich unnötig einen Freistoß. Dede schlenzt, Wörns köpft, Lastuvka pariert sensationell, aber Tinga kriegt den "Rebound", sprich: den Abstauber und netzt zum 1:0 ein. 70.000 Leute jubeln sehr laut, die Befreiung ist zu spüren. Scheiße! SCHEISSESCHEISSESCHEISSE!!! Und dann auch noch eine STANDARD! Wie hieß es noch vor dem Anpfiff: "Da musst du dir keine Sorgen machen." Genau. Erst danach werden wir etwas besser. Unsere erste gute Szene in Minute 38. Sestak sestakt sich über die rechte Seite durch, schnippt den Ball auf Mieciel. Der steht an der rechten Strafraumecke blank und trifft ins lange Eck. Wieder 'ne Bierdusche, wieder ein TOOOOOR! 1:1! Erst jetzt wird die Laune bei 5.000 Bochumern richtig gut. "Auf geht's Bochum schießt ein Toooor", lautet der Spruch aus Unter- und Oberrang. In den sieben Minuten vor der Pause bestimmt nur eine Mannschaft das Tempo. Der VfL. Drei Ecken bekommen wir, Ilicevic läuft nach links nach rechts nach links. Nach der dritten köpft Maltritz gefährlich, ein Dortmunder schlägt das Ding von der Linie. Jetzt ist das 1:1 verdient! Kein hochklassiges, aber ein spannendes Revierderby.
Zweite Halbzeit, der BVB spielt auf unsere Kurve, wir auf die Südtribüne. Obwohl es Unentschieden steht, ziehen sich die Dortmunder ganz, ganz weit zurück. Unsere Innenverteidiger Maltritz und Yahia schieben sich schon in der gegnerischen Hälfte den Ball hin und her - und kein Schwarz-Gelber greift an. KEINER!  Die verbarrikadieren ihren Strafraum. Unfassbar! Sestak ist das alles egal. Er umdribbelt die unbeweglichen Dortmunder Abwehrspieler nach Belieben und wird in Minute 53 von Wörns unsanft gelegt. Wörns hatte schon Gelb. Heißt: Gelb-Rot. Elf gegen Zehn! BVB-Trainer Doll reagiert, bringt eine Minute später Robert Kovac. Als der Stadionsprecher den Kovac ankündigt, gibt es Pfiffe von 65.000. 1:1, Überzahl, unruhiges Publikum. Wir haben die im Sack! Wir MÜSSEN die drei Punkte einfach holen. Wir sind empirestatebuildinghoch überlegen. Ballbesitz in Halbzeit zwei liegt gefühl bei 95:5 für uns. Die Dortmunder kloppen den Ball nur nach vorn. Da steht Klimowicz, bewegt sich aber kaum. Sprich: Maltritz bekommt den Ball, auch mal Yahia - und wir bauen neu auf. Eine Struktur in unserem Angriffsspiel ist allerdings nicht zu erkennen. Einen Bechmann-Schuss kann Weidenfeller nicht festhalten. Das ist alles - na gut, ein paar ungefährliche Standards kommen noch dazu. Erst in der 71. Minute betritt der BVB erstmals in der zweiten Halbzeit gefährlich unsere Spielhälfte. Kringe flankt lang, aber der Ball geht sicher ins Aus. Geht ins Aus? Was macht der Concha?? Vor einer Woche noch hochgelobt, will Concha den Ball zu Lastuvka köpfen. Das misslingt - und Concha nickt den Ball zur Ecke ins Aus. Wieder ein unnötiger Standard. Die Ecke kommt in die Mitte, jemand von uns verlängert ans Strafraumeck. In Halbzeit eins stand auf diesem Fleckchen Mieciel und traf, jetzt nimmt Federico den Ball direkt und nagelt das Ding unter die Latte. 2:1. Jetzt ein Foto von der Bochumer Kurve *klick* 5.000 Münder stehen offen, 2.000 Hände klatschen gegen die eigene Stirn. Man ist das dumm. "Aaaaaaaaaaaahhhhh", schreibt Sam, den ich mit einem VfL-Ticker versorge. Danach wieder das alte Spiel: Überlegen ist nur der VfL, der BVB verteidigt mit allen Mitteln. Allein in der Schlussphase kassiert der BVB drei Gelbe Karten, vor allem Dede räumt auf. Ein Ding kriegen wir aber noch. In der Nachspielzeit. 93. Minute, gleich ist das Gezittere endlich vorbei. Eine Flanke, Yahia köpft, auf die Latte. Zehn Sekunden später: aus. Schluss. "Dümmste Niederlage aller Zeiten", smse ich in die Republik. Akku: leer.
Verharre noch fünf Minuten auf meinem Stehplatz, rühre mich nicht ein einziges Mal, nicht ein Körperteil. Zittere etwas, vor Wut auf meine eigene Mannschaft. Die BVB-Fans in meinem Handy-Adressbuch schreiben hämische Nachrichten, versuchen mich telefonisch zu erreichen. Ich gehe nicht dran. Verlieren, okay. Hab ich schon oft. Aber BITTE NICHT SO! Wie war das noch? Schwach bei Standards! Die beiden Gegentore? Standards! Null-Punkte-Weidenfeller! Und jetzt? Drei-Punkte-Weidenfeller! Alle wichtigen Dortmunder verletzt! Aber? Der BVB gewinnt! Den Dede kann ich nicht leiden! Und dann? Wird Dede von den Dortmundern zum "Spieler des Tages" gekürt. Das sind zu viele Schmerzen auf einmal, ich verlasse diesen schrecklichen Ort. Zieht Euch das rein: Sieben Spiele in Dortmund gesehen. Ein Unentschieden, sechs Niederlagen. Sechs! Warum muss der VfL Bochum in der Bundesliga immer erst einmal pro Saison Letzter gewesen sein, bevor Spieler, Trainer und Verantwortliche wach werden? WARUM? Jetzt kommen die Bayern, dann haben wir's mit dem letzten Platz wohl endlich geschafft.
Halb vier in der Nacht. "Im Keller" laufen jetzt die Arctic Monkeys. Will dieses Spiel vergessen. Will nicht mehr an die Top 5 denken.
Es klappt nicht ganz.
 
Peinlich Torjubel
Ist das peinlich, peinlich oder peinlich? Dieses überdimensionale Trikot, gespendet vom Hauptsponsor, wird selbst von vielen BVB-Fans als "absolut unangemessen" bezeichnet. Pfiffe waren nicht zu überhören. Da war das Leben der Bochumer noch absolut in Ordnung. Torjubel nach dem 1:1 durch Marcin Mieciel (Nr. 11). Mit ihm freuen sich Vorlagengeber Stanislav Sestak (Nr. 9), Tommy Bechmann (Nr. 7) und Matias Concha (Nr. 2).

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VfL Bochum - FC Bayern München 1:2 (20.10.2007)

RiberyTypisch: Pfertzels Kopf ist unten (l.), Ribéry läuft und läuft und läuft

Also Ribéry: Sowas habe ich noch nie gesehen... Und sonst ist alles wie immer gegen Bayern: Riesen-Vorfreude, und nach dem Abpfiff so schnell wie möglich alles vergessen

KrahnEin Bayern-Fan bei uns - in der Mitte stehen Stefan Kuntz und Frauen-Weltmeisterin Annike Krahn!

Seppel-Francks Sause

Gegen Rassismus

Es beginnt am Freitagmorgen. Fährst hin zur Arbeit, schiebst wie immer eine neue CD in den Player. Diesmal ein "Blindflug", heißt: eine unbeschriftete. Die fliegt irgendwo auf der Ablage im Smart herum. Lied eins: "Sing" von Travis, bestimmt schon einmal irgendwo erwähnt auf dieser Homepage, ist eine ältere CD. "But if you sing, siiiiing, sing" *pause* "Sing, siiiiiiing, sing!" Singe etwas, werde morgen singen, werde "Bochum" singen. Rituale, wöchentlich. Da die ganze Welt weiß, dass ich VfL-Fan bin, fragen mich die bundesligaunkundigen Bekannten und Arbeitskollegen stets kurz vor Samstag, fümpfzehndreißich "Gegen wen spielt Bochum?" Diesmal antworte ich ganz pflichtbewusst "Bayern München!" und ernte danach fürchterlichste Sympathie. "Schlagt die mal", heißt es dann - doch ein Schmunzeln folgt direkt danach. But if you sing. Freitag, Arbeitstag, kurz vor dem Wochenende. Noch ein paar Stunden überleben. Je näher der Anpfiff rückt, je häufiger ich auf das Spiel angesprochen werde, desto sicherer werde ich, dass nur wir das Spiel gewinnen können. Diese bekloppten Bayern. Okay, sie haben 70 Millionen Euro investiert, okay, sie sind noch ungeschlagen, okay, Ribéry und Toni verdienen zusammen soviel wie unser kompletter Kader - aber das ist FUSSBALL! Da geht alles! Und wir werden die Mannschaft sein, die Bayern stürzt. Ganz sicher. "Jetzt mal ehrlich", fragt der Kollege Freitagmittag in der Kantine des Essener WAZ-Haupthauses, "wie geht's aus?" "Ganz klar 2:1 für uns", sage ich.
Der Freitagabend wird noch einmal richtig Rockshow. Cottbus gegen Duisburg bei Freunden gucken, danach noch kurz bei "Deep Blue Sea" reinzappen und tierisch erschrecken, als Samuel L. Jackson von einem mutierten Hai gefressen wird, danach der Freundin eines Freundes um kurz nach Mitternacht zum Geburtstag gratulieren und schließlich bis halb vier ins "Freeland". But if you sing. Viel reden. Auch über Fußball. Bayern. War Länderspielpause. Und solche freien Wochenenden sind echt nix für echte Fußballer. Verschenkt ohne 15.30 Uhr. Wie oft haben wir nicht hintereinander gewonnen? Sechsmal? Egal. Schlafe ein, wache auf, spät, aber nicht zu spät, schmeiße mich unter die Dusche, in die Stadionklamotten, hole die Stadionzeitung aus dem Briefkasten, lese sie an - bin inzwischen sogar davon überzeugt, dass wir souverän mit 3:1 gewinnen und setze mich um 13.15 Uhr in den Smart, weil ich es ohnehin gar nicht mehr aushalte. Brülle bei "Sing" richtig laut mit, an den roten Ampeln schauen die anderen Autofahrer bedröppelt, frei nach dem Motto "Was gehtn bei dem ab?" Bekomme während der Hinfahrt drei sms. "Viel Erfolg gegen die Seppels", funkt ein Volo-Kollege, BVB-Fan, gerade auf dem Weg nach Leverkusen. Wunderbar, das Wort "Seppels" hatte ich vor geraumer Zeit aus meinem Sprachzentrum verbannt. Es feiert für heute ein grandioses Comeback. VfL-Fan Dirk aus München schreibt: "Wenn Du heute im Stadion bist: 2-1 fänd ich angemessen." Wenn ich im Stadion bin, haha. Richter Gerd, den ich sowieso gleich sehen werde, funkt: "Hmmm, sitze bei Sonne und blauem Himmel in der Straßenbahn, hab erstmals an den ipod gedacht, knall mich mit meiner "Laut"-Kollektion zu und glaube, Alter: wir haun die weg heut." Spitze, diese sms leite ich direkt an meinen Volo-Kollegen und Dirk weiter... fleißiges Hin und Her, Spitzenplatz unten im Parkhaus, Schal umlegen, sing, siiiiiiing, sing, gute Laune, Antwort um kurz nach zwei vom BVB-Fan: "Ganz groß, ich wünsch es euch! Nachdem mir der Ordneraffe fast mein Nasenspray gezockt hätte, bin ich jetzt auch endlich drin. Chemieschweine raus!" Der Ticketshop hat geöffnet, die Schlange ist überschaubar, ich nutze die noch genug verbleibende Zeit, um Karten für die Auswärtsspiele in Berlin und Duisburg zu kaufen. Drei sms hin, drei her, viele kleine Kinder im roten Bayern-München-Trikot laufen neben ihrem oft gelangweilten Vater her - die Eindrücke der letzten 20 Jahre bestätigen sich. 50 Prozent aller Bayern-Fans gehen eben noch zur Grundschule. Die Fußballfanpubertät endet eben erst mit dem zehnten Lebensjahr.
Karten gekauft, rein in die Kurve, halbdrei. Suuuuperwetter. Sonne, blauer Himmel, wie es Gerd gerade schon schrieb. Zeit vergeht schnell, Unterhaltungen über dies und das, Stadionkram wie immer, lest nach bei allen weiteren Texten, die in diesem VfL-Blog stehen. Kinnlade runter bei der Aufstellung des FC Bayern. Kahn, Lahm und Sagnol fehlen, die halbe Abwehr. Und trotzdem stehen auf dem Platz: Ribéry, Klose und Toni, zusammen 45 Millionen Euro Ablöse, bisher gemeinsam 18 Saisontore in neun Spielen und eine endlose Zahl an Vorlagen. In der Innenverteidigung die südamerikanischen Nationalspieler Lucio und Demichelis, rechts die 21-jährige deutsche Hoffnung Jansen, im Mittelfeld ergänzen Mark van Bommel - gekommen aus Barca - sowie der türkische Nationalspieler Altintop und Brasiliens Selecao-Kicker Zé Roberto die Mannschaft. Auf der Bank die WM-Stars Podolski und Schweinsteiger sowie mit Sosa ein 10-Millionen-Euro-Mann und mit Schlaudraff ein weiterer deutscher Elitekicker. Was für eine Truppe. WAS FÜR EINE TRUPPE! Ein kleiner Bayern-Fan hat sich mitten in die VfL-Kurve verirrt und sitzt auf dem mittleren Zaun. Das macht uns alle fertig. "Kann doch nicht sein!" Aber was tun? Einen achtjährigen Steppke vom Zaun runterholen, bevor das die Ultras erledigen? Der Vater kommt selbst drauf... Unser Maskottchen des Tages, fünf Jahre alt, tippt 5:0 für den VfL. Selten so gelacht, aber doch ganz großer Sport.
But if we sing. Siiiiiiiiing. Wir singen "Bochum", erst zum dritten, vierten oder fünften Mal überhaupt kommt die letzte Liedzeile pünktlich mit dem Einlaufen. "Machst mit 'nem Doppelpass jeeeeeeeeden Gegner nass, Du und Dein VFL!" brüllen wir den Bayern entgegen, 31.000 Zuschauer, ausverkaufte Hütte, Feiertag, weil die Bayern da sind. Koller hat wieder fleißig umgebaut, das wird ganz langsam zu einem Problem. Jede Woche zwei bis vier Änderungen: Gut kann das nicht sein. Diesmal spielt der italienerfahrene Pfertzel links für Bönig. Schröder ersetzt im Mittelfeld den rippenbrüchigen Dabrowski auf der zweiten "Sechser"-Position. Den stämmigen Mieciel hat Koller - trotz der guten 2/2-Bilanz - auf die Bank verbannt, dafür soll's der laufstarke Epalle versuchen. Für Ilicevic ist Grote dabei, verdient nach einem starken U21-Länderspiel während der Woche. Die "goldenen Elf", die das Spiel gewinnen, sind: Lastuvka, Concha, Maltritz, Yahia, Pfertzel, Zdebel, Schröder, Sestak, Grote, Bechmann und Epalle. Auf geht's Bochum schießt ein Tooooooooor.
Munterer Beginn, Bechmann schießt den Ball zur Eckfahne in der zweiten Minute, wir erarbeiten uns eine Ecke in der sechsten Minute. Es läuft. Von Bayern kommt nix. In Minute zehn schnappt sich Grote an der Mittellinie den Ball. Er lässt den lustlos trabenden van Bommel locker stehen, umspielt Lell, danach auch noch Lucio, Altintop grätscht ins Leere, 20 Meter vor dem Tor, Grote schlenzt und TRAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUMTOOOOOOR!!!! YEAH! Yeah! Let me sing. Siiiiiiiiiiiing, und diesmal: "Lalalalalaaaaaaaaaaaaa", unser Torjingle kommt gut. Schalalalala. "Torschütze: DENNIS" "GROTE!" "DENNIS!" "GROTE!" Es steht weiß auf blau auf der Anzeigetafel: Wir führen 1:0 gegen den FC Bayern München. Doch nach elf Minuten war's das mit dem VfL. Bis zum Schluss beginnt eine unglaubliche Fußballtrickserei von und mit Franck Ribéry. Sowas - und glaubt mir, ich bin fußballtechnisch weit herumgekommen - habe ich noch nie gesehen. Wie ein kleiner Mann in der Lage ist, mit dem Ball umzugehen, selbst in höchstem Tempo noch zentimetergenaue Pässe zu spielen, sich instinktiv immer richtig zu bewegen, das ist ganz, ganz große Klasse. Würde er nicht bei Bayern spielen, hätten wohl selbst alle Bochumer applaudiert. Zum Glück sind die Bayern heute nicht in Form. Unsere Top-Innenverteidiger Maltritz und Yahia haben den hochgelobten "besten Sturm Europas" mit Luca Toni und Miroslav Klose super im Griff. Okay, die Bayern drücken, Chancen gibt es aber lediglich aus der Entfernung. Altintops Freistoß aus 25 Metern Entfernung fischt Lastuvka aus dem Eck. Van Bommel und Klose schießen jeweils zehn Zentimeter daneben. Okay, das einsnull wird von Sekunde zu Sekunde schmeichelhafter, zumal überhaupt keine Entlastung unserer Jungs kommt, unsere Viererkette bolzt einfach nur den Ball möglichst weit in die Bayern-Hälfte. In der 35. Minute isses dann leider soweit. Pfertzel verliert auf unserer linken Abwehrseite den entscheidenden Zweikampf gegen Klose, der passt flach, aber blind in die Mitte. Ribéry schaltet instinktiv und verlängert das Leder mit der Hacke in Richtung "langes Eck". Die Kugel kullert und kullert und kullert, Lastuvka purzelt hinterher, Tor. 1:1. Verdient, keine Frage, aber auf diese Art und Weise doch ärgerlich. Auf geht's Bochum schießt ein Tor?? 1:1, dabei bleibt es bis zur Halbzeit. Die Pause bietet uns ein interessantes Schauspiel. Pünktlich zum Aktionstag "Zeig dem Rassismus die Rote Karte" betreten ein VfL- und der Joel-Epalle-Fanklub den Rasen. Und halten das Transparent "VfL-Fans gegen Rassismus" in die Höhe. Schön.
1:1, dabei bleibt es auch nach der Halbzeit. Die Überlegenheit der Bay... äh Seppels wird erdrückender von Sekunde zu Sekunde - aber scheißegal, es passiert nichts. Lastuvka ist ausnahmsweise sehr sicher bei Flanken. Bayern-Trainer Hitzfeld hat die Schnauze voll und wechselt. Es kommen Schweinsteiger und Podolski. So will Koller bestimmt auch einmal wechseln können. Die Stimmung wird immer ruhiger, gespannter, ja, auch relaxter irgendwie. Bejubelt wird Rostocks 1:1 gegen Schalke 04, dabei ist das unfassbar dämlich, denn schließlich ist Rostock ein Konkurrent. Schalke nicht. Keine Zeit für Aufregung. Den Bayern fällt nicht mehr fiel ein, außer Ribéry anzuspielen. Aber in Minute 80 reicht das auch. Ribéry kommt über rechts wieder einmal bis zur Grundlinie durch, ein Rückpass, Schweinsteiger stupst den Ball Richtung Tor. DOCH WAS MACHT LASTUVKA DA? Er lässt das Kullerbälleken passieren. 1:2, scheißdreckscheißdreck, scheißemistdreck. Objektiv ist das natürlich hochverdient, obwohl die Bayern nicht einmal ein überzeugendes Spiel liefern - aber subjektiv natürlich höchst unglücklich. Wenn Lastuvka da nicht patzt, holen wir den Punkt. Ganz sicher! Bezeichnend, wie die Bayern das 2:1 über die Zeit schaukeln. In den letzten fünf Spielminuten hält Ribéry im Alleingang den Ball an der Eckfahne. Mal gibt's eine Ecke, dann wieder ein Foul, unglaublich, was der Mann kann. Der Block A, der dieses Schauspiel hautnah miterlebt, schmeißt Feuerzeuge, Bierbecher - das bringt uns eine fette Strafe, aber Ribéry nicht aus der Ruhe. Abpfiff, verloren, zum siebten Mal in Folge ohne Sieg. Abstiegsplatz, weil eben Rostock gegen Schalke 04 den einen Punkt über die Zeit rettet.
Bleibe noch ein wenig stehen in der Kurve. Gerd verzieht sich schnell und sofort, wird seine "Laut"-Kollektion auf der Rückfahrt nicht mehr benötigen. Ich schaue auf den Rasen. Sekunden, Minuten. Dennis Grote wird zum "Knaller des Tages" ernannt, zurecht, der einzige richtig helle Moment unserer Mannschaft in diesem Spiel. Wie immer gegen die Bayern. Die kommen hierhin, geben dir ein Leckerchen, indem sie ein Tor kassieren und gewinnen am Ende doch schmutzig und humorlos. Tja. Fahre nach Hause, verlebe den Abend im beim Kulinarischen Abend im "Schrägen Eck". Mag nicht mehr reden über dieses Spiel. Es ist doch verrückt. Gerade wenn du gegen die Bayern spielst, kribbelt's besonders im Bauch ab Freitagmorgen. Aber direkt nach dem Abpfiff willst du vom Spiel nix mehr wissen. Let me sing, siiiiiing, sing. Und zwar jetzt folgenden Refrain: "Nie im Leben würde ich zu Bayern gehen". So isses.
 
Einlaufen Gegen
Die Bayern sind da und das Ruhrstadion selbstverständlich ausverkauft! Stadionübergreifend gibt es die Aktion "Bundesliga gegen Rassismus und Diskriminierung". Jeder Spieler hielt nach dem Einlaufen eine "Rote Karte gegen Rassismus" in die Höhe, die Blöcke A, B und C beteiligten sich an einer vom Verein geplanten Choreographie!
Fan Anzeigetafel
Dieser kleine fünfjährige Steppke tippte 5:0 für den VfL Bochum. Kein Witz! Ist's nicht geil? Tja, Ribéry (r.), da guckste, was? 1:0 für den VfL Bochum!
Lastuvka Dank
Endlich fängt unser Torwart Jan Lastuka mal einen Ball... das 1:2 ging klar auf seine Kappe. Bayerns Millardensturm Klose (roter Spieler, l.) und Luca Toni (roter Spieler, Mitte) ging diesmal leer aus. "Ihr habt gekämpft, wir haben's gesehn" - tja, aber zum siebten Mal in Folge bleiben wir ohne Sieg. Endlich wieder auf einem Abstiegsplatz angekommen!

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Hertha BSC Berlin - VfL Bochum 2:0 (27.10.2007)

SchröderNur ein Spieler kam: Oliver Schröder

Ein erbärmlicher Tag, der schon schlimm begann: VfL-Schal vergessen, Zug verpasst - und das alles bei Eiiiiseskälte. Achtmal ohne Sieg, Vorletzter - und ab jetzt wehren wir uns

TafelDunkler geht's nicht

Wunderbar-schaurige Jahre

Brandenburger TorDer Anblick kann nichts mehr retten

Die ältere Frau steht an der Theke der Kamps-Bäckerei im Essener Hauptbahnhof, schaut sich ein bisschen um, studiert das Angebot und sagt mit Überzeugung: "Einen Berliner bitte".
Ich muss lachen.
Es ist kurz nach zehn, ich komme danach dran, ordere zwei Marzipan-Croissants und eine Coke Zero, drehe mich um, spaziere zum vierten Gleis und verfluche das Leben. Schnappe mir mein Handy, tippe "Zug verpasst, VfL-Schal vergessen, ich sollte in Mülheim bleiben." Schon seit zwei Stunden bin ich wach - und habe es tatsächlich geschafft, bis jetzt alles zu versauen. Der Wecker klingelte um 8.05 Uhr, ich brauchte für die morgendlichen Aktivitäten so lang, dass ich den Zug von Mülheim nach Essen verpasste. Also setzte ich mich in den Smart, düste nach Essen, um dort zu parken. Doch nirgendwo war ein Platz frei. Also ab ins Parkhaus. Dort kostet zwar ein Tag 15 Euro, aber egal, für den VfL nehme ich das in Kauf. Sprintete zum vierten Gleis - um 9.26 Uhr, wenn der ICE nach Berlin wie immer fünf Minuten Verspätung hat... hatte er aber nicht. Der ICE war weg. Scheiße, Zug verpasst, zum ersten Mal in meiner Auswärtsspiel-Karriere. Ging zurück zum Parkhaus, bezahlte für sechs Minuten 1,80 Euro, schaute auf meinen Beifahrersitz und stellte fest: Scheiße, den VfL-Schal habe ich vergessen. Noch so eine Premiere. Eine Stunde Zeit hatte ich, bis der nächste ICE kommt. Ich fuhr über die A40 zurück nach Mülheim, parkte am Hauptbahnhof. Meinen Discman füllte ich mit der Best-of-Moby-CD, die mir "That's when I reach for my revolver" anbot. Ich nahm an. Parkte in Mülheim am Bahnhof, bestieg den Regionalexpress, um wieder in Essen auszusteigen. Was für ein kompliziertes Wirrwarr, eine vermeidbare Odyssee.
Dann steht die ältere Frau an der Theke. Will einen Berliner.
Dieser ICE kommt jetzt natürlich fünf Minuten zu spät, um 10.30 Uhr. Entscheide mich für Sitzplatz 76 in Wagen irgendwas, komme endlich zur Ruhe. Zur gewünschten Ruhe. Das Volontariat forderte in den letzten Tagen meine vollste Kraft. Will nach vier Monaten durchschuften einen Tag raus. Raus aus dem Pott. Schon nach wenigen Sekunden widme ich die Hinfahrt dem Song "Under the bridge" von den Red Hot Chili Peppers, ein von mir viel zu selten gewürdigtes Lied. Under the bridge downtown I gave my life away. Mir ist danach, es laut zu singen. Naja, die Situation, Zug, voll, ihr wisst schon, summe es leise. Packe die heutige WAZ aus, wenigstens die habe ich nicht vergessen. Zum Glück. Denn auf der "Menschen"-Seite, ein prominenter Platz in der WAZ, steht mein Sarah-Kuttner-Porträt. Fuhr neulich nach Münster, um sie 40 Minuten lang mit Fragen zu bombardieren. Ja, doch, ein besonderes Erlebnis. Per sms kommen die ersten Rezensionen meiner Volokollegen, es lenkt mich ab. Wie schon so oft in meinem Leben fahre ich an Bochum, Dortmund, Hamm, Bielefeld, Hannover und Wolfsburg vorbei. Und mehr Herbst geht nicht. Der Horizont im südlichen Niedersachsen ist vernebelt, alle Felder sind abgeerntet, die Bäume bunt. Wir häufen eine Verspätung von insgesamt zwölf Minuten an. Verbanne "Under the bridge", höre nun "Enjoy the silence", den Depeche-Mode-Klassiker. Ein Volo-Kollege bezeichnet mich als "junger Skywalker", als hätte er gewusst, dass ich gestern Abend "Star Wars - Episode I" geschaut habe. Beschließe daraufhin, im StudiVZ der Gruppe "Yoda ist der einzige, zu dem ich Meister sagen würde" beizutreten. Schon beim Anblick des grauen Herbsthimmels ist mir kalt. Draußen wird's so schattig, dass ich, Andreas Ernst, eine Jacke bei mir trage. Und meine Freunde wissen, dass ich nur äußerst selten dieses Kleidungsstück benutze. Die Anzeige blinkt. Ab Wolfsburg brettern wir mit 250 km/h durch den Osten, holen ein bisschen Verspätung auf. Wechsle die CD, nehme nun die, auf die ich einst "Sportfreunde Stiller" schrieb. Morgen in Oberhausen sehe ich die. Höre Lied sechs, "Wunderbare Jahre". "In all den wunderbaren Jahrn", heißt's im Refrain, so oft hintereinander. Ja, das ist's. Einen Tag raus, Fußball gucken, nachdenken, gute Musik. Ob vergessen, verpasst oder abgesagt - keins meiner angedachten Treffen mit Freunden klappt -  es sind und bleiben wunderbare Jahre.
Blicke in den "Baedeker Berlin" und stelle fest, dass das Olympiastadion sehr nah am Bahnhof "Berlin-Spandau" liegt. Wow, da muss ich so oft nach Berlin düsen, um das festzustellen. Gegen 14 Uhr hält der ICE in Spandau, rechts geht's zu den "Spandau-Arkaden", links Richtung S-Bahn. Die S5 RIchtung Mahlsdorf startet hier, steht schon am Bahnsteig. Steige ein. Gegenüber verabredet sich ein etwa 20-jähriger Kerl für "Achzehndreissich inne Schischa-Bar." Drei Haltestellen später ertönt die Durchsage "Olympiastadion". Raus, Richtung Gästekurve laufen, um 14.18 Uhr bin ich drin. Ging ja doch noch pünktlich. Schlage den Kragen der Jacke bis zum Hals, ziehe den Reißverschluss bis zum Anschlag hoch, vermisse meinen Schal, der Himmel ist grau, es nieselt, schlimm, geschätzte 500 Fans sitzen im 76.000 Zuschauer fassenden Rund, ich bin einer der ersten Bochumer. Lese den "Herthaner" durch, nach wie vor eine der besten Stadionzeitungen der Liga, die mit 100 Hochglanz-Seiten daherkommt - aber dafür auch zwei Euro kostet. Ich stehe direkt am Marathontor. Auf der dortigen Treppe hat sich Radio RS2 breitgemacht. 45 Minuten vor dem Anpfiff sammeln sich dort Kameramänner und Fotografen. Marusha ist dort, die DJane, die seit ungefähr 15 Jahren out ist. Die mit "Somewhere over the rainbow" nur einen einzigen Hit hatte. Sie wird scheinbar Hertha-Mitglied, performt ihren neuesten Flop "Kick it" live. Tja, bei uns wurde Grönemeyer Mitglied. Und hier... Marusha. Rufe MSV-Fan Helmut an, um mir die Langeweile und Kälte zu vertreiben. Genau in diesem Moment betritt Jaroslav Drobny den Platz. Unser Ex-Keeper. "Es ist so schlimm", sage ich, "die Lösung all unserer sportlichen Probleme steht 120 Meter weiter." Er hätte der bestverdienenste Spieler aller Zeiten beim VfL Bochum werden können. Doch er entschied sich für den in Dieter Hoeneß' Hand wehenden Scheck des Pleitevereins Hertha BSC. Doch Drobny ist in Berlin nicht gerade beliebt. Die Sprechchöre gelten Christian Fiedler, der Berliner Nummer zwei. Das ist sehr, sehr laut. Unüberhörbar laut. Unser Schnapper, der Drobny-Nachfolger Jan Lastuvka, darf sich gar nichts anhören. Weder Pfiffe noch Jubel. Kein Wunder, sind ja auch erst 50 Bochumer in der Gästekurve. Bei der Kälte... Die Spieler kommen, studiere die Aufstellung. Dabrowski spielt für den verletzten Zdebel, Ilicevic vorn für den formschwachen Bechmann. Zwei Reihen vor mir sitzt ein VfL-Fan mit dem Trikot "Vader", darunter die Nummer "77", darunter "Dark Side". Da war dieser Film wieder. Star Wars. Schwer zu durchschauen die dunkle Seite ist. Meister Yoda. Trete der Gruppe bei, weil mir danach ist. Zehn Minuten vor dem Anpfiff weist Hertha via Tafel darauf hin, dass alle Zuschauer "die Plätze einnehmen sollen". Gesagt, getan, 34.500 werden's. "Ist das nicht ein TRAUMWETTER?", brüllt der Stadionsprecher.
Ich find's nicht komisch.
Stehe direkt vor einer BFC-Dynamo-Sitzreihe. Irgendwelche Bochumer - ich erwähnte es schon oft - scheinen mit BFC-Leuten befreundet zu sein. Die jubeln noch beim Einlaufen über ein Tor des BFC. Ob sie bei der Aktion "Rote Karte gegen Rassismus" auch ihre Karten in die Luft recken, weiß ich nicht. Will's auch gar nicht wissen. Ich hätte mich wahrscheinlich wehren müssen. Auch bei den "Ultras" passiert Erstaunliches. "Stewards", so heißen hier in der Hauptstadt die Ordner, wollen ein Ultra-Plakat kassieren. Auch hier: Weiß nicht, was draufsteht. WIll's auch gar nicht wissen. Bei den Berlinern sind Teile der Ultras wohl aus dem Stadion geflogen. Anders lässt sich das Zaun-Plakat "Hertha ohne Ultras ist wie Hertha ohne Fahne" kaum erklären. So viele Ereignisse während des Einlaufens, das Spiel wird aber so wie das Wetter. Gruselig. Es passiert nichts. Gar nichts. Ballgeschiebe im Mittelfeld, ein Fehlpass auf der einen und kurz danach einer auf der anderen Seite. Die Torhüter Lastuvka und Drobny müssen 25 Minuten lang keinen einzigen Ball parieren. Unsere Spielverhinderungstaktik klappt so blendend, dass pünktlich in der 25. Minute das ganze Stadion pfeift. Na gut, bis auf die 500 Bochumer. Wir haben den Laden so im Sack, wie ich es nicht einmal in meinen Träumen gehofft hatte. Sollte sich der Ausflug in die Hauptstadt doch lohnen?
In Minute 26 schleicht Berlins Gilberto die linke Seite entlang. Er wird nicht gestört, warum auch, in der Mitte steht niemand außer Maltritz, Yahia und Lastuvka. Kein Berliner weit und breit. Typisch für das Spiel: Gilberto flankt trotzdem, warum, bleibt sein Geheimnis. Der Ball fliegt, tippt noch einmal auf dem nassen Rasen auf, Maltritz will klären und klääär... was isn das? Der Ball springt Maltritz gegen das Schienbein und von dort ins kurze Eck. Lastuvka ist chancenlos, Eigentor, 0:1. "Noch Fragen?" funke ich an MSV-Fan Helmut. "Technisch perfekt", antwortet der. So ist das mit der Schadenfreude. Dieses Gegentor wirft uns komplett aus der Bahn. Drei Minuten später sind Maltritz und Yahia unkonzentriert, Pantelic steht allein vor Lastuvka - doch der pariert. In Minute 32 läuft Pantelic durch unsere Spielhälfte, freundlich begleitet, aber nicht attackiert von Yahia. Ein Schuss ins kurze Eck, Lastuvka kommt nicht mehr dran, 0:2. Neun Minuten genügen, um uns auseinanderzunehmen. Ausgerechnet unsere Beständigsten patzen. Ausgerechnet Maltritz und Yahia. Auch das noch. "Bochum wir hören nichts", zwitschert die andere Seite. Warum sollte ich, sollten wir auch was sagen, angesichts dieser verkorksten ersten Halbzeit. Null Chancen, zwei vollkommen misslungene Torschüsse, Ballbesitz 45 Prozent. Ganz, ganz schlecht. Zweitligareif.
"Wann hört es endlich auf?", frage ich per sms während der zweiten Hälfte in alle Ecken der Republik? Das Spielniveau ist unterirdisch. Gut, wir sind nun klar feldüberlegen, bleiben aber unfassbar ungefährlich. Ab der 74. Minute stehen mit Bechmann, Epalle, Mieciel, Sestak und - ja, sogar - Benni Auer fünf Stürmer auf dem Platz. Die Torchance-Bilanz: null! 0 Chancen in 90 Minuten, und das bei einer schwachen Berliner Hertha. Drobny muss seinen Körper kein einziges Mal ernsthaft auf den Boden legen, nur zum Zeitvertreib. Wir erarbeiten uns fünf Ecken, die - wie immer - natürlich völlig verpuffen. Auch zwei Freistöße direkt am Strafraum nageln Grote und Epalle unmotiviert in die Mauer. Wir haben Glück, dass Hertha den Stand nicht noch bei einigen guten Pantelic-Konterchancen auf 3:0 oder 4:0 erhöht. Die Stimmung bei uns ist nicht einmal im Ansatz so erbärmlich wie die Leistung unserer Mannschaft. "Auf geht's Bochum schießt ein Tooor". Hilft nicht. Hertha behauptet den Vorsprung ohne jegliches Problem. 0:2 verloren, achtmal ohne Sieg, drei Niederlagen in Folge, Sturz auf den vorletzten Platz. Bleibe nach dem Abpfiff noch ein paar Sekunden stehen, warte was passiert. Und siehe da... zum ersten Mal regt sich Widerstand bei den Bochumern. "WIR HAM DIE SCHNAUUUZE VOLL" brüllen die ersten. Acht Spiele ohne Sieg, eine solch miese Serie hatten wir in der kompletten vergangenen Saison nicht. Da brüllten wir schon nach drei verlorenen Spielen mit 20.000 Mann "Koller raus!" So etwas nennt man wohl "abgehärtet". Unsere 14 Berlin-Versager scheuen den Weg in die Kurve. Nur ein einziger kommt ganz nah und entschuldigt sich: Oliver Schröder. Applaus.
Mehr gebe ich mir nicht mehr, sondern spaziere zum S-Bahnhof. Benutze die S5 Richtung Mahlsdorf. Sitze mitten in der E-Jugendmannschaft des SV Karow. Der Trainer heißt "Toralf" und berlinert unglaublich. Kann trotzdem nicht darüber lachen, der Schock sitzt noch. Stopfe die Kopfhörer in die Ohren, Raveonettes' "Great Love Sound", Sportis "Wunderbare Jahre" und der "Walk of Life" von den Dire Straits heitern mich nur bedingt auf. Steige am Hauptbahnhof aus und spaziere anderthalb Stunden ziellos am Spreebogen im Ortsteil "Tiergarten" im Bezirk "Mitte" entlang. Am Wasser entlang, am Reichstag vorbei, am Brandenburger Tor, der Straße "Unter den Linden". Fahre mit der S-Bahn bis "Friedrichstraße", steige dort um Richtung "Ostbahnhof". Die Zwischenstationen: "Hackescher Markt", "Alexanderplatz", "Jannowitzbrücke". Das nenn' ich Geschichtsunterricht. Habe noch eine Viertelstunde Zeit, könnte "Sportschau" gucken, laufe jedoch mit Absicht an allen Fernsehern vorbei.
"Gute Heimfahrt. Rockt null nach so einem Spiel", schreibt ein Mit-Volo, BVB-Fan. Um 19.38 Uhr düst der ICE zurück Richtung Essen. Dort umsteigen, kurz vor zwölf komme ich an. Sehe mein Leben diese viereinhalb Stunden nur in Filmszenen. Ich bewege mich in einer dieser seltsamen Momente der Auswärtsniederlagen-Romantik. Du starrst geradeaus, ins Leere, konzentrierst dich auf nix. Hörst Musik, ganz egal welche und malst die Spieltaktik in einen Block. Siehst an die Gegentore. Wieder und wieder und wieder. Als gäbe es sonst kein Problem auf dieser Welt.
Schrecklich schön.
Wunderbar-schaurig. Ja, so war dieser Tag. So wie fast alle, die ich in meinem Leben bisher in Berlin verbracht habe. Kurz vor Mitternacht ist alles ruhig in Mülheim.
Jetzt bestellt keiner mehr einen Berliner. Nicht einmal ich. Ich lass' davon auch erstmal meine Finger...
 
kmh Olympiastadion
Mit 250 km/h in den Osten... nach einem verschenkten Vormittag mit einem verpassten Zug auch bitter nötig... ... und es brachte auch was: Um 14.20 Uhr betrat ich das Olympiastadion, mit Blick auf den Ort, an dem 1936 die Fackel entzündet wurde. Jetzt ist direkt daneben der Langnese-Fanblock. Erinnerungssplitter. Ich tret rein.
Olympiastadion Marusha
40 Minuten vor dem Anpfiff sind gefühlt 400, aber realistisch auch nur knapp 4000 Zuschauer im großen Stadion. Kein Wunder bei diesem mehr als bitteren Herbsttag. 25 Minuten vor dem Anpfiff wird Marusha (3. von rechts) Hertha-BSC-Mitglied - verfolgt von einem Riesen-Medienwirrwarr. Und das alles 20 Meter Luftlinie von mir entfernt.
Marusha Vader Ultraanpfiff
Marusha zappelt rechts oben zu "Kick it" (also bei uns wurde Grönemeyer Mitglied, wer ist da Marusha?), links unten steht Darth Vader von der "Dark Side". Oder um beide Ereignisse zusammenzufassen: Nicht zu durchschauen die dunkle Seite ist. Kurz vor dem Anpfiff wollen die "Stewards" (so heißen die in Berlin, nicht bloß läppisch "Security" oder "Ordner") eine Ultra-Fahne einkassieren. Keine Ahnung, was da draufstand. Will's aber auch gar nicht wissen, sonst müsste ich mich mutmaßlich wieder distanzieren.
Einlaufen Spielszene
Das Hertha-Vereinslied "Nur nach Hauuuse gehn wir nicht" von Frank Zander beim Einlaufen - auch nicht schlecht, denn das klingt eher wie ein balladig-trauriger Singsang. Die Hertha-Fans wehren sich im Hintergrund gegen präventive Stadionverbote: "Hertha ohne Ultras ist wie Hertha ohne Fahne" steht da. Oder so ähnlich. Zweite Halbzeit, es steht schon längst 0:2, das Spiel ist gelaufen. Wir erarbeiten uns - wie hier - zwar einige Standardsituation, am Ende steht aber wie im Anfang in der Chancenstatistik für uns die dicke "0".
VfL-Fans Tor
Das ist das Häuflein der insgesamt 500 Bochumer, das die vollen kalten 90 Minuten im großen Olympiastadion ausharrte und sogar einen beachtlichen Support in der zweiten Hälfte hinlegte. Erst nach dem Abpfiff gab es "Wir ham die Schnauze voll"-Rufe. Nix gegen Koller. Nix gegen irgendeinen Spieler. Ich musste nach dieser gnadenlosen Enttäuschung erstmal durch die Dunkelheit spazieren. Zum Beispiel am Brandenburger Tor entlang.

Weitere Berlin-Besuche mit Texten und Bildern auf dieser Homepage

12. April 2003: Hertha BSC Berlin - VfL Bochum 1:0 (Spielbericht bitte HIER klicken)
14. bis 18. Juni 2003: Ein kurzer Familien-Trip mit drei Generationen (Fotos und Eindrücke bitte HIER klicken)
6. März 2004: Hertha BSC Berlin - VfL Bochum 1:1 (Spielbericht bitte HIER klicken)
7. August 2004: Hertha BSC Berlin - VfL Bochum 2:2 (Spielbericht bitte HIERklicken)
11. November 2006: Hertha BSC Berlin - VfL Bochum 3:3 (Spielbericht bitte HIER klicken)

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VfL Bochum - VfL Wolfsburg 5:3 (27.10.2007)

La Ola

Wir haben einen neuen Glücksbringer: René Renno. Ein völlig verrücktes Spiel, eine sensationelle erste Halbzeit, so geht's raus aus der Krise

Torjubel

Lang nicht mehr gesehn

René RennoundWieder Renno
Gerd zeigt René Renno vor seinem ersten Bundesligaspiel. Foto rechts: Zehn Sekunden vor dem Anpfiff

Thommy schaut auf den Platz, dann zu mir, dann auf den Platz, dann zu mir, 20.000 singen "Soooowas hat man lang nicht mehr geseeehn so schöööön so schöööööön", Thommy guckt und sagt: "Ich glaub' ich hab 'nen Filmriss."
Sonntagabendspiel. Mein Bruder Thommy ist dabei, endlich einmal, endlich wieder da aus Brüssel. Lang nicht mehr gesehn. Obwohl... Sonntagabendspiel, ein perfekter Anlass, um die vergangene Woche, das vergangene Wochenende Revue passieren zu lassen. Montag WAZ, Dienstag Seminar an der Journalistenschule, Mittwoch WAZ, Donnerstag Feiertag und dann auch schon Freitag - hui, die Zeit ging verflucht schnell vorbei seit dem unsäglichen 0:2 in Berlin. Hab inzwischen eine Volopraktikumsstelle sicher, freu mich riesig darüber, weilte in der Nacht von Samstag auf Sonntag bis kurz vor 5 Uhr im Duisburger Pulp, tanzte zu "Holiday" von Green Day wie zu Musik der Arctic Monkeys, "God knows" von Mando Diao, "Ok" von Farin Urlaub und Krachern von Jan Delay. Bekomme um kurz nach halbfünf eine sms mit der wertvollen Nachricht, dass der VfB Speldorf das Auswärtsspiel bei der SSVg Velbert mit 2:1 gewonnen hat.
So ein schönes Wochenende, so viele schöne Sachen, die ich Thommy erzählen kann.
Und, bääh, dann muss ich zum VfL.
Seien wir ehrlich: Es sieht nicht gut für unsere blau-weißen Jungs. Wie elf lahmarschige, nichtskönnende Trottel bewegen wir uns seit geraumer Zeit durch die Abstiegszone der Fußball-Bundesliga, negative Höhepunkte mit großem Abstand das fürchterliche 0:2 in Berlin vor einer Woche und das 2:3 im Pokal in Aachen am Mittwoch. Als mein Bruder und ich die Kurve betreten und dort 50 Minuten vor dem Anpfiff auf Gerd treffen, herrscht eine komische Atmosphäre. Die Wolfsburger - unser heutiger Gast - haben seit sieben Pflichtspielen nicht mehr verloren und sind unter Maggi Magath auf dem Weg in die internationalen Regionen. Wir dagegen haben neunmal nicht mehr gewonnen. Selbst unseren DFB-Pokalendspieltraum nach dem Motto 68/88/08 dürfen wir seit Mittwoch nicht mehr träumen. "Hoffnungen", sagen alle um uns herum (auch wir selbst), "machen wir uns nicht." Ohne die Für-lau-Fans der Ruhr-Uni Bochum hätten wir die 20.000-Grenze nicht geknackt. Der Tipp des Tages lautet 1:3, und dann sehen wir auch noch wer im Tor steht... René Renno, unsere langjährige und ewige Nummer drei! Heerwagen verletzt, Lastuvka verletzt und jetzt darf der René sein Bundesligadebüt feiern. Die Stimmung in der Kurve ist äußerst durchwachsen - und sogar noch sehr viel Platz links und rechts. Von der Enge des Abstiegskampfs keine Spur. Gönne mir ein Schnitzelbrötchen, wieder, und erneut schmeckt es nach Gummi, stillt aber - wenigstens das - mein Hungergefühl.
Wieder ein neues Spiel, wieder hat Koller umgestellt. Diesmal kommt Epalle über rechts, und unser eigentlicher Rechtsaußen Sestak durch die Mitte. Vorn spielt als Einzelkämpfer Mieciel. Auch links offensiv wieder ein Tausch: Diesmal wieder Danny Fuchs für Grote oder Ilicevic. Gucken wir mal... Die erste gefährliche Szene in Minute vier. Freistoß für uns auf der rechten Seite, Offensivstandards gehörten bisher nicht zu unseren Stärken. Epalle läuft an, schlägt den Ball auf den langen Pfosten, dort sprintet Sestak an Madlung vorbei und verwandelt per Kopf zum 1:0. Schalalalalaaaaaaa, die frühe Füüüüüüührung, yes, yes, yes! René Renno, unser Glücksbringer... Zwei völlig verschiedene Vereinskonzepte treffen aufeinander. Auf der einen Seite der bescheidene VfL Bochum, der nicht einmal die kompletten Gekas-Transfereinnahmen reinvestiert - auf der anderen der VfL Wolfsburg mit einem Sportdirektor-Trainer Magath, der 30 Millionen Euro zum Fenster 'rausschmeißen durfte. Wir wollten Alexander Laas vor der Saison vom HSV holen - er wäre bei uns gesetzt gewesen. Doch er entschied sich für Wolfsburg. Und spielte bislang null Sekunden. So ist das Leben in den unsympathischen Klubs der Liga. Nach dem 1:0 klappt bei uns auf einmal sehr viel. Renno muss sich selten strecken, die beste und einzige Wolfsburger Chance in Hälfte eins vergibt Marcelinho (oder wie wir Ruhrpottler ihn aussprechen "Mazzelino"), der rund um die 25. Minute danebenschießt. Die neue Offensivstruktur mit dem zweikampf- und ballabschirmstarken Mieciel vorn sowie den wieselflinken Sestak und Epalle dahinter und daneben geht komplett auf. Und über links spielt Fuuuuuuuuuchs auch nicht schlecht. Die Wolfsburger Abwehr mit Quiroga und Madlung im Zentrum ist komplett überfordert. Nach einer weiteren Standardsituation steht Yahia in Minute 20 ganz frei, schiebt den Ball jedoch in die Arme von Jentzsch. Wir bleiben dran, zwischen der 30. und 43. Minute spielen sich unfassbare und sensationelle Szenen ab, die vor dem Anpfiff wirklich niemand vorhergesagt hätte. Sestak schickt in der 30. Mieciel, KEIN ABSEITS, Mieciel legt den Ball an Jentzsch vorbei und wird vom Wolfsburger Schnapper umgehauen. ELFMETER, der deutlichste Elfer seit langer Zeit in der ersten Liga. Wir fordern "Epalléééé", doch Maltitz legt sich die Kugel hin. Kurzer Anlauf, Schuss nach links unten, zweinull, ja träum' ich?? Doch es wird besser und besser: Sestak in Minute 33 frei vor Jentzsch, der er schießt dem langen Torwart in die Arme. Besser in der 40.: Sestak - überragend in der ersten Hälfte - passt auf Fuuuuuuuuuuuchs, der ist frei durch und schiebt die Kugel lässig ins Tor. 3:0! Wir wollen uns alle hauen, um zu wissen, ob es wirklich Realität ist! René Renno, Glücksbringer-Gott. Drei Minuten später passt Epalle auf Sestak, und das näääääääääääächste Tooooooooooooorrrrrr!!! Jetzt ist's einfach nur Riesengebrülle. 4:0!!!!! Und das in unserer Formkrise! VIER ZU NULL!!!!!!!! Wir singen "Oh wie ist das schööön" in der Ostkurve. Und das nach 43 gespielten Minuten. Kann nicht sein. Empfange eine sms eines Soccerhallen-Fußballrunden-Kollegen: "Was ist denn bei Euch los... - euer 2.Gesicht? Magath bestimmt kurz vor Herzinfarkt." Oh ja, in der Wolfsburger Kabine wären wohl alle Zuschauer jetzt gern. Auf der Bank sieht der Magath wirklich immer arschcool aus, aber drinnen!?!
Halbzeit, Wiederanpfiff, "Einer geht noch rein" rufen, dann donnert Schäfer nach einem Marcelinho-Pass den Ball zum 1:4 ins Netz. Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel. Hui. Schäfer hat richtig Bock und schießt in der 53. Minute einfach drauf. Renno patzt, wehrt den Ball nur ab, Grafite staubt ab. 2:4. Und es sind noch 37 Minuten plus Nachspielzeit. Das kann ja heiter werden. Lustig. Wir bibbern auf einmal wieder. Aber auch das nur drei Minuten. In der 56. überschreiten wir erstmals die Mittellinie, Mieciel spielt auf Epalle, der trifft aus der Drehung zum 5:2, Tooooooooooooooor, Flicflac, wir liegen uns in den Armen wie sonst nur bei UEFA-Cup-Toren. Ey 5:2. FÜNF ZU ZWEI!!!!! Doch Hut ab Wolfsburg! Grafite trifft in der 73. zum 3:5, doch das wird's doch gewesen sein, oder? Oh nein, verrückt bleibt verrückt. Nach Mazzelino-Pass grätscht Grafite drei Minuten vor Schluss um Millimeter am Ball vorbei. Ein 4:5 hätten wir wohl kaum noch verkraftet und den Sieg noch abgegeben. Egal. Es bleibt beim 5:3 nach einem total irren, verrückten, wahnsinnigen Spiel. Speldorf gewinnt, Bochum gewinnt, allen VfL-Fans, die nicht hier waren, weil die ja "eh im Moment scheiße spielen", sei hier der interaktive Stinkefinger gezeigt! GEWONNEN! DAS MUSS DOCH DIE WENDE SEIN!!! Wir haben eine Taktik und eine Stammelf gefunden, einen Glücksbringer mit Renno - mal schauen, wer in einer Woche in Duisburg im Kasten steht. Zwölf Punkte nach zwölf Spielen sind nicht genug, aber drei mehr als der Sechzehnte.
Abpfiff, Thommy hat 'nen Filmriss. Da kommt er einmal wieder mit ins Ruhrstadion und direkt! A perfect day!
 
Maltritz Tafel
Elfmeter für den VfL Bochum: Unser neuer Torwart beschwört wen auch immer im Himmel, wir Fans fordern lautstark "Epalle Epalle Epalleeeee", doch müssen ernüchtert feststellen, dass doch "nur" Marcel Maltritz schießt. Er verwandelt in ein paar Sekunden butterweich zum 2:0. ... und dann stand's auch irgendwann auch 3:0, wobei irgendwann in dieser Sekunde "nach 42:46 Minuten" heißt. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich noch nicht ahnen, dass es zur Pause gar 4:0 stehen würde.
Tafel Kreis
Dieses Foto verdeutlicht zwei Sachen: Das Ergebnis 5:3 ist nicht gelogen, sondern stand auch auf der Anzeigetafel. Und: Wieder einmal war der Wolfsburger Support äußerst mager, gerade einmal 500 Leute (maximal) begleiteten ihre Mannschaft an einem kühlen, aber nicht eisigen Herbstsonntagabend. Naja, etwas übertrieben, aber nach neun sieglosen Pflichtspielen in Folge durchaus nicht unangebracht: Unsere Jungs feierten die Wende in der Hinrunde mit einem Kreis.

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MSV Duisburg - VfL Bochum 0:2 (9.11.2007)

... ist im VfL-Tagebuch 2007/2008 - TEIL 3 nachzulesen !

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VfL Bochum - Arminia Bielefeld 3:0 (24.11.2007)

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FC Schalke 04 - VfL Bochum 1:0 (1.12.2007)

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VfL Bochum - Karlsruher SC 2:2 (8.12.2007)

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SV Werder Bremen - VfL Bochum 1:2 (3.2.2008)

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VfL Bochum - Energie Cottbus 3:3 (3.2.2008)

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VfL Bochum - Hannover 96 2:1 (22.2.2008)

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VfL Bochum - Bayer Leverkusen 2:0 (2.3.2008)

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Eintracht Frankfurt - VfL Bochum 1:1 (8.3.2008)

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VfL Bochum - VfB Stuttgart 1:1 (15.3.2008)

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1. FC Nürnberg - VfL Bochum 1:1 (22.3.2008)

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VfL Bochum - Borussia Dortmund 3:3 (29.3.2008)

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FC Bayern München - VfL Bochum 3:1 (6.4.2008)

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VfL Bochum - Hertha BSC Berlin 1:1 (12.4.2008)

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VfL Bochum - MSV Duisburg 1:1 (26.4.2008)

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Arminia Bielefeld - VfL Bochum 2:0 (3.5.2008)

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VfL Bochum - FC Schalke 04 0:3 (6.5.2008)

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Karlsruher SC - VfL Bochum 1:3 (10.5.2008)

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VfL Bochum - FC Hansa Rostock 1:2 (17.5.2008)

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Diese Seite wurde zuletzt geändert am 20.5.2008
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